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23-Jähriger ist bei Frontal-Crash im Kreis Dachau ums Leben gekommen – als seine Kollegen anrückten, wussten sie noch nicht, wer der Verunglückte ist

(ty) Es ist die Horror-Vorstellung für jeden Feuerwehrler: Man wird zu einem tödlichen Unfall gerufen – und vor Ort stellt sich dann heraus, dass der Verunglückte ein Kamerad ist. Dieses Drama ereignete sich am Wochenende im Kreis Dachau. Nach einem Frontalzusammenstoß auf der Kreisstraße DAH 3 bei Röhrmoos war – wie auf pfaffenhofen-today berichtet – am Samstagnachmittag ein 23-jähriger Autofahrer noch am Unfallort gestorben. Natürlich rückte die hiesige Feuerwehr an. Und als die Floriansjünger aus Röhrmoos am Einsatzort eintrafen, wussten sie auch noch nicht, dass da gerade einer ihrer Kameraden ums Leben gekommen war. Das geht aus einem Bericht des Münchner Merkur hervor, der den schrecklichen Unfall genauer beleuchtet und auch mit Feuerwehr-Angehörigen gesprochen hat.

Gegen 15 Uhr war der junge Mann mit seinem Ford Focus von Röhrmoos in Richtung Lotzbach unterwegs, als es zu dem schrecklichen Unfall kam. Auf Höhe Zieglberg geriet er nach Angaben der Polizei aus noch nicht bekannter Ursache nach links auf die Gegenfahrbahn und krachte dort frontal mit einem entgegenkommenden Mercedes Vito zusammen. Der Vito-Lenker, ein 32-Jähriger aus Hebertshausen, konnte trotz eines Ausweichversuchs den Unfall nicht vermeiden. Der aus Röhrmoos stammende Ford-Fahrer starb noch an der Unfallstelle. Der Vito-Fahrer wurde mit leichteren Verletzungen ins Klinikum nach München-Schwabing gebracht. An den Fahrzeugen und einem anliegenden Zaun entstand ein Schaden von insgesamt rund 40 000 Euro. 

Der 23-Jährige, der bei dem Unfall ums Leben kam, war laut Münchner Merkur seit 2005 Mitglied der Feuerwehr Röhrmoos, die zu dem Unfall gerufen worden war. Die Wehr war demnach alarmiert worden, um die Straße zu sperren – und um den Leichnam zu bergen. „Doch dann hat sich herausgestellt, wer das Unfallopfer ist“, wird Kommandant Manfred Hamann zitiert. Die Bergung des toten Kameraden hätten daraufhin die Kameraden aus Hebertshausen ohne zu Zögern übernommen. „Das ist gelebte Kameradschaft“, sagte Hamann der Zeitung. 

Nach dem tragischen Unfall hat die Röhrmooser Feuerwehr umgehend das für den Abend geplante Weinfest abgesagt. „Nach Feiern war niemandem mehr zumute“, wird Silvia Dürr, die Vorsitzende des Feuerwehrvereins, in dem Bericht zitiert. „Stattdessen saßen die Kameraden im Feuerwehrhaus zusammen, gemeinsam mit den Kollegen aus Schönbrunn. Pfarrer Michael Bartmann, Diakon Albert Wenning und das Kriseninterventionsteam kamen dazu“, berichtet die Zeitung. Man habe geredet und ein Vaterunser gebetet. Alle seien wie gelähmt gewesen. 

Der Unfall selbst gibt indes Rätsel auf. Die Staatsanwaltschaft habe aufgrund der Aussage von Zeugen, die den Unfall beobachtet haben, vorerst auf ein unfallