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Heute früh brannte ein ehemaliger Landgasthof, in dem ab September 67 Flüchtlinge untergebracht werden sollten – Spurenlage eindeutig – Ein Nachbar hatte das Feuer entdeckt 

Update: Nach Anschlag: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

(ty) Man muss von vorsätzlicher Brandstiftung ausgehen. Das sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, Hans-Peter Kammerer, heute vor Ort im Reichertshofener Ortsteil Winden, wo Unbekannte heute früh gegen 2.45 Uhr Feuer an dem ehemaligen und derzeit leer stehenden Landgasthof Däuber Feuer gelegt haben, in dem ab September Asylbewerber untergebracht werden sollen. Ein Nachbar hatte den Brand entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Die Wehren kamen aus Langenbruck, Hög, Winden und Reichertshofen mit 55 Einsatzkräften und hatten das Feuer schnell unter Kontrolle. Der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU) hat die Tat nachdrücklich verurteilt und eine Willkommenskultur in Bayern angemahnt. Die Polizei hat inzwischen ein Sonderermittlungsgruppe eingerichtet.

Bilder vom Feuerwehreinsatz: Feuerwehr Reichersthofen

Man braucht wenig Fantasie, um der Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund zu unterstellen. Den schließt auch die Polizei nicht aus. Trotz des Brandanschlages hält der Landkreis Pfaffenhhofen an dem Plan fest, ab September Asylbewerber in dem Landgasthof unterzubringen, der von dem Feuer nur wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das bekräftigte Landrat Martin Wolf (CSU). Den Schaden am Nebengebäude, in dem früher eine Disco untergebracht war, beziffern Polizei und Feuerwehr nach ersten Schätzungen auf rund 150 000 Euro.

Am Eingang des früher als Diskothek genutzten Nebengebäudes und am Hintereingang des Landgasthofes selbst sind eindeutige Spuren von Brandstiftung gefunden worden. Nachdem die Brandstiftung an der Hintertür des Landgasthofes offenbar nicht funktioniert hat, legten die Unbekannten Brandstifter Feuer an das Nebengebäude. Das wurde vom Feuer massiv in Mitleidenschaft gezogen, ist komplett ausgebrannt und ist stark beschädigt. Der Gebäudekomplex ist abgeriegelt. Rund um das Gebäude haben sich Polizisten postiert.

Der Polizeivizepräsident von Oberbayern, Günther Gietl, und Christoph Hillenbrand, der Regierungspräsident von Oberbayern, sowie Landrat Martin Wolf und Bürgermeister Michael Franken sind oder waren in Winden, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch Gutachter des Landeskriminalamts sind am Brandort, ebenso die Staatsanwaltschaft Ingolstadt. Für 11 Uhr ist eine Pressekonferenz angesetzt.

In dem ehemaligen Pensions-Gasthaus Däuber im Reichertshofener Ortsteil Winden am Aign sollen 67 Asylbewerbern untergebracht werden. Deswegen hatte es in dem Ort – wie berichtet – teils massive Proteste gegeben. Das Pfaffenhofener Landratsamt hat bereits einen Mietvertrag mit dem Eigentümer unterzeichnet. Die ersten Flüchtlinge sollen voraussichtlich Anfang September einziehen.

Die Polizei bittet, sachdienstliche Hinweise im Zusammenhang mit dem Brandanschlag an die Kripo unter der Rufnummer (0841) 93 43 -0 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Insbesondere Fahrzeuge und Personen, die in zur Tatzeit im Bereich des Brandortes gesehen worden sind, wären hierbei für die Ermittler von besonderer Bedeutung.

Hier lesen Sie den neuesten Stand: Nach Anschlag: Ermittlungen laufen auf Hochtouren


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