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Marko Dinic aus Salzburg hat den historischen Pfaffenhofener Flaschlturm bezogen, wo er nun bis Ende August wohnt und arbeitet

(ty) Der zweite Lutz-Stipendiat der Stadt Pfaffenhofen ist in den Flaschlturm eingezogen: Der Lyriker und Erzähler Marko Dinic aus Salzburg wurde vom Ersten Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und Zweiten Bürgermeister Roland Dörfler willkommen geheißen. Bis Ende August wird der 27-Jährige nun zu Gast in Pfaffenhofen sein und hier an seinem neuen Roman arbeiten. Parallel dazu wird er einen Text über Pfaffenhofen schreiben, den er am 24. Juli bei einer Lesung im Festsaal des Rathauses vorstellt. Und nicht nur das: Auch an der „Langen Nacht der Kunst und Musik“ am 27. Juni will er sich beteiligen und zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Bassistin Margherita Naldini, zu einem lyrisch-musikalischen Abend in den Garten des Flaschlturms einladen.

Gestern, am 1. Juni, ist Marko Dinic in Pfaffenhofen eingetroffen – und von seinem Domizil im kernsanierten Flaschlturm war er sehr angetan, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung berichtet. In der City seien ihm gleich die zahlreichen Baustellen im Vorfeld der Gartenschau 2017 aufgefallen – und die könnten vielleicht sogar zum Thema seines Pfaffenhofen-Textes werden.

Marko Dinic stammt aus Serbien und seine Muttersprache ist serbokroatisch. Sein Vater war im diplomatischen Dienst und so hat Marko Dinic seine Kindheit und Jugend in verschiedenen Städten und Ländern verbracht: Geboren wurde er 1988 in Wien, als Kind wohnte er mehrere Jahre in Stuttgart und München, dann als Jugendlicher in Belgrad, wo er im Jugoslawienkrieg auch das Bombardement erlebte. Seit 2008 studiert er Germanistik und seit 2012 zudem jüdische Kulturgeschichte in Salzburg. Er hat 2012 seinen ersten Gedichtband „namen.pfade“ in der Edition Tandem veröffentlicht und ist seit 2009 auch Veranstalter zahlreicher Lesungen in Salzburg. Der junge Autor hat für seine literarische Arbeit bereits einige Preise und auch mehrere Stipendien erhalten.

Für das Pfaffenhofener Joseph-Maria-Lutz-Stipendium hatten sich neben Marko Dinic rund 70 weitere Autoren beworben. Die dreiköpfige Jury, bestehend aus dem Schriftsteller und Kulturreferenten Steffen Kopetzky (SPD), der Kultur-Journalistin Barbara Fröhlich und dem Theaterwissenschaftler, Dramaturgen und Philosophen Dr. Lenz Prütting, hatte der junge Serbe mit seinem eingereichten Prosa-Text überzeugt. 

Für Dinic ist der Aufenthalt in Pfaffenhofen eine willkommene Gelegenheit, an seinem ersten Roman zu arbeiten, viele Ideen und Einzelheiten zu ordnen und vielleicht ein erstes Kapitel fertig zu stellen – denn er „erstickt an Notizen zum Roman“, wie er sagt. Parallel dazu hat er Mitte Juni zwei Termine für Lesungen in Salzburg und Wien – und natürlich gilt es, den Pfaffenhofen-Text zu schreiben.

Nicht zuletzt möchte der junge Literat sich aber auch mit dem Namensgeber seines Stipendiums, dem Pfaffenhofener Heimatdichter Joseph Maria Lutz, beschäftigen. Auf dessen Namen sei er vor kurzem auch ganz zufällig in Österreich gestoßen: Eine Freundin von ihm spielt bei einem Amateurtheater in Seekirchen bei Salzburg mit – und dort laufen aktuell die Proben für ein Volksstück von Joseph Maria Lutz. „Vielleicht könnten die auch ein Gastspiel in Pfaffenhofen geben“, regte Dinic bereits an.

„Das klingt doch alles sehr vielversprechend“, resümierte Bürgermeister Herker nach dem ersten Gespräch mit Dinic im Flaschlturm: „Wir sind gespannt, welche Spuren unser Stipendiat noch hinterlässt.“


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