Der Landkreis Pfaffenhofen startet einen erneuten Aufruf: Gesucht wird Wohnraum für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
(ty) Beinahe täglich wird darüber berichtet, dass der Flüchtlingsstrom zunimmt. Auch immer mehr sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kommen in Deutschland an, um eine neue Heimat zu finden. „Der Bedarf an Wohnmöglichkeiten für diese Jugendlichen steigt unaufhörlich an“, bestätigt man beim Pfaffenhofener Landratsamt. In Wolnzach, Geisenfeld, Scheyern, Reichertshofen und Ernsgaden sowie in der Kreisstadt selbst wurden gemeinsam mit Jugendhilfeträgern bereits Wohngemeinschaften oder andere betreute Wohnformen geschaffen.
„Jedoch kann der noch zu erwartende Zulauf mit dem bereits vorhandenen Platzangebot nicht abgedeckt werden“, sagt Landratsamt-Sprecher Karl Huber. Dringend benötigt werde Wohnraum in Form von Ein- oder Zweifamilienhäusern, die den Jugendlichen gemeinsam mit ihren pädagogischen Betreuern ein neues Zuhause geben. Deshalb startet die Kreisbehörde nun einen erneuten Aufruf und hofft, dass sich Leute melden, die geeigneten Wohnraum für junge Flüchtlinge zur Verfügung stellen können. Nähere Informationen gibt es dazu beim Landratsamt unter Telefon (0 84 41) 27-253 oder 27-230.
„Auch die aus dem Ausland zu uns kommenden Minderjährigen unterliegen dem deutschen Jugendhilferecht“, erklärt Huber. „Ein Jugendlicher, der aus einem Krisengebiet nach Deutschland geflüchtet ist, besucht am Vormittag die Berufsschule und wird vom Nachmittag an bis in die Abendstunden von pädagogischem Personal betreut“, erklärt Elke Dürr, die Leiterin des Sachgebiets „Familie, Jugend, Bildung“ am Landratsamt.
In der Regel werden dabei zusammen Hausaufgaben, die Suche nach einem Praktikumsplatz, Arzttermine oder Amtsgänge erledigt. Durch die pädagogischen Fachkräfte, so Dürr, werden die Jugendlichen in die deutsche Gesellschaft begleitet und es werden adäquate Freizeitaktivitäten angeboten. „Die Jugendlichen bekommen die Möglichkeit der Integration, denn sie sind auch eine Chance für uns“, betont Landrat Martin Wolf (CSU).