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Angesichts einer neuen Masche der Cyber-Kriminalität wird zur Vorsicht gemahnt, wenn sich angebliche Mitarbeiter einer Software-Firma am Telefon melden – den Opfern werden Hunderte Euro vom Konto abgebucht

(ty) Die Polizei warnt vor einer ebenso speziellen wie dreisten Masche der Cyber-Kriminalität und mahnt zur Vorsicht, wenn sich angebliche Mitarbeiter einer Software-Firma am Telefon melden. In den vergangenen Wochen wurden allein im Kreis Fürstenfeldbruck insgesamt sechs Betrugsfälle dieser Art polizeilich bekannt. In zweien dieser Fälle wurden den Opfern ungewünscht mehrere hundert Euro von ihrem Konto abgebucht.

Mehrfach meldeten sich dem Bericht zufolge in den vergangenen Wochen dreiste Betrüger telefonisch bei Internetnutzern. „Ziel der Täter war es dabei, selbst Schadprogramme auf die Rechner der Opfer zu installieren, um so an Bank- oder Kreditkartendaten zu gelangen oder sie zu einer Überweisung eines Geldbetrages zu bewegen“, erklärt ein Polizeisprecher. Die Kriminalpolizei ermittelt und warnt aus aktuellem Anlass vor dieser dreisten Betrugsmasche.

Die Masche ist dabei immer die gleiche, so auch in den aktuell vorliegenden Fällen. Bei allen Anrufen gaben sich die Täter demnach als Mitarbeiter der Firma Microsoft aus, um so zunächst eine vertrauensvolle Gesprächsbasis aufzubauen. Unter vorgespielter fachkundiger Anleitung boten die Internetbetrüger günstige Lizenzverlängerungen an, suggerierten dem Opfer Sicherheitsprobleme auf dem Rechner und forderten sie auf, für Softwarelizenzverstöße oder Ähnliches geringe Bargeldbeträge per Kreditkarte zu überweisen

In bislang zwei von sechs bekannten Fällen überwiesen die Opfer zunächst tatsächlich gutgläubig Geld an die Betrüger. Dabei hinterließen sie Zahlungsverkehrsdaten, die die Täter dann für weitere widerrechtliche Überweisungen nutzten. Als die Opfer – zum Teil erst Wochen später – Verdacht schöpften, meldeten sie den Vorfall der Polizei. 

So überwies beispielsweise ein 67-jähriger Germeringer am 25. Mai auf Grund eines solchen Anrufes per Onlinebanking 2,99 Euro für eine angebliche günstige Lizenzverlängerung auf ein vorgegebenes Konto. Später stellte er fest, dass von seinem Konto zwei widerrechtlichen Überweisungen in Höhe von 680 Euro getätigt wurden, berichtet ein Polizeisprecher. „Ersten Ermittlungen zu Folge wurden die Daten offensichtlich im Zusammenhang mit dem zuvor geführten Telefonat über den Rechner des Opfers ausgespäht, um so an das erforderliche Datenmaterial zu kommen.“ 

Eine ähnliche Vorgehensweise konnte in einem weiteren Fall verzeichnet werden. Hier wurde ein 71-Jähriger aus Gröbenzell Opfer dreister Cyber-Kriminalität. Der gerade am PC arbeitende Rentner zeigte sich zunächst angenehm überrascht, als er am Montagnachmittag, 22. Juni, den Anruf eines angeblichen Microsoft-Mitarbeiters entgegennahm. Er ging nämlich davon aus, dass der Anruf eine Reaktion der Softwarefirma auf seinen tags zuvor zugesandten Fehlerbericht war – und wurde böse abgezockt. 

Jedenfalls gelang es den Tätern durch geschickte Gesprächsführung an die Zahlungsverkehrsdaten des 71-Jährigen zu gelangen. Für eine angeblich sofort durchgeführte Fehlerbehebung überwies der Rentner per Onlinebanking fünf Euro auf das ihm genannte Konto. Dem Mann wurden jedoch insgesamt 223 Euro abgebucht, woraufhin er schließlich Anzeige erstattete. 

Die Kriminalpolizei warnt angesichts dieser aktuellen Fälle eindringlich vor dieser Betrugsmasche und rät:

  • Gehen Sie niemals auf die Forderungen solcher Anrufer ein, sondern beenden Sie das Gespräch.
  • Führen Sie niemals Softwareinstallationen durch, zu der Sie am Telefon aufgefordert werden.
  • Folgen Sie auch keinen Links, die Ihnen vom Anrufer genannt werden
  • Tätigen Sie keine Zahlungen aufgrund solcher Telefonate.
  • Geben Sie niemals Personen-, Bank-, Kontodaten oder Passwörter preis.
  • Nehmen Sie im Verdachtsfall sofort ihren Rechner vom Netz; unterbrechen Sie die Internet-Verbindung zum Computer.
  • Zeigen Sie den Vorfall bei der Polizei an.

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