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Wie die Rumänin Oana Farcus über das SPD-Projekt „Freundin finden“ eine qualifizierte Arbeit fand 

Von Michael Schmatloch 

Ist es denn so schwer, eine Freundin zu finden? Wenn man fremd ist in Deutschland, die Sprache nicht oder kaum beherrscht und irgendwie eben nicht dazugehört ja. Oana Farcus ist eine der Ingolstädter Frauen, die das am eigenen Leib erfahren hat. Bis die Rumänin auf das Projekt „Freundin finden“ der SPD aufmerksam geworden ist. Sie ging einfach mal hin zum ersten Treffen in Vronis Ratschhaus. Und hatte eine knappe Woche später einen Job.

33 Jahre ist Oana alt, verheiratet, hat eine vierjährige Tochter. Und verkörpert geradezu exemplarisch den europäischen Gedanken. In Rumänien hat die junge Frau Psychologie und Pädagogik studiert und in der Personalabteilung einer großen Firma gearbeitet, bevor sie ihrem Mann, einem Kfz-Ingenieur, nach Italien folgte. Weil der den großen Traum von der Formel 1 hatte, siedelte sich die Familie bei Bologna an. Danach ging es weiter nach England. Und da gelang es dann der jungen Mama dann, ihren Mann zu überzeugen, den reiseintensiven Job in der Formel 1 hinzuschmeißen und sozusagen sesshaft zu werden. Die Familie zog nach Ingolstadt.

Das war vor eineinhalb Jahren. Ihr Mann fand eine Stelle bei Audi. Und Oana lernte Deutsch. Innerhalb von zehn Monaten nahezu perfekt. Ihre sechste Sprache. Denn die 33-Jährige Rumänin spricht neben Rumänisch auch noch Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch. Und ihre in Bologna geborene Tochter ist ihr stramm auf den Fersen. Die kleine Sofie spricht mit ihren gerade einmal vier Jahren Rumänisch, Deutsch, Englisch und etwas Italienisch. Und möchte jetzt auch einen „Job“, wie Mama.

Trotz ihrer bemerkenswerten Qualifikation hatte Oana alles, eben nur keinen Job. „Es ist sehr schwer, Arbeit zu finden, wenn Du fremd bist. Und alleine.“ Das aber blieb sie nicht. Denn auf der Suche nach Arbeit bekam sie bei der Beratungsstelle für Migranten der Diakonie den Tipp, der ihr Leben ändern sollte. „Da gibt es so ein Projekt“, sagte man ihr. Und dieses Projekt ist jenes „Freundin-finden-Projekt“ der Ingolstädter SPD, das Veronika Peters erst vor ein paar Wochen ins Leben gerufen hat. So ging Oana ins Ratschhaus, saß dort im Kreis mit anderen Migrantinnen bei allerersten Treffen im Juli und hoffte, genau die Freundin zu finden, die ihr helfen könnte, einen Job zu bekommen.

Und die fand sie schnell in Helga Hieblinger, die durch ihre langjährige Tätigkeit bei der IHK selbstredend beste Verbindungen hat. Die sollten sich dann auch innerhalb einer Woche auszahlen. Oana fand Arbeit, fachspezifische bei Respekt Training, wo sie sich nun um unbegleitete jugendliche Flüchtlinge kümmert und als Migrantin sozusagen Migranten hilft.

Anderen zu helfen ist das, was Oana am liebsten tut. Auch in Italien hatte sie bereits als Erzieherin mit behinderten Menschen gearbeitet. Und hier in Ingolstadt kann sie ihre Passion bei Respekt Training weiterführen. „Eine wichtige Aufgabe“, findet Oana.

„Das ist eine so tolle Idee“, sagt sie und meint das Projekt der SPD, dem sie auf jeden Fall treu bleiben will. „Wir sind Frauen, die anderen Frauen helfen wollen. Mir wurde geholfen. Und jetzt kann ich vielleicht helfen.“


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