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Roland Burgert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Unfallchirurgie an der Ilmtalklinik, geht in den Ruhestand – und bekommt viel Lob und Anerkennung für sein 17-jähriges Wirken in Pfaffenhofen

Von Tobias Zell

Roland Burgert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Unfallchirurgie an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik, ist heute Nachmittag in den Ruhestand verabschiedet worden. Viel Prominenz aus der regionalen Politik gab sich die Ehre, zahlreiche Kollegen und auch ehemalige berufliche Weggefährten waren gekommen, es gab Live-Musik, Wein und ein edles Buffet. Vor allem aber gab es jede Menge Lob und Anerkennung für Burgerts Wirken. 17 Jahre lang war er an der Klinik vor den Toren der Kreisstadt tätig, hat das Krankenhaus mit geprägt. Zwei Arbeitstage er nun noch zu absolvieren, dann beginn für den selbsterklärten „Chirurgen aus Leidenschaft“ die Operation Ruhestand.

Klinik-Geschäftsführer Marcel John überreicht ein Präsent an Burgert – und einen Klinik-Ausweis mit einem alten Bewerbungsfoto des künftigen Ruheständlers.

Den Anfang am Rednerpult machte Marcel John, der Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH mit ihren Standorten in Pfaffenhofen und Mainburg. Heute habe Roland Burgert noch einmal an einer Sitzung des Direktoriums teilgenommen, sagte er und danke ihm für all die Jahre an der Ilmtalklinik – und besonders für das vergangene Jahr, in dem der neue Geschäftsführer John mit ihm zusammengearbeitet hat. Es sei faszinierend, wie Burgert den neuen Kurs mitgetragen habe. Das sei nicht selbstverständlich angesichts des nahenden Ruhestands, lobte John. 

Vieles sei passiert in diesem einen Jahr, so der Geschäftsführer. Die OP-Auslastung sei von 43 auf jetzt 60 Prozent erhöht worden. Die Verweildauer der Patienten sei reduziert worden. Das Defizit der Klinik-GmbH sei um etwa eine Million Euro reduziert worden. Und das alles sei nicht zuletzt unter tatkräftiger Mitwirkung von Burgert gelungen. Das sei „ein großer Erfolg für alle“, so John.

 

Burgert (von links), sein Nachfolger Pausch und Klinik-Prokurist Peter Andreas.

Burgerts Nachfolger wird bekanntlich Thomas Pausch, bislang Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Allgemein- und Unfallchirurgie in Mainburg, der künftig für die unfallchirurgische und orthopädische Abteilung an beiden Standorten verantwortlich zeichnet. Ihm wünschte John viel Erfolg. Die Leitung der allgemein- und bauchchirurgischen Abteilung liegt künftig – ebenfalls standortübergreifend – in den Händen von Reinhard Lange.

Auch aus dem Landkreis Kelheim hatte sich heute Besuch angesagt. Wegen der Klinik-Standorte in Mainburg und Pfaffenhofen sind ja beide Landkreise Gesellschafter der Klinik-GmbH. SPD-Kreisrat Karsten Wettberg, bekannt als ehemaliger Trainer des TSV 1860 München, war in seiner Funktion als Aufsichtsrat-Mitglied gekommen; CSU-Kreisrätin Hannelore Langwieser als Kelheimer Landrats-Stellvertreterin und Vize-Bürgermeisterin von Mainburg. Betriebsratschefin Renate Emmer, die ebenfalls im Aufsichtsrats sitzt, war ebenso da wie Aufsichtsratsmitglied Reinhard Heinrich, der zugleich Bürgermeister von Reichertshausen und Chef der Pfaffenhofener CSU-Kreistagsfraktion ist.

Landrat Wolf lobte Burgert als verlässliche Persönlichkeit.

Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU), er ist auch Chef des Aufsichtsrats, überbrachte den Dank der Klinik-Träger an Burgert. Er sei in all den Jahren stets ein „verlässlicher Chefarzt“ und eine „verlässliche Persönlichkeit“ gewesen, auch in zuletzt schwierigen Zeiten. Und auch als Ärztlicher Direktor – dieses Amt hatte Burgert seit 2009 zusätzlich inne – habe er vorausschauend und konstruktiv gearbeitet. Man verabschiede ihn deshalb „mit Wehmut und Dankbarkeit“, sagte Wolf und überreichte Burgert eine Armbanduhr mit Landkreis-Emblem. 

