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Stadtrat gibt grünes Licht zur Errichtung einer sechs Meter hohen Aussichts-Plattform im künftigen Bürgerpark – Sie soll im Rahmen der Gartenschau gebaut und von Hopfenreben umrahmt werden. Kostenpunkt: um die 115 000 Euro; der genaue Standort ist noch offen.

(ty/zel) Die Pfaffenhofener dürfen sich auf zwei weitere Attraktionen freuen, die im Zuge der im Jahr 2017 stattfindenden Gartenschau dauerhaft errichtet werden. Der Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig grünes Licht für den Bau eines Hopfenturms im künftigen Bürgerpark und zur Errichtung einer Wassertret-Anlage an der Ilm-Insel gegeben. Besonders die rund sechs Meter hohe Aussichts-Plattform, die von Hopfen umrahmt werden soll, könnte ein Highlight werden. Zugleich will man so der Kulturpflanze Nummer eins in der Hallertau Rechnung tragen.

Bereits vor rund zwei Jahren hatte Siegfried Ebner die Idee eines Aussichtsturms im Stil eines Hopfengartens an die Gartenschau-Gesellschaft herangetragen, wie Geschäftsführer Walter Karl heute berichtete. Als Standort war damals der Interkultur-Garten auf dem Bunker-Gelände angedacht. Es kamen allerdings Zweifel auf, ob ein solches Bauwerk, das ja mit erheblichen Baukosten zu Buche schlägt, an diesem Standort – etwa zehn Geh-Minuten vom Ausstellungs-Gelände entfernt – die entsprechende Wirkung entfalten kann.

Zwischenzeitlich wurde, unterstützt vom hiesigen Architekturbüro Gerlsbeck, die Grundidee des Turms in eine Entwurfsperspektive umgesetzt, die heute vorgestellt wurde. Als Standort würde sich nach Einschätzung der Gartenschau-Verantwortlichen der Nordrand des Bürgerparks, nahe der Ilm und gegenüber des Rewe-Markts, eignen.

Eine Gartenschau, die in der Hallertau stattfindet, müsse dem Thema Hopfen gerecht werden, sagte Karl sinngemäß. Bloße Informationsstände reichen da seiner Meinung nach nicht aus. Zudem bediene der Hopfen den Geruchs- und Geschmackssinn ebenso wie das visuelle Empfinden an sich, sprich: das Landschaftsbild.

Der Aussichtsturm selbst ist als selbsttragende Metallkonstruktion entworfen. Auf- und Abgang sind getrennt und sollen durch überlagerte Bauweise die gedankliche Verbindung zu aufwachsenden Hopfentrieben herstellen. Umfasst würde der Turm durch eine einreihige Hopfenpflanzung. Zu Beginn der Gartenschau wären die Pflanzen zirka einen Meter hoch gewachsen; zum Ende wäre der Hopfen erntereif. Um diesen Turm ließen sich während der Gartenschau thematische Rahmenveranstaltungen wie ein Hopfensiegelfest, historische Hopfen-Ernte und Bierverköstigungen inszenieren – bis hin zur Ernte des Hopfengartens am Schlusstag der Gartenschau.

Um für die Diskussion eine belastbare Kostenschätzung zu haben, wurde hinsichtlich der Statik das Büro Bergmann hinzugezogen. Es wurde darauf Wert gelegt, dass die Konstruktion „leicht“ aussieht. Da der Turm zwischen September und Mai frei einsehbar ist, wollte auch auf die gestalterische Erscheinung geachtet werden.

Nach einer überschlägigen Schätzung ist nach Worten von Karl inklusive der Planung für den Aussichtsturm mit Kosten in einer Größenordnung zwischen 110 000 und 120 000 Euro zu rechnen. „Kein billiges Vergnügen“, räumte er ein. Zumal offenbar nicht mit Zuschüssen aus öffentlichen Fördertöpfen zu rechnen ist. Allerdings laufen bereits Gespräche mit möglichen Sponsoren und es gibt angeblich auch erste positive Signale. Vom deutschen Hopfenforschungsinstitut sei fachliche Unterstützung  zugesichert worden; der deutsche Hopfenpflanzerverband habe Unterstützung zu einer Patenschaft zum Unterhalt und Betrieb des kleinen Hopfengartens zugesagt.

Hier würde Gartenschau-Chef Walter Karl den Hopfenturm gerne errichtet wissen (roter Punkt) – es gibt aber auch Stimmen, die das Bauwerk lieber zentraler im künftigen Bürgerpark sehen würden und nicht an der Straße gegenüber dem Rewe-Markt und mit Blick auf die Kreuzung.

Der Stadtrat zeigte sich heute angetan von der Idee und erteilte seine grundsätzliche Zustimmung zum Bau des Hopfen-Aussichtsturms. Erfreut nahm man zur Kenntnis, dass sowohl der Turm wie auch die Wassertretanlage der Stadt laut Karl kein Zusätzliches Geld kosten. Die bisherigen Ausschreibungen – zirka 70 Prozent der Aufträge sind bereits vergeben – seien gut gelaufen, und ganz offensichtlich ist also noch Budget übrig.

Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) sprach von einer „ausgezeichneten Idee“; mit dem angedachten Standort am Rande des künftigen Bürgerparks – gegenüber vom Rewe-Markt – ist er allerdings nicht glücklich. Er würde den Turm lieber zentral im Park platziert wissen, wegen des attraktiveren Rundum-Blicks. Die Aussicht auf den Supermarkt und die Kreuzung würde er gerne vermeiden. So sahen das auch Sandra Lob (SPD) und Peter Heinzlmair (FW). Gartenschau-Chef Walter Karl verteidige indes den geplanten Standort: Man habe von hier aus einen Blick über den gesamten Bürgerpark und auf die Arlmühle samt Fischtreppe.

SPD-Fraktionschef Markus Käser signalisierte „volle Zustimmung“ zu dem Turm, freute sich über die „dauerhafte Attraktion“ und einen „Foto-Punkt“. Er warb dafür, dem Projekt grundsätzlich zuzustimmen. Und so kam es dann auch. Der Stadtrat sagte einhellig Ja. Die Details wurden an den Aufsichtsrat der Gartenschau delegiert – der damit auch entscheiden darf, wo genau der Turm errichtet wird.

Wassertret-Anlage auf der Ilm-Insel

Bezüglich der ebenfalls vom Aufsichtsrat empfohlenen Errichtung einer Wassertret-Anlage an der Ilm-Insel entschied sich das Gremium einstimmig für die von Karl vorgeschlagene Lösung, die nicht nur am natürlichsten, sondern obendrein auch preisgünstig ist. Demnach soll an einer geeigneten Stelle eine Treppe in die Ilm führen, wo die Leute dann an einem Handlauf entlang durch die hier gekieste Ilm waten können, ehe sie über eine zweite Treppe wieder dem Fluss entsteigen.

Größere Bäume

Ebenso einstimmig folgte der Stadtrat der Empfehlung des Gartenschau-Aufsichtsrats, wonach wegen der bisher „sehr erfreulichen“ Ausschreibungs-Ergebnisse in zwei Bereichen gleich größere Pflanzen eingesetzt werden sollen. Auf diese Weise komme man hier schneller wieder zu einem ansehnlichen Baumbestand. Kostenpunkt: 56 000 Euro. 

Weiterer Beitrag zur Sitzung des Stadtrats:

Gürtners Parkplatz-Pleite


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