Tieflader mit Bagger rammte bei Uttenhofen Brücke über die Staatsstraße – Ehepaar in nachfolgendem Pkw verletzt – Durchfahrt gesperrt, auch Zugverkehr nicht möglich – Statiker untersuchen Schäden
Update: Brücke akut einsturzgefährdet
(ty/zel) Heute Vormittag ereignete sich – wie bereits kurz berichtet – auf der Staatsstraße 2232 zwischen Pfaffenhofen und Geisenfeld bei Uttenhofen ein Unfall, bei dem eine über die Straße und die daneben liegende Bahnstrecke verlaufende Brücke so stark beschädigt wurde, dass eine Durchfahrt derzeit nicht möglich ist. Die Staatstraße ist bis auf Weiteres zwischen der Abzweigung nach Walkersbach und Rohrbach komplett gesperrt; auch der Bahnverkehr ruht derzeit.
Gegen 11.30 Uhr war ein 39-jähriger Lkw-Fahrer mit seinem Tieflader, auf dem sich ein Bagger befand, auf der Staatstraße von Pfaffenhofen in Richtung Rohrbach unterwegs, als es zu dem spektakulären Crash kam. Kurz nach der Abzweigung in Richtung Walkersbach führt eine Brücke über die Staatstraße und die parallel verlaufende Bahnstrecke München–Ingolstadt. Da der Bagger nach ersten Ermittlungen der Polizeiinspektion Pfaffenhofen falsch auf den Tieflader aufgeladen worden war, ragte der Baggerarm zu hoch hinaus und riss beim Durchfahren der Brücke tragende Teile aus dem Betonwerk heraus. Die Fotos belegen das eindrucksvoll.
Direkt hinter dem Tieflader fuhr ein Ehepaar mit seinem Pkw, der von herabfallenden Betonteilen getroffen und völlig zerstört wurde. Wie durch ein Wunder erlitt das Ehepaar im Alter von 60 und 66 Jahren aber nur leichte Verletzungen, wie ein Polizeisprecher berichtet. Beide wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW sicherten die Unfallstelle ab und leiteten den Verkehr um. Mittlerweile hat die Straßenmeisterei großräumige Umleitungen ausgeschildert. Sowohl der betroffene Abschnitt der Staatsstraße als auch die Bahnstrecke München–Nürnberg sind immer noch gesperrt. Derzeit prüfen nach Angaben der Polizei verschiedene Statiker, ob die Brücke einsturzgefährdet ist beziehungsweise ob der Schienen- und Straßenverkehr wieder freigegeben werden kann.
Eine Einschätzung darüber, wie lange die Sperrungen noch andauern, könne im Moment noch nicht getroffen werden, teilte die Polizeiinspektion Pfaffenhofen gegen 13.45 Uhr mit. Ebenso schwierig sei die Bezifferung des Schadens, „der aber sicherlich im sechsstelligen Euro Bereich liegen wird“.
Die Züge aus Richtung Ingolstadt verkehren derzeit bis Rohrbach und enden dort vorzeitig. Die Züge aus Richtung München verkehren bis Pfaffenhofen. Ein Schienenersatzverkehr mit Bus zwischen Rohrbach und Pfaffenhofen wird nach Angaben der Deutschen Bahn in beide Richtungen eingerichtet. Reisende Richtung Ingolstadt können alternativ über Augsburg fahren; in Richtung Treuchtlingen und Nürnberg wird Reisenden geraten, die Züge über Donauwörth nutzen.
"Bis zum heutigen Betriebsschluss können im gesperrten Abschnitt keine Züge mehr fahren, sie wenden jeweils vorzeitig", teilte die Bahn gegen 15.15 Uhr mit. Für die Fahrgäste des Regionalverkehrs habe man einen Busnotverkehr eingerichtet. Im Fernverkehr umfahren die Züge den Abschnitt in beiden Richtungen über Augsburg. Die Reisezeit verlängere sich dadurch um bis zu 60 Minuten. Der Halt Ingolstadt entfällt. "Eine Prognose, wann der Zugverkehr wieder aufgenommen werden kann, ist aktuell noch nicht möglich", so ein Bahn-Sprecher.
Die Bahn informiert ihre Fahrgäste über die Betriebseinschränkungen im Regionalverkehr per Streckenagent. Dieser kostenlose Newsletter kann über www.bahn.de/streckenagent bezogen werden. Alternativ können sich die Fahrgäste unter der Service-Nummer (0 89) 20 355 000 informieren.
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