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Das vergangene Jahr ist finanziell für die Stadt Pfaffenhofen deutlich besser gelaufen als geplant – aus den Rücklagen mussten statt der kalkulierten 5,3 Millionen Euro gerade mal 25 000 Euro entnommen werden

Von Tobias Zell 

Das vergangene Jahr ist finanziell für die Stadt Pfaffenhofen deutlich besser gelaufen als im Haushaltsplan angesetzt war. Das geht aus dem Rechnungsergebnis hervor, das Stadtkämmerer Rudi Koppold heute Abend in der Sitzung des Stadtrats bekanntgab. Eine Zahl, die das eindrucksvoll veranschaulicht: Statt den geplanten rund 5,3 Millionen Euro mussten aus den Rücklagen nur knapp 25 000 Euro entnommen werden. Die Rücklagen betrugen deshalb zum 31. Dezember satte 13,83 Millionen Euro – demgegenüber standen Schulden von gerade 5,18 Millionen Euro. 

Faktisch ist die Kreisstadt also nicht nur schuldenfrei, sondern fast neunfacher Millionär. Allerdings stehen in den kommenden Jahren bekanntlich auch mehrere große Investitionen an – allen voran der 27 Millionen Euro teure Doppel-Neubau von Grund- und Mittelschule, der die Stadt abzüglich der Zuschüsse satte 20 Millionen Euro kosten wird. „Dagegen ist die Gartenschau Pillepalle“, sagte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) – bekanntlich erfolgte heute Nachmittag der Spatenstich für die "Natur in Pfaffenhofen 2017". 

Das erfreuliche Rechnungsergebnis des vergangenen Jahres erklärt sich vor allem dadurch, dass im Verwaltungshaushalt – aus dem die laufenden Kosten bestritten werden – zum einen um 2,2 Millionen Euro höhere Einnahmen verbucht wurden als geplant. Zum anderen fielen zugleich die Ausgaben um 1,1 Millionen Euro geringer aus als im Haushalt angesetzt. 

Allein die Kosten für den Winterdienst – Dienstleistung der Stadtwerke, Ausgaben für Streugut und Vergütung von externen Leistungen – fielen um fast 520 000 Euro geringer aus als geplant. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer waren fast 1,3 Millionen Euro höher als kalkuliert, die Einnahmen aus dem Einkommensteuer-Anteil um 522 000 Euro und der Grundsteuer-Anteil um gut 100 000 Euro. Außerdem verbuchte die Stadt gut 100 000 Euro mehr Zinsen als gedacht. Und es wurden zum Beispiel fast 75 000 Euro mehr an Parkgebühren eingenommen als man im Haushalt eingeplant hatte. 

In einigen Bereichen fielen die Kosten aber auch höher aus als kalkuliert. Zum Beispiel für den Unterhalt öffentlicher Anlagen, der gut 122 000 Euro mehr verschlang als geplant. Oder für die Straßenreinigung, die 163 000 Euro teurer kam als man angesetzt hatte. Unterm Strich aber fiel die Zuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt mit 11,2 Millionen Euro massiv höher aus als die im Haushaltsplan vorgesehenen 6,6 Millionen. 

Zur Erklärung: Vergleicht man den Verwaltungshaushalt mit einem Girokonto, über das die laufenden Einnahmen und Ausgaben abgewickelt werden, und den Vermögenshaushalt mit einem Sparbuch, von dem die Investitionen bezahlt werden, dann ist diese hohe Zuführung immer ein gutes Signal: Denn je höher sie ausfällt, desto mehr Geld wird sozusagen vom Girokonto aufs Sparbuch verschoben – und dieses Geld steht eben für künftige Investitonen wie Baumaßnahmen zur Verfügung. 

Während im Verwaltungshaushalt sich Mehreinnahmen und Minderausgaben erfreulich summieren, wurde auch beim Verwaltungshaushalt besser abgeschlossen als gedacht: Hier stehen war 3,18 Millionen Euro weniger Einnahmen als geplant zu Buche (zum Beispiel wegen nicht erfolgter Grundstücksverkäufe), aber zugleich gab es um 3,87 Millionen Euro geringere Ausgaben im Vergleich zum Haushaltsansatz.

Weiterer Beitrag aus der Sitzung:

Die unendliche Geschichte von Affalterbach?


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