Am Pfaffenhofener Stockerhof wurde heute der Natur- und Energiepark mit Info- und Mitmach-Sationen eröffnet – Führungen ab sofort möglich
(ty) Bei strahlendem Sonnenschein zog es heute Vormittag zahlreiche Interessierte zur Eröffnung des Pfaffenhofener Natur- und Energieparks auf die Ilmwiese beim Stockerhof. Nach erfrischend kurzen Einführungsworten und einem Brennnessel-Drink gab es auch gleich einen Rundgang mit Erläuterungen zu den Stationen – und das erste Feedback war einhellig: Es regnete Lob für das, was der hiesige Energie- und Solarverein (ESV) da auf die Beine gestellt hat. Ab sofort werden Führungen durch den kindgerecht gestalteten Park angeboten.
Viel los war heute bei der Eröffnung des Parks.
Wie macht man aus Sand und Sonne Strom? Wie fährt man mit Sonnenblumen? Wer wohnt im Insektenhotel? Warum läuft ein Wasserläufer übers Wasser? Diese und weitere Fragen rund um erneuerbare Energien sowie zur Tier- und Pflanzenwelt beantwortet der Park an Mitmach- und Infostationen. Der Spatenstich für das Projekt erfolgte bereits zur bayerischen Klimawoche 2013; aufgrund des Besitzerwechsels des Stockerhof-Geländes kam es dann aber zu einer baulichen Verzögerung um ein Jahr. Heute wurde die Anlage nun offiziell eröffnet und kann damit ab sofort von allen Interessierten kostenlos genutzt werden.
Nach einer kurzen Begrüßung gab es gleich eine erste Führung.
Zur Eröffnung waren neben Bürgermeister Thomas Herker (SPD) sowie den Stadträten Max Hechinger (FW) und Manfred „Mensch“ Mayer (GfG) auch Gartenschau-Geschäftsführer Walter Karl, die städtische Klimaschutz-Managerin Kathrin Merkert, LBV-Kreischef Prof. Hans-Joachim Leppelsack und Sparkassen-Vorstandschef Norbert Lienhardt sowie Vertreter des bayerischen Umweltministeriums gekommen. Und natürlich die Spitze des ESV: Der Vorsitzende Andreas Herschmann, zugleich SPD-Stadtrat, sowie dessen zwei Stellvertreter Markus Käser, zugleich SPD-Stadtrat und SPD-Kreischef, und Helmut Muthig.
Das Bildungsprojekt wurde durch Mittel des bayerischen Umweltministeriums und der Stockerhof-Eigentümer sowie durch Spenden gefördert. Herschmann dankte all den Sponsoren und Unterstützern sowie der Stadt, dem Landkreis und dem Wasserwirtschaftsamt. „In diesem Lehrpfad werden auf innovative Weise Energie- und Klimaschutz mit Natur- und Artenschutz verbunden“, lobte einst beim Spatenstich Ministerialdirigent Christian Barth und überbrachte einen symbolischen Scheck über rund 60 000 Euro. Diese Art der praxisnahen Präsentation habe Pilotcharakter im Freistaat.
Herschmann stellte kurz das Engagement des Energie- und Solarvereins vor, das von Umweltbildungs-Aktionen über Energiekongresse und Info-Veranstaltungen bis hin zur E-Tankstelle am Hauptplatz reicht, die vom ESV initiiert worden war. Seit heute reiht sich auch der Natur- und Energiepark in diese Liste ein. „Langsam fügt sich alles zusammen“, sagt Herschmann. Er zeigte sich stolz darauf, dass der kleine ESV mit seinen rund 70 Mitgliedern ein solches Projekt gestemmt habe. Zugleich betonte er, dass auf dem Gelände noch Platz für weitere Stationen oder Exponate ist.
Die Stationen sollen nicht nur informieren, sondern auch zum Mitmachen und Experimentieren animieren.
Nach dem Motto "Der Infoparcours für kleine und große Entdecker" soll im Natur- und Energiepark saubere Energieproduktion und heimische Natur im wahrsten Sinne des Wortes begriffen, erfühlt und errochen werden. Lernen durch Erleben, so lautet die Devise – keine graue Theorie, keine leblosen Daten und Fakten, sondern Neues erfahren mit allen Sinnen – so stellt man sich das beim ESV vor. An den Stationen finden sich per QR-Codes Internet-Links zu kleinen Experimenten – von der Mini-Biogas-Anlage bis zum Spitzwegerich-Pflaster, wie Käser erklärte.
Der Bereich Energie soll vor allem zur Bewusstseinsbildung für saubere elektrische Energieversorgung beitragen und die verschiedenen Techniken der erneuerbaren Energien anhand von echten, kleinen Kraftwerken vorstellen. Neben einem kleinen Wasserkraftwerk und einer Photovoltaik-Anlage kann auch eine kleine Windenergie-Anlage mit Muskelkraft bedient werden. Der Park ist bewusst kindgerecht aufbereitet und so auch für Besuche im Rahmen von Vorschule, Schule und Bildungseinrichtungen geeignet, betont der ESV, der auf Anfrage auch Führungen sowie erweitertes didaktisches Material anbieten will.
Die Lage des neuen Parks bietet sich nicht nur wegen des direkt nebenan gelegenen Biergartens an, sondern auch, weil der Stockerhof als Plus-Energie-Haus thematisch bestens dazu passt. Das Gebäude produziere durch Photovoltaik-Anlagen und Erdwärme mehr Energie, als für seinen Betrieb benötigt werde, betont Herschmann. Seit heute ist das Areal übrigens nicht mehr nur von der Münchener Straße her erreichbar, sondern zu Fuß oder vom Rad auch über das Ilmwegerl von der Rückseite her.
Weitere Infos zum Pfaffenhofener Energie- und Solarverein gibt es unter: www.esv-paf.de