Zeichnungsfrist für Gerolsbacher Windpark ist beendet – Bürgerenergie-Genossenschaft zeigt sich zufrieden – Drei Anlagen sollen ab 2016 Strom für 4600 Haushalte liefern
(ty) Die Zeichnungsfrist für Anteile am Windpark Gerolsbach wurde erfolgreich abgeschlossen. Mit mehr als einer Million Euro haben sich Bürger aus dem gesamten Landkreis an dem ambitionierten Projekt beteiligt, wie die Pfaffenhofener Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) mitteilt. Mehr als die Hälfte der Anleger kommt direkt aus Gerolsbach; auch aus der Nachbargemeinde Aresing haben Bürger in dem Windpark investiert. Unterm Strich hat hat die BEG nach eigenen Angaben planmäßig ihr Ziel erreicht und hält nun 26 Prozent des extra für das Windpark-Projekt neu gegründeten Unternehmens „Windkraft Gerolsbach GmbH & Co.KG“.
"Das ist ein großer Vertrauensbeweis für unsere Arbeit und auch ein Zeichen, dass viele Bürger überzeugt sind von unserem Konzept, sowie von der Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit der Windkraft als wesentlicher Bestandteil der Energiewende", sagt Fabian Stahl, der stellvertretender Vorsitzende der Bürgerenergie-Genossenschaft im Landkreis. Zusammen halten das Kommunalunternehmen Gerolsbach und die BEG dann 77 Prozent des Windparks. “Der Windpark ist somit größtenteils in Bürgerhand und die Bürger profitieren vor Ort selbst von ihrer Anlage”, betont Stahl.
Der Windpark Gerolsbach ist eines der größten Projekte, die im Landkreis derzeit im Bereich der erneuerbaren Energien angegangen werden. Die drei Windkraftanlagen sollen jährlich rund 16 Millionen Kilowattstunden und damit sauberen Strom für zirka 4600 Haushalte liefern. “Damit ist Gerolsbach in Bezug auf die Stromproduktion ein Vorreiter in der Region und zu 100 Prozent unabhängig“, sagt Bürgermeister Martin Seitz (CSU). Zudem fließe aus dem Park nicht nur Strom, sondern auch über einen langen Zeitraum Gewerbesteuer in die Gemeindekasse.
Die Bevölkerung konnte sich bis 31. Mai mit mindestens 1000 Euro direkt an dem Windpark beteiligen. Eine Beteiligungsobergrenze gab es nicht. Die Bürger von Gerolsbach erhielten eine Beteiligungsgarantie und wurden bei den Anteilsreservierungen vorrangig behandelt. Ab Inbetriebnahme des Windparks bekommen die Anteilseigner jährlich eine Rendite in Höhe von drei Prozent sowie alle fünf Jahre ein Viertel der Darlehenssumme ausbezahlt.
„ Das Projekt läuft insgesamt planmäßig“, heißt es von der BEG. Mitte März waren die Baumaßnahmen zum Gerolsbacher Windpark mit einem symbolischen Spatenstich offiziell gestartet worden. Die Gesellschafter rechnen damit, dass die Windkraft-Anlagen schon im Frühjahr 2016 in Betrieb gehen können. In einem ersten Schritt erfolgen die Erdarbeiten für die Zuwegung und die erforderlichen Kranstellflächen, dann werden die Fundamentgruben ausgehoben. Ab Mitte des Jahres wird nach jetzigem Planungsstand mit dem Fundamentbau begonnen, dieser erfolge schrittweise und leicht zeitversetzt für alle drei Anlagen. Ab Herbst soll mit den Turmbauarbeiten begonnen werden. Weitere Infos unter www.buergerwind-gerolsbach.de.