Franziska und Ernst Krammer-Keck zeigen im Pfaffenhofener Haus der Begegnung eine bemerkenswerte Sammlung signierter Bücher – von Grass und Böll über Heidegger und Sartre bis hin zu Kishon und Roth
(ty) Mit einer interessanten und amüsanten Lesung von Franziska und Ernst Krammer-Keck wurde am Freitagabend die Ausstellung „Signierte Bücher“ eröffnet, die nun bis 18. Oktober in der Pfaffenhofener Stadtbücherei im Haus der Begegnung zu sehen ist.
Stadtrat Peter Feßl (SPD) zeigte sich in seiner Begrüßung hoch erfreut, dem Ehepaar Krammer-Keck zuhören zu dürfen, denn mit beiden verbinden ihn persönliche Erinnerungen: Mit Franziska Krammer-Kecks schöner Stimmer wurde Feßl viele Jahr lang geweckt, denn sie sprach die Morgennachrichten auf Bayern 2. Und Ernst Krammer-Kecks kräftige Stimme war oft im Schyren-Gymnasium zu hören, wo Feßl viele Jahre als Lehrer und Krammer-Keck als Elternbeirats-Vorsitzender tätig war.
Franziska Krammer Keck, so erläuterte Feßl, stammt aus Bozen in Südtirol, Ernst Krammer-Keck aus Mähren im heutigen Tschechien. Nach einigen gemeinsamen Jahren in Österreich sind sie 1980 mit ihren drei Kindern nach Pfaffenhofen gezogen. „Sie haben hier eine neue Heimat gefunden – hoffentlich können das die heutigen Migranten irgendwann auch sagen“, sagte Feßl mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation.
Stadtrat Peter Feßl (links) begrüßte Franziska und Ernst-Krammer-Keck in der Stadtbücherei.
Die Rundfunk-Moderatorin Franziska Krammer-Keck und der Turmschreiber-Verleger Ernst Krammer-Keck sind seit ihrer Jugend begeisterte Leseratten und seit 50 Jahren sammeln sie signierte Bücher. „Wir haben damals damit angefangen uns gegenseitig zu verschiedenen Anlässen signierte Bücher zu schenken.“ So ist im Laufe der Jahrzehnte ein kleiner kultureller Schatz an Autographen entstanden, der viel zu schade ist, um daheim versteckt zu werden.
Insgesamt 170 signierte Bücher hat das Ehepaar in seiner Sammlung und 76 davon sind jetzt in der Stadtbücherei ausgestellt. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Heinrich Böll und Günter Grass, Max Frisch und Jean-Paul Sartre, Ephraim Kishon und Carl Zuckmayr sowie auch etliche Autoren des Turmschreiber-Verlags – von Eugen Roth über Herbert Rosendorfer und Franz Ringseis bis Kurt Wilhelm.
Franziska und Ernst-Krammer-Keck bei ihrer Lesung in der Stadtbücherei.
Von diesen Autoren wiederum wählten Franziska und Ernst Krammer-Keck 20 aus, die sie in ihrer Lesung unter dem Motto „Gescheites und Gspassiges – Ein literarischer Streifzug durch ein halbes Jahrhundert“ zu Wort kommen ließen. Sie führten ihre Zuhörer „durch 50 Jahre Lesefreude“, lasen höchst unterschiedliche Passagen aus ebenso unvergleichbaren Büchern, fügten Lebensdaten, Erinnerungen und Biographisches hinzu und beendeten den Abend mit humorvollen Zitaten von Josef Fendl, dem „größten Sprüchemacher Bayerns“.
Die Ausstellung „Signierte Bücher“ des Ehepaars Krammer-Keck kann bis 18. Oktober zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtbücherei im Haus der Begegnung besichtigt werden: Dienstag 18 bis 20 Uhr, Mittwoch 9 bis 11 und 15 bis 17 Uhr, Donnerstag 15 bis 17 Uhr, Freitag 17 bis 19 Uhr und Sonntag 9.30 bis 11.30 Uhr.