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Der Abgasskandal von VW in den USA könnte auch für den Ingolstädter Autobauer unabsehbare Folgen haben

(ty) Der Skandal um die bei VW-Dieselfahrzeugen manipulierten Abgaswerte in den USA dürfte nicht nur Wolfsburg, sondern auch Ingolstadts Autobauer Audi massiv erschüttern. An der Börse stürzte die VW-Aktie heute um bis zu 22 Prozent ab, das entspricht einer Marktkapitalisierung von knapp 16 Milliarden Euro. Der zweitgrößte Absturz der Aktie in der Börsengeschichte. So hoch dürfte auch die Strafe liegen, die VW in den USA erwartet.

Und der Schaden für Absatz und Image ist im Augenblick noch kaum zu beziffern. VW hat jedenfalls den Verkauf der betroffenen Fahrzeuge in den USA gestoppt, darunter befinden sich auch Diesel-Modelle von Audi. „Der Schaden für die Marken VW und Audi könnte riesig ausfallen", sagen die Analysten von Bank of America. Das Ansehen leide gewaltig. Und das gerade zu einem Zeitpunkt, wo der chinesische Markt schwächelt und die USA bei Audi zuletzt mit beachtlichen Zuwachsraten geglänzt hatten. Ausgerechnet dieser Markt galt als der Hoffnungsträger für Erreichung der ausgegebenen Margen.

Investoren sprechen jetzt schon von der teuersten Dummheit der Automobilgeschichte, Autopapst Ferdinand Duddenhöfer meint gar, VW-Chef Martin Winterkorn sei als VW-Vorstand nicht mehr zu halten. Für Martin Winterkorn kommt dieser Skandal in der Tat nicht eben zur günstigsten Zeit. Denn dessen Vertrag als VW-Chef sollte nach dem Machtkampf mit dem Patriarchen Ferdinand Piech nun verlängert werden. Die entscheidende Sitzung des Aufsichtsrates ist am 25. September. Und jetzt gibt es bereits Stimmen, die seinen sofortigen Rücktritt fordern. Es könnte also durchaus spannend werden am 25. September.

Winterkorn hatte eingestanden, mit Hilfe manipulierter Software die Ergebnisse von Abgastests bei Dieselfahrzeugen beeinflusst zu haben. Betroffen sind von der Manipulation etwa eine halbe Million Autos. Aktuelle VW- und Audi-Modelle.

Auch die Bundesregierung hat sich inzwischen in den Skandal eingeschaltet. Das Umweltministerium prüft, inwieweit auch Deutschland von den verfälschten Abgaswerten betroffen ist.

Die Deutsche Umwelthilfe fordert vor dem Hintergrund der Manipulationsvorwürfe sogar ein Fahrverbot von Dieselautos in Deutschland. Der Verein wirft der Autoindustrie seit langem vor, die Abgaswerte von Diesel-Pkw zu schönen. Sollten die Manipulationen nicht nur auf die USA beschränkt sein, sondern auch Europa oder „nur“ Deutschland ebenfalls betreffen, könnte aus der Katastrophe schnell ein GAU werde. Denn alleine in Deutschland sind knapp 14 Millionen Diesel-Pkw auf den Straßen unterwegs, während der Dieselantrieb in den USA noch ein Nischendasein fristet. Aber genau das wollten VW und Audi mit zum Teil teuren Werbekampagnen ja ändern.


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