Nachfolger Thomas Pausch bedankte sich beim scheidenden Roland Burgert.

Es werde schwer, in Burgerts Fußstapfen zu treten, sagte sein Nachfolger Pausch, dankte ihm für die „faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ und wies ihn augenzwinkernd auf die Tücken des anstehenden Ruhestands hin: Man bekomme keinen freien Tag mehr und könne keinen Urlaub mehr einreichen. Nachdem Pausch auch auf die Vita von Burgert eingegangen war, konnte dem dann noch ein Klinik-Ausweis überreicht werden – zur Erinnerung versehen mit einem Bewerbungsfoto von damals.

Andreas Ficek verabschiedet seinen Chef und "warnt" dessen Ehefrau.

Auch Oberarzt Andreas Ficek dankte für die sehr gute Zusammenarbeit und lobte seinen scheidenden Chef als „Chirurg der alten Schule mit einem breiten Spektrum“. Burgert habe stets das Wohl der Patienten und das medizinisch Sinnvolle im Auge behalten – trotz des zunehmenden wirtschaftlichen Drucks, unter dem die Ärzte zunehmend stünden. Ficeks Rat für Burgerts anstehenden neuen Lebensabschnitt lautete: „Alles, was Sie schon immer mal ausprobieren wollten – tun Sie’s jetzt!“ Burgerts Ehefrau Angelika bereitete er schon mal auf den Ruhestand ihres Gatten vor: „Auf Sie kommt eine Herausforderung zu.“

Zwischen den Ansprachen sorgten Sängerin Judith Jung und Gitarrist Titus Waldenfels für musikalische Unterhaltung. Und nachdem im Namen der Pflegekräfte noch ein schön gereimtes Abschiedsgedicht an die Adresse von Burgert verlesen war, trat der zur Abschiedsrede ans Pult. Er bedankte sich für die zahlreichen lobenden Worte über ihn, hoffend, dass die auch so gemeint waren. Denn er wisse, dass nirgends so viel gelogen werde, wie auf Beerdigungen und bei Verabschiedungen.

 

Burgert bei seiner Abschiedsrede; in zwei Tagen heißt es: Ruhestand.

Burgert dankte seiner Frau, die in all den Jahren auf vieles verzichten habe müssen, und blickte unter dem Motto „Schön war’s“ auf sein Berufsleben zurück. Er hob das gute Verhältnis in den Abteilungen, zu den Oberärzten und Assistenten sowie zu allen Mitarbeitern und besonders zu den Pflegekräften hervor, die ein „Rückhalt“ gewesen seien. „Ich weiß jetzt schon: Es wird mir fehlen“, sagte Burgert sichtlich gerührt.

Er wisse, dass die neue Ausrichtung der Klinik mit Umstrukturierungen und Personalwechseln viel Arbeit erfordere – und dass das manchen Angst mache oder für sie zu viel auf einmal erscheine, sagte Burgert. Er versicherte aber, dass er „felsenfest überzeugt“ davon sei, dass diese Veränderungen der Klinik eine gute Chance geben, im Konkurrenzkampf zu überleben. Deshalb appellierte er an die Mitarbeiter, die Veränderungen nicht als Gefahr, sondern als Chance zu sehen. Die richtigen Weichen seien gestellt.

 

Klinik-Sprecherin Laura Thieme (von links), Klinik-Chef Marcel John, Aufsichtsrat Karsten Wettberg, der frühere Klinik-Chef Hans Huber und Hannelore Langwieser, Rathaus-Vize von Mainburg und stellvertretende Kelheimer Landrätin.

„Mir wird meine Arbeit fehlen“, sagte Burgert. Er sei Chirurg aus Leidenschaft. Nicht fehlen werden ihm allerdings die Dienste, die belegten Wochenenden und der Blick in den Terminkalender vor privaten Unternehmungen. Doch auch sein Ruhestand werde kein Stillstand sein. Er werde mit seiner Frau viel auf Reisen gehen und manches nachholen. „Ich schick Euch einfach mal ne Karte.“

Reinhard Heinrich (links) am Buffet.


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