Spezialisierte ambulante Palliativversorgung: Im Rahmen einer neuen Kooperation wurden im ersten Halbjahr 36 Patienten aus dem Landkreis versorgt
(ty) Hinter der Abkürzung SAPV verbirgt sich „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“. Seit Anfang des Jahres besteht zwischen dem Landkreis Pfaffenhofen und der „SAPV Region 10 GmbH“ eine Kooperation. Ziel ist die palliativmedizinische und -pflegerische Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen in der eigenen Häuslichkeit. „Im ersten Halbjahr wurden bereits 36 Patienten aus dem Landkreis versorgt“, berichtet Franz Hartinger, der Geschäftsführer der „SAPV Region 10 GmbH“. Mit zunehmender Bekanntheit des Angebots werde sich diese Zahl noch erhöhen, prognostiziert er.
Besonders geschulte Ärzte und Pflegekräfte unterstützen im Rahmen der SAPV alle bisher am Versorgungsprozess beteiligten Haus- und Fachärzte sowie ambulante Pflegedienste und ermöglichen so den häufigen Wunsch von todkranken Patienten, die letzte Zeit ihres Lebens in der gewohnten Umgebung zu verbringen. „Unnötige Krankenhaus-Einweisungen können so vermieden werden“, heißt es aus dem Landratsamt.
Die „SAPV Region 10 GmbH“ versorgt in Ingolstadt und den Landkreisen der Region 10 seit mehr als drei Jahren Palliativpatienten und verfügt daher über entsprechende Erfahrung. Ein eigenes Palliativteam für den Landkreis Pfaffenhofen alleine könnte – wie berichtet – wirtschaftlich nicht existieren. Deshalb entstand die Kooperation mit der „SAPV Region 10 GmbH“.
Mit Eva Kell-Grunwald und Wolfgang Moll, niedergelassenen Ärzten aus Schweitenkirchen und Pfaffenhofen, haben sich zwei ausgebildete Palliativmediziner dem Team angeschlossen und versorgen vorrangig die Patienten im Landkreis. „Die Bekanntmachung der Palliativversorgung für den Landkreis wurde durch die beiden Ärzte und den Hospizverein Pfaffenhofen entscheidend vorangetrieben“, so eine Sprecherin der Kreisbehörde.
„Die Unterstützung durch den Hospizverein und den Landkreis waren ein wichtiger Beitrag für den erfolgreichen Start“, betont Landrat Martin Wolf (CSU). Und Geschäftsführer Hartinger ergänzt: „Die steigende Zahl von Versorgungen erfordert auch die Verstärkung des Palliativpflegeteams.“ Zwei Pflegekräfte mit der erforderlichen Qualifikation konnten seinen Worten zufolge im Landkreis bereits gefunden werden. „Grundsätzlich sind neben einer entsprechenden Weiterbildung, Erfahrungen in einer Palliativstation oder einem stationären Hospiz gefordert.“
SAPV ist aber nicht nur zu Hause möglich, wie betont wird. Die Versorgung von Palliativpatienten sei auch für Bewohner in Pflege-Einrichtungen möglich. Die Kosten für spezialisierte ambulante Palliativversorgung trage grundsätzlich die jeweilige Krankenkasse des Versicherten, heißt es aus dem Landratsamt. Voraussetzung sei das Vorliegen einer weit fortgeschrittenen lebensbedrohlichen Erkrankung. Nähere Informationen gibt es unter www.SAPV-Region10.de oder telefonisch unter (08 41) 88 57 68 0.