Ungewöhnlicher Einsatz für Bundes- und Landespolizei auf der Strecke München–Augsburg: Letztlich konnten die Beamten die Tiere zur Umkehr bewegen – auch ein Hubschrauber war im Einsatz
(ty) Ungewöhnlicher Einsatz für die Münchner Bundespolizei am gestrigen Nachmittag: Sieben Kamerunschafe waren aus ihrer Stallung ausgebrochen und haben den Zugverkehr lahmgelegt. Beamte der Bundes- und Landespolizei mussten verhindern, dass die Tiere in ein Gleisdreieck laufen und weitere Strecken behindern.
Gegen 14.20 Uhr meldete der Lokführer eines Güterzugs, dass er auf der Strecke München–Augsburg bei Gröbenzell vermutlich eine Ziege aus einer Herde erfasst habe, die sich im Gleisbereich befand. Daraufhin wurde die Strecke gesperrt. Ein Bundespolizei-Helikopter, der sich bereits auf einem routinemäßigen Überwachungsflug befand, wurde zum Einsatzort beordert und bestätigte, dass sich zwölf Tiere im Gleis befanden.
„Um die Tiere nicht weiter zu beunruhigen, landeten die Piloten abseits“, berichtet ein Polizeisprecher. Weitere Einsatzkräfte der Bundes- und Landespolizei versuchten die agilen Tiere, bei denen es sich um Kamerunschafe handelte, davon abzuhalten, sich in Richtung eines Gleisdreiecks zu bewegen. Denn dies hätte die Sperrung weiterer Strecken zur Folge gehabt. Schließlich konnte die Herde "zur Umkehr bewegt werden", die ziegenähnlichen Hausschafe liefen zu ihrer Stallung zurück.
Der Bauer des Gehöftes wurde angewiesen, die Herde auf Vollständigkeit zu prüfen, damit sichergestellt werden konnte, dass sich keine Schafe mehr im Gleisbereich aufhielten. Bundespolizisten untersuchten derweil den betroffenen Güterzug, konnten aber kein verletztes Tier oder Anhaftungen erkennen. Erst gegen 16.28 Uhr konnte die Strecke wieder freigegeben werden. „Jetzt muss ermittelt werden, ob die Tiere durch ein Fehlverhalten ausbrechen konnten“, heißt es von der Bundespolizei.
Einsätze wegen Tieren im Gleis
Am 27. April stellte eine Streife der Bundespolizei eine Riesenschildkröte in den Gleisen spazierend fest. Die Beamten trugen das etwa 40 Zentimeter lange und rund 20 Kilo schwere Tier aus den Gleisen. Nach erster Inaugenscheinnahme hatte es den lebensgefährlichen Ausflug unbeschadet überstanden. Der Besitzer konnte ermittelt werden.
Im Juli vergangenen Jahres war Ziegenbock "Fritzi" in Freising ausgebüxt und hatte sich mit einem Alex-Zug angelegt. Das Tier überlebte mit einer Gehirnerschütterung und löste einen Einsatz von Feuerwehr und Bundespolizei aus.