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Der in Pfaffenhofen ansässige Landesverband für Bürgerenergie will Haushalte direkt mit regionalem Öko-Strom beliefern – noch heuer soll es losgehen

(ty) Der in Pfaffenhofenen ansässige Landesverband für Bürgerenergie in Bayern arbeitet nach eigenen Angaben an einer "kleinen Öko-Strom-Sensation“: Das Netzwerk will nämlich Haushalte im Freistaat direkt mit regionaler elektrischer Energie beliefern – also ohne den Umweg über die Leipziger Strombörse. „Schluss mit dem Öko-Strom-Etikettenschwindel“, lautet das Motto. Umgesetzt werden soll das Konzept noch in diesem Jahr.

„Konkret heißt das, dass bayerische Bürger demnächst Strom beziehen können, der zu 100 Prozent in Bayern und beispielsweise direkt von der Photovoltaik-Anlage oder dem Windrad aus der Nachbarschaft erzeugt wird“, erklärt der Landesverband in einer Pressemitteilung. Dies schone nicht nur die Umwelt, sondern fördere auch den regionalen Ausbau erneuerbarer Energien und sei darüberhinaus ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber so manchem anderen Öko-Strom-Händler.

"Wir bieten eine echte Alternative zum so genannten Strom-Greenwashing“, sagt Markus Käser, der Vorstandsvorsitzende des Landesverbands. „Bürgerenergie-Strom ist günstig, garantiert aus Bayern und aus regionalen Anlagen, womit zudem direkt der Ausbau erneuerbarer Energie vor Ort gefördert wird. Regionaler geht’s nicht." Denn Ökostrom sei nicht gleich Ökostrom, sagt Käser – und oftmals handle es sich gar nicht um echten grünen Strom aus der Region oder aus Deutschland. 

"Der überwiegende Anteil des als Öko-Strom vermarkteten Stroms beruht auf dem Handel mit Herkunftsnachweisen und stammt aus dem europäischen Ausland. Anbieter kaufen sich zum Teil einfach nur Zertifikate für Grünstrom aus Skandinavien oder sonst woher“, erklären Energierechtsanwalt Oliver Eifertinger, Schatzmeister des Landesnetzwerks, und Dieter Emmerich, der stellvertretende Vorsitzende. 

Bis August will der Landesverband nun nach eigenen Angaben ein Gesamtpaket mit einem Dienstleister schnüren, der für Bürgerenergie-Aktiven die energiewirtschaftlichen Dienstleistungen, das Bilanzkreismanagement, Rechnungsstellung inklusive Stromkennzeichnung sowie den Zukauf von Fehlmengen bei Anlagen-Ausfällen oder Unterproduktion der Anlagen übernimmt. Den Auftrag für den Abschluss eines entsprechenden Rahmenvertrags haben die Mitglieder des Landesnetzwerks ihrem Vorstand bei der jüngsten Mitgliederversammlung bereits erteilt, nachdem dort Ergebnisse des Anbieter-Screenings sowie ein mögliches Konzept vorgestellt worden waren. 

Das angestrebte Gemeinschaftsprodukt von „Bürgerenergie Bayern e.V.“ und einem Stromversorger soll noch in diesem Jahr bayernweit verfügbar sein und exklusiv nur bei Mitgliedsgesellschaften des Landesnetzwerks jeweils vor Ort bestellt werden können, sagt Käser.

Der „Bürgerenergie Bayern e.V.“ ist ein landesweiter Zusammenschluss von bayerischen Bürgerenergie-Gesellschaften mit Sitz in Pfaffenhofen. Das Netzwerk bündelt nach eigenen Angaben die gemeinsamen wirtschaftlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen Interessen aller Bürgerenergie-Akteure. Dazu zählen in erster Linie rund 250 bayerische Bürgerenergie-Genossenschaften – rund ein Viertel aller deutschen – und Stadtwerke, welche sich mehrheitlich in öffentlicher Hand befinden, aber auch andere Gesellschaften, die dezentrale und regenerative Bürgerenergie-Projekte betreiben. Weitere Infos gibt es unter www.buergerenergie-bayern.org


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