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Die Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt feiert am Samstag ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festzug durch die Stadt und anschließendem Sommerfest – jede Menge Live-Musik ist garantiert

(ty) Auch zum Sommerfest in ihrem 20. Jubiläumsjahr hat sich die Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen der Vielfalt des Jazz verschrieben – diesmal im Breitbandformat. Am Samstag, 4. Juli, kommen die „Neutral Ground Brass Band“ und das „Hi-Fly Orchestra“ in großer Besetzung und es gibt ein Wiedersehen mit dem Werkstattjazzorchester (WJO) unter der Leitung von Christoph Hörmann. Letzteres spielte über Jahre hinweg monatlich in der Künstlerwerkstatt und holte Koryphäen wie Bobby Shew und Dusko Goijkovich in die Kreisstadt.

Das 20-jährige Bestehen der Künstlerwerkstatt wird am Samstag im Rahmen des Pfaffenhofener Kultursommers gefeiert; den Auftakt bildet ein kurzer Festakt um 15.30 Uhr am unteren Hauptplatz. Direkt im Anschluss lockt die „Neutral Ground Brass Band“ in echter Mardi-Grass-Manier quer durch die Straßen Pfaffenhofens in den Garten der Künstlerwerkstatt. Inspiriert durch den Fasching in New Orleans und die damit verbundene Brass-Band-Kultur spielen die Musiker um den in Ingolstadt aufgewachsenen und nun in Amsterdam beheimateten Bandleader Bernd Hollinger marschierend und blasend bis in Wackys Schreinerei an der Münchener Straße. Dabei schafft es die „Neutral Ground Brass Band“ – ganz wie ihre in New Orleans ansässigen Vorbilder – komplett verschiedene musikalische und kulturelle Hintergründe der Bandmitglieder in ihre Eigenkompositionen einzubauen.

Die „Neutral Ground Brass Band“.

Im Garten der Künstlerwerkstatt wird dann ein Sommerfest gefeiert und ab 18.30 gibt es das langersehnte Wiedersehen mit dem Werkstattjazzorchester rund um Vereinsmitbegründer Christoph Hörmann. Vier Jahre lang spielte das Werkstattorchester als Hausband einmal monatlich in der Künstlerwerkstatt; zwei Jahre als Oktett und zwei als Big-Band. Immer besetzt mit professionellen Musikern und herausragenden Solisten, manchmal mit illustren Gästen oder als Latin-Big-Band mit entsprechender Rhythmusgruppe.

Viele der damaligen Stammgäste trauern dieser Konzertreihe heute noch nach – nun lässt sie die Werkstattbigband wieder aufleben. Zum Jubiläum stellt Hörmann nochmals eine Big-Band zusammen, in der man viele alte Bekannte wiederfinden wird. Mit dabei sind international tätige Musiker aus den zwei profiliertesten Münchener Big-Bands, dem „Uptown Jazz Orchestra“ und der „Big Band Association“. Zu Gehör gebracht werden zeitlose Arrangements etwa von Sammy Nestico, Francy Boland, Thad Jones oder Bill Holman.

Das „Hi-Fly Orchestra“.

Nach Brass-Band-Spaß und der Power des klassischen Big-Band-Jazz widmet sich ab etwa 21 Uhr das „Hi-Fly Orchestra“, bestehend aus sechs Münchener Jazzmusikern, dem Latin-Jazz der 1960er Jahre. Zwischen Samba, Boogaloo und Bossa-Nova hat der sprichwörtliche Schmelztiegel New York wenige Genres so aufgemischt wie Latin Jazz: Energetische Clave-Rhythmen wurden durch Elemente aus Soul, Rhythm and Blues und Rockmusik ebenso angereichert wie von Hard-Bop und Cool-Jazz. Mit einem Ergebnis, das jenseits aller Musiktheorie immer ein ganz besonderer Sound war: Vielfältig und offen, intensiv und stimmungsvoll, oft komplex und stets mitreißend.

Das Orchestra ist eine bemerkenswerte Liveband, die verinnerlicht hat, wie Entertainment ohne große Posen elegant und hochmusikalisch sein kann: Authentische und vielschichtige Eigenkompositionen treffen auf wohlüberlegte Coverversionen, Respekt vor den Meistern wird liebevoll um eigene Facetten erweitert und Spielfreude ist Trumpf.

Vereinsmitbegründer Christoph Hörmann.

Wer da noch nicht genug hat vom Tänzchen unter freiem Himmel mit kühlen Getränken, gutem Essen und Lagerfeuer, der kann sich ab 22.30 Uhr von DJ Eber – bekannt vom Panorama-Tonstudio, der Audio-Bombing-Crew und der Pick-up-Blues-Gang – in der Werkstatt den Groove in die Beine pumpen lassen und nochmals kräftig auf 20 Jahre ungewöhnliche Musik und Kunst an ungewöhnlichem Ort anstoßen. 


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