Der gestrige Start ins Ausbildungsjahr zeigt auch, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen oft um jeden Auszubildenden kämpfen müssen
(ty) Zum gestrigen Start ins neue Ausbildungsjahr traten im Kreis Pfaffenhofen allein 347 Jugendliche eine Lehre bei IHK-zugehörigen Unternehmen an, wie aus der vorläufigen Zwischenbilanz der IHK für München und Oberbayern hervorgeht. Dies ist ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Damals begannen 334 Jugendliche eine Ausbildung. Die zahlenmäßig stärksten fünf IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Fluggerätmechaniker, Kaufleute für Büromanagement, Industriekaufleute, Bankkaufleute und Elektroniker für Betriebstechnik.
Doch der Azubi-Mangel treibt die Unternehmen um. Die Bewerberlücke in der regionalen Wirtschaft verharrt auch heuer auf hohem Niveau. Zu Beginn des Ausbildungsjahrs waren in den Betrieben im Landkreis noch knapp 200 von 800 angebotenen Lehrstellen frei. Das geht aus der aktuellsten Statistik der Arbeitsagentur hervor. Damit bleibt zunächst jede vierte Lehrstelle unbesetzt. „Vor allem kleine und mittlere Unternehmen müssen um jeden Azubi kämpfen. Aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräftemangels bieten sie reichlich Lehrstellen an, sie bekommen aber immer weniger Bewerbungen“, sagt Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen. Besonders groß sei der Azubi-Mangel im Einzelhandel und in der Gastronomie. Peters unterstreicht jedoch, dass das Problem quer durch alle Branchen gehe. „Es sind auch noch etliche Lehrstellen im Bereich Metallbearbeitung und Fahrzeugbau sowie für Büro- und Bankkaufleute frei“, sagt er.
Neues Vorstandsmitglied begrüßt neue Azubis
„Es schadet nicht, wenn Starke sich verstärken.“ Dieses Zitat von Goethe beschreibt nach Ansicht der Hallertauer Volksbank trefflich, was zehn junge Menschen mit dem gestrigen Tag begonnen haben. Schon während der Ausbildungszeit verstärken sie die Leistungsfähigkeit der Genossenschaftsbank enorm, heißt es aus der Vorstands-Etage des Geldinstituts. „Sie werden ab dem ersten Tag Seite an Seite mit unseren kompetenten Beraterinnen und Beratern arbeiten und so schnell erlernen, was die Hallertauer Volksbank ausmacht“, sagte Vorstandsmitglied Thomas Lange bei der Begrüßung der Azubis. Lange hatte bekanntlich selbst seinen ersten Tag – er ist, wie berichtet, mit Wirkung vom 1. September in den Vorstand der Hallertauer Volksbank aufgerückt. Und die Begrüßung der zehn neuen Azubis war gestern sozusagen seine erste Amtshandlung.
Wie die Ausbildung im Detail aussehen wird, stellte Ausbildungsleiter Christian Frank zusammen mit seinem „A-Team“ (Ausbilder-Team) vor. Er führte in die betrieblichen Rahmenbedingungen ein und machte die „Neuen“ mit den Anforderungen an eine Bankkauffrau bzw. einen Bankkaufmann und deren Verhaltensweisen vertraut. Dass neben dem fachlichen Wissen auch ein empathisches Verhalten immer wichtiger werde, vermittelten Lehrvideos. Mit dem Auftrag „unsere 283 Kolleginnen und Kollegen mit Fragen, Fragen und nochmals Fragen zu löchern“ entsandte Frank die Auszubildenden an ihren ersten Arbeitsplatz in den einzelnen Geschäftsstellen und Fachabteilungen.
Mit der Prüfung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau im Februar 2018 wird für die jungen Leute das erste Etappenziel genommen sein. Die Zeit des Lernens sei aber dann nicht vorbei, denn die Volksbank investiere stark in die Fortbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter. Weiterbildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel zum Bankfachwirt, werden in der Hallertauer Volksbank gerne gesehen und auch gefördert. „Wir sind stolz darauf, den Azubis bereits heute einen sicheren Arbeitsplatz nach ihrer Ausbildung in Aussicht stellen zu können“, betonte Lange und wünschte den Auszubildenden einen guten Start.
„Eine gute Ausbildung legt den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere und für einen wertvollen Mitarbeiter“, unterstreicht Michael Stiglmayr. Die Stiglmayr-Gruppe freut sich, dass bei ihr auch in diesem Jahr wieder 15 Auszubildende an den Start gehen. Die Lehrlinge werden in den VW- und Audi-Betrieben in Pfaffenhofen, Schrobenhausen und Hilpoltstein ausgebildet. Bei einer Ausbildungsveranstaltung wurden die „Fachkräfte von morgen“ mit ihren Eltern von Geschäftsführer Michael Stiglmayr und den Ausbildungsleitern begrüßt. Eine Betriebsbesichtigung rundete die Veranstaltung ab.
Auch die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte ist ein gefragter Arbeitgeber in der Region, wenn junge Menschen in den Beruf einsteigen: Zum 1. September starteten wieder 14 junge Leute eine Ausbildung bei der genossenschaftlichen Regionalbank. Im Rahmen des dualen Studiums absolviert ein Azubi zusätzlich zur Ausbildung ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Ingolstadt. Vorstandschef Richard Riedmaier, Personalleiter Anton Kerl und die Ausbildungsverantwortliche des Geldinstituts, Britta Zeitler, begrüßten die „Neuen“ an ihrem ersten Tag.
„Ich freue mich sehr, dass sich die jungen Leute für eine Ausbildung bei unserer regionalen Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte entschieden haben“, sagt Riedmaier. „Eine fundierte und professionelle Ausbildung ist eine optimale Basis für die berufliche Laufbahn. Unseren Nachwuchskräften zeigen wir klare Entwicklungswege auf und bieten ihnen eine sichere Zukunft und interessante berufliche Perspektiven.“ Insgesamt beschäftigt die Bank 38 Auszubildende.
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