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SPD-Kreischef Aigner vermeldet prominenten Listenkandidaten – bleibt die Frage: Wer geht ins Rennen um den OB-Posten?

(ty) Nun ist es offiziell. Jörg Schlagbauer, oberster Vertreter der IG Metall bei Audi, kandidiert bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr auf der SPD-Liste für den Ingolstädter Stadtrat. Das gab der Kreisvorsitzende der Sozialdemokraten, Marcel Aigner, soeben bekannt. „Die Ingolstädter SPD und die IG Metall haben ein gemeinsames Ziel: Ingolstadt mehr als bisher zu einer lebenswerten Stadt zu machen“, heißt es in der Pressemitteilung unter dem Titel „Ingolstadt – Zeit für Veränderung“. Diese Nachricht dürfte aber zugleich bedeuten, dass Schlagbauer nicht als OB-Kandidat ins Rennen geht.

„Jeder sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für das Gemeinwohl engagieren. Es ist eine neue Herausforderung die ich sehr reizvoll und interessant finde, deshalb kandidiere ich sehr gerne“, sagt Schlagbauer. Der 35-Jährige ist Vorsitzender der IG Metall VKL bei Audi, Mitglied des Betriebsrats und Mitglied des Aufsichtsrats bei Audi.

Der Gewerkschafter und Audianer sieht gute Chancen, für die Stadt und die Menschen mit der SPD viel Positives zu erreichen, heißt es in der Presseerklärung. „In Ingolstadt gibt es viel zu viel ungenutztes Potenzial. Daraus ergeben sich viele Möglichkeiten – in der sozialen und zukunftsgerichteten Stadtentwicklung ebenso wie im kulturellen Bereich. Und es gibt viele Hausaufgaben, was die Verkehrsinfrastruktur betrifft“, so Schlagbauer. „Ingolstadt kann mehr, es ist Zeit für Veränderung – da engagiere ich mich sehr gerne mit einem neuen, jungen Team von engagierten Audianern, Gewerkschaftern und kompetenten und interessierten Schanzern.“

SPD-Kreischef Marcel Aigner erklärte, er freue sich sehr, dass ein „so prominenter und charismatischer Gewerkschafter“ für die Ingolstädter SPD antreten wolle. „Die in der gemeinsamen Geschichte begründete Verbundenheit zwischen den Gewerkschaften und der SPD zu stärken, besonders in Ingolstadt, war und ist ein wichtiges Ziel, das ich mir als Vorsitzender gesetzt habe“, so Aigner. „Schlagbauers Kandidatur ist ein entscheidender Schritt auf diesem Weg.“

Aigner werde dem Vorstand und der Partei empfehlen, Jörg Schlagbauer „auf der Stadtratsliste für die Kommunalwahl 2014 prominent zu platzieren“. Der Parteitag der Ingolstädter SPD zur Aufstellung der Kommunalwahlliste ist nach Angaben von Aigner für den 22. Oktober geplant.

Suche nach OB-Kandidaten dauert an

Die Suche nach einem geeigneten OB-Kandidaten dauert bei den Ingolstädter Sozialdemokraten indes an. Wie berichtet hat SPD-Kreischef Marcel Aigner heute den für Donnerstag geplanten Termin zur Vorstellung des Kandidaten abgesagt und „bis auf Weiteres“ verschoben. Aigner räumt unumwunden ein, dass es schwierig sei, den richtigen Kandidaten zu finden.

„Wir wollen einen Kandidaten aufstellen, der eine reelle Chance hat, OB zu werden“, sagt Aigner. Denn die Ausgangslage ist seiner Meinung nach so gut wie selten zuvor. Damit spielt er freilich auf die Tatsache an, dass Amtsinhaber Alfred Lehmann (CSU) angekündigt hat, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.

Doch die Suche nach einem geeigneten OB-Kandidaten scheint für die Ingolstädter Sozialdemokraten indes zur unendlichen Geschichte zu werden. Jetzt lässt auch Aigner offiziell durchblicken, wie sehr man hinter den Kulissen ringt: „Allerdings, das gebe ich ganz offen zu, ist es schwierig, dafür den Richtigen zu finden, jemanden, der den entsprechenden Hintergrund hat, der sich das realistisch zutraut – und der auch das Zeug dazu hat, einen Wechsel im Politikstil herbei zu führen“, erklärte er in der heute verbreiteten Pressemitteilung.

Den von der SPD avisierten Politikwechsel definiert Marcel Aigner so: „Wir müssen in Ingolstadt wegkommen von der Kultur des  ,Jeder nur für sich‘ und des parteipolitischen Taktierens, hin zu einem  ,Gemeinsam schaffen wir es ‘.“ Die Nachricht, dass Schlagbauer nun auf der Stadtratsliste kandidiert dürfte bedeuten, dass er als OB-Kandidat nicht ins Rennen geht. Der IG-Metaller aus Vohburg, der sich mit einer öffentlichen Stellungnahme auffällig zurückhält, hat wohl intern längst bekundet, dass er es nicht machen wird. Stadtrat ja, OB-Kandidat nein. Auch nicht zu den geänderten Bedingungen, nachdem OB Alfred Lehmann (CSU) ja bekanntlich eine erneute Kandidatur verweigert hat. Das hört man nicht nur an den Lagerfeuern der Schwarzen, sondern zunehmend auch aus Kreisen der SPD selbst.

Bei den Ingolstädter Sozialdemokraten gibt man sich indes gelassen. "Marcel Aigner arbeitet intensiv, aber in aller Ruhe an einer schlagkräftigen Stadtratsliste und ist intensiv auf der Suche nach einer geeigneten Person für die OB-Kandidatur der SPD. Er hat dabei meine volle Unterstützung", sagte der Landtagsabgeordnete Achim Werner heute Abend im Gespräch mit unserer Zeitung.

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