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Am Wochenende veranstaltet Jürgen Nüßler sein erstes Weinfest auf dem Ingolstädter Paradeplatz – Und das soll sehr persönlich werden 

(ty) „Ich muss im frühern Leben a Reblaus g’wesen sein.“ Dieses Lied sang der österreichische Volksschauspieler Hans Moser liebend gern. Wie viele Schanzer sein „Schicksal“ und seine mit diesem Lied ausgedrückte Liebe zum Wein teilen, das wird sich ab kommenden Freitag weisen. Denn dann beginnt auf dem Paradeplatz das erste Weinfest von Jürgen Nüßler. Der Inhaber eines Ingolstädter Weingeschäftes hat die Chance genutzt, die sich durch den Ausfall des traditionellen Carrara-Weinfestes geboten hat, und sprang beherzt in die Lücke. Zwar dauert das von ihm konzipierte Weinfest nur drei Tage. Dafür aber kommt es mit einer ganz anderen, persönlichen Philosophie daher, will nicht nur den Rebensaft in größtmöglicher Menge an den Mann bringen, sondern irgendwie die Liebe zum Wein wecken in dem immer als reine Bierstadt verpönten Ingolstadt.

„Dass Ingolstadt eine reine Bierstadt ist, das stimmt so nicht“, meint Nüßler, „es gibt hier ein tolles Weinpublikum.“ Deswegen ist er sich auch sicher, dass sein Weinfest ein Erfolg wird. Zumal das Wetter perfekt mitzuspielen scheint.

„Es wird ein sehr persönliches Weinfest, bei dem die Winzer selber vor Ort sind“, so der engagierte Weinliebhaber, „man kann die Philosophie der Winzer spüren, kann das Funkeln in ihren Augen sehen, wenn sie ihre Weine präsentieren.“ Dafür werden auf dem Paradeplatz eigens Hütten aufgebaut, in denen Winzer aus drei Ländern vermitteln wollen, was am Wein so faszinierend ist.

Schwerpunkt des Weinfestes sind Italien, Österreich und Deutschland. Und Italien wird in der Hauptsache mit norditalienischen Tropfen aus Südtirol, vom Gardasee, aus Valpolicella vertreten sein. Aber auch ein Schuss Toskana selbstverständlich.

Und mit Italien schließt sich auch der Kreis zum Carrara-Weinfest. Hätte das wie gewohnt stattgefunden, wäre Jürgen Nüßler nie auf die Idee gekommen, ein eigenes Weinfest zu veranstalten. Das war in den letzten Jahren qualitativ doch ziemlich nach unten durchgesackt. Und heuer fiel es eben ganz aus.

Das war für Nüßler der Anlass, in die Bresche zu springen. Und das würde er liebend gerne wieder machen. Sollte es also nachhaltig dabei bleiben, dass die partnerschaftlich verbundenen Carraresen Ingolstadt nicht mehr mit Billigwein überschwemmen, dann wird er versuchen, sein Weinfest zu etablieren. Denn die meiste Arbeit macht so ein Fest immer nur beim ersten Mal, sagt er. Danach stehen die Logistik und der ganze Ablauf. Ein da capo also ist mit weit weniger Aufwand verbunden.

Ob Nüßler an drei Tagen die Kosten für Platzmiete, Zelte, Hütten und Außengastronomie erwirtschaftet, wird sich zeigen. Aber ihm geht es in erster Linie auch darum, in Ingolstadt die Liebe zum Wein zu fördern und ein wenig Werbung zu machen. Für sich, sein Geschäft und den Wein.

500 Sitzplätze bieten die Zelte am Paradeplatz, die schon mal rein optisch ein wenig wertiger aussehen als carraresische Variante. Dazu kommt eine Außengastronomie. Und sollte das Wetter so mitspielen wie Nüßler es vermutet, dann gibt es zu gediegener italienischer Musik auf dem Paradeplatz jede Menge gute Weine und landestypische Speisen zu entdecken.

Das Fest beginnt am Freitag, 11. September, und dauert bis Sonntag, 13. September. Geöffnet ist es täglich ab 12 Uhr und geht abends bis 23 Uhr. Ab 18 Uhr ist dann ein Duo aus Verona auch musikalisch aktiv. 


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