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Der FC Ingolstadt steht vor dem vorzeitigen Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga – ein Remis heute in Bochum würde reichen

(ty/zel) Dieser Tag könnte in die Fußball-Geschichte eingehen: Gut elf Jahre nach seiner Gründung hat der FC Ingolstadt heute die Chance, in Bochum (Anpfiff: 13.30 Uhr) den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga vorzeitig perfekt zu machen – und weil der 1. FC Kaiserslautern sich gestern eine Heimpleite gegen den abstiegsbedrohte FC St. Pauli geleistet hat, würde den Schanzern sogar ein Unentschieden reichen. Diese "komfortable Luxus-Situation" an der Tabellenspitze lässt FC-Coach Ralph Hasenhüttl und sein Team aber alles andere als träge werden: "Auch wenn wir kurz davor sind, dass wir unseren Traum realisieren, hat sich die Stimmung nicht geändert“, sagt er. „Jeder ist und bleibt voll konzentriert, das zeichnet diese Mannschaft aus." 

Natürlich herrschte gestern Freude bei den Ingolstädter Fans, als bekannt wurde, dass der Tabellenzweite Kaiserslautern sich ausgerechnet gegen Kellerkind St. Pauli eine peinliche 0:2-Heimniederlage geleistet hat. Doch was diese kleine Sensation tatsächlich bedeutet, erschließt sich erst, wenn man die Tabelle und den Spielplan der zweiten Fußball-Bundesliga etwas genauer studiert. Hier die Rangliste:

(Quelle: www.bundesliga.de)

Holt der FC Ingolstadt heute einen Punkt, hätte er 61 Zähler auf dem Konto. Lautern kann bei zwei ausstehenden Spielen höchstens noch auf 60 Punkte kommen. Darmstadt (53 Punkte) und der KSC (52) haben jeweils noch drei Partien vor der Brust. Weil aber die beiden morgen Abend gegeneinander antreten, kann – wenn überhaupt – nur eines der beiden Teams noch die maximale Rest-Ausbeute von neun Zählern verbuchen. Und damit ist klar: Der FC Ingolstadt ist – wenn er heute ein Remis holt – sicher Zweiter und damit direkt aufgestiegen. Sollten die Schanzer heute gewinnen, haben sich all diese Rechenspiele ohnehin erledigt. Denn auf 63 Zähler kann keines der Teams, die noch im Aufstiegsrennen stehen, noch kommen. Bei einem Dreier heute könnten die Schanzer sogar die Meisterschaft vorzeitig eintüten.

Traditionell gelingt es den Schanzern gut, sich auf Spiele gegen die Bochumer einzustellen und diese erfolgreich zu gestalten: In neun Begegnungen feierte man sieben Siege und musste nur einmal als Verlierer den Platz verlassen. Im September 2012 nahm der FCI zuletzt einen Punktverlust gegen die Bochumer hin (1:1). Die vergangenen vier Partien endeten alle zugunsten der Schanzer, so auch beim 3:0-Heimerfolg in der Hinrunde dieser Saison. Torschütze zum wegweisenden 1:0 war damals Moritz Hartmann, der heute allerdings aufgrund einer Gelbsperre pausieren muss.



Ebenfalls nicht auf dem Platz mithelfen kann Kapitän Marvin Matip, der bekanntlich bis zum Saisonende aufgrund eines Oberarmkopf-Bruchs ausfällt. Ferner nicht einsatzfähig sind Tomas Pekhart (Zehenverletzung) und Danny da Costa (Reha). Entwarnung wurde hingegen bei Danilo gegeben, der alle Trainingseinheiten absolvieren konnte. Und auch Konstatin Engel trainierte bereits wieder ohne seine Gesichtsmaske.



Trotz des einen oder anderen Ausfalls bei den Ingolstädtern weiß VfL-Spieler Patrick Fabian um die "Qualität ihrer Offensive". Auch bei Standards müsse sein Team extrem aufpassen, warnte der Bochumer – fügt dann aber selbstbewusst hinzu, dass sein VfL "mit allen Mitteln den Aufstieg des FCI vorerst verhindern“ will. 

Unabhängig vom Ausgang, sind in jedem Fall die Chancen auf ein torreiches Spiel gegeben. Denn mit dem FCI und dem VfL Bochum treffen heute die beiden Teams aufeinander, die in dieser Saison die meisten Treffer erzielt haben – jeweils 49. Allerdings kassierten die Bochumer auch schon 49 Tore, wohingegen es beim FCI erst 27 Mal einschlug. Weniger Gegentreffer bekamen nur der SV Darmstadt und der KSC – mit ein Grund dafür, dass die beiden noch im Aufstiegs-Rennen sind. 

Aber zurück zu den Schanzern: Coach Hasenhüttl warnt vor dem VfL Bochum als  "Mannschaft, die sich stark verändert hat" und sich anders zeigen will als im Hinspiel. "Sie sind eine der offensivsten Mannschaften der Liga und verfügen über hervorragende fußballerische Qualitäten", sagt Hasenhüttl. Um dem Offensiv-Druck, den die Bochumer im eigenen Stadion entfachen werden, entgegen zu treten, gibt Hasenhüttl folgende Marschroute vor: "Wir brauchen die richtige Mischung aus defensiver Stabilität und Drang nach vorne." Eine gute Balance sei also erforderlich, um gegen die von Gertjan Verbeek betreute Elf zu Zählbarem zu gelangen.
Hasenhüttl erwartet einen offenen Schlagabtausch und eine spannende Partie: "Es wird eine schwere Aufgabe für uns sein, doch meine Jungs und ich sind heiß." 


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