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Morgen beginnt der Prozess gegen Peter F., der im September 2013 in der Ingolstädter Streiterstraße den Kickboxer Mario Wrede in Notwehr erschossen haben soll – Aber mehr als die Verlesung der Anklage steht für den ersten Verhandlungstag nicht auf der Tagesordnung

(ty) Zwei Jahre hat es gedauert, bis das Verfahren gegen Peter F. beginnt, der am 3. September 2013 den 50-jährigen Boxer und Bodybuilder Mario Wrede in der Streiterstraße erschossen und erschlagen haben soll. Kurios an dem Fall ist vor allem die Tatsache, dass die Anklage lediglich auf versuchten Totschlag lautet, obwohl Mario Wrede am Ende der Auseinandersetzung tot war.

Das erklärt sich so: Beim Handgemenge haben sich angeblich unbeabsichtigt ein oder mehrere Schüsse aus der Waffe des Opfers gelöst. Die Schüsse waren auch die Todesursache. Sie werden von der Staatsanwaltschaft allerdings als Notwehr eingestuft. Dass Peter F. danach noch auf den bereits schwer verletzt auf dem Boden liegenden Mario Wrede mit dem Griff der Pistole und mit Fäusten eingeschagen haben soll, das begründet die Anklage wegen versuchten Totschlags. Denn eigentlich war Wrede schon "tot". Denn gestorben war er, wie die Obduktion damals ergeben hatte, an den Schussverletzungen.

Am morgigen Donnerstag wird beim ersten Verhandlungstag allerdings lediglich die Anklage verlesen. Der Angeklagte kommt noch nicht zu Wort. Er wird sich erst am 8. Oktober zu den Vorwürfen äußern.

Prominentester Zeuge in den Verfahren dürfte Altoberbürgermeister Peter Schnell sein, der schräg gegenüber des Tatortes wohnt und damals die tödliche Auseinandersetzung mitbekommen hatte. Er war sogar noch zum Tatort geeilt. Er wollte helfen, kam aber zu spät. Insgesamt sind elf Verhandlungstage geplant, am 24. November soll das Urteil fallen.


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