Die Regierung von Oberbayern aktiviert Notfallplan für Asylbewerber im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
(ty) Der Landkreis Neuburg erwartet morgen die Ankunft von 150 Asylbewerbern, die vorübergehend in zwei Turnhallen des Neuburger Descartes-Gymnasiums untergebracht werden. Hintergrund ist die Aktivierung des Notfallplans für Asylbewerber im Landkreis durch die Regierung von Oberbayern. Regierungspräsident Christoph Hillenbrand dankte Landrat Roland Weigert und seinem Team für die kurzfristige und effektiv Unterstützung.
Die Bewältigung dieser Aufgabe obliegt einem Krisenstab unter Federführung des Landratsamtes. Dem sogenannten „Kompetenzteam Asyl“ gehören neben Mitarbeitern des Landratsamtes örtliche Vertreter von BRK, THW, Polizei und Feuerwehr an. Insgesamt sind rund um den Notfallplan über 120 Personen im Einsatz. Die Planungen der Experten zur Errichtung einer Not-Erstaufnahmeeinrichtung liefen seit einigen Tagen, so dass bereits kurz nach der Aktivierung die Aufbauarbeiten in der Unterkunft begannen. 30 Helfer des Neuburger THW-Ortsverbandes und der Freiwilligen Feuerwehr Neuburg kümmerten sich von 19 bis 22 Uhr um den Aufbau der insgesamt 150 Feldbetten, wobei in jeder der zwei Turnhallen 75 Personen Platz finden.
Um ein Mindestmaß an Privatsphäre zu bieten, wurden in den Hallen mobile Sichtschutzwände errichtet. Landrat Roland Weigert nahm die Unterkunft bei einem Besuch vor Ort in Augenschein und dankte den Hilfskräften: „Ohne die Erfahrung und die Tatkraft der ehrenamtlicher Helfer aus den beteiligten Organisationen könnten wir diese Aufgabe nicht stemmen.“
Heute folgen weitere Arbeiten. Unter anderem wird der Bereich für die Essensausgabe vorbereitet und ein Sanitär-Container platziert. Heute Abend um 19 Uhr informiert das Landratsamt Anwohner und die Schulfamilie des Descartes-Gymnasiums in einer Informationsveranstaltung im Großen Sitzungssaal des Neuburger Landratsamtes über die Situation. Neben Landrat Weigert werden auch Vertreter der beteiligten Hilfsorganisationen Auskunft geben. Die Ankunft der 150 Asylbewerber, die bereits kurz nach ihrem Eintreffen im Münchner Ankunftszentrum nach Neuburg gebracht werden, ist voraussichtlich morgen um die Mittagszeit. Die Asylbewerber werden registriert und ein Gesundheitscheck durchgeführt. Anschließend geht es in begleiteten Gruppen zur Unterkunft, die sich in fußläufiger Entfernung zum Landratsamt befindet. Verpflegung, medizinische Versorgung und soziale Betreuung werden durch das Landratsamt sichergestellt.
Ein Sicherheitsdienst ist dauerhaft mit acht Mitarbeitern vor Ort. Nach Angaben der Regierung von Oberbayern bleiben die Asylbewerber im Durchschnitt vier bis sechs Wochen in solchen Notunterkünften. Danach werden die Notunterkünfte geschlossen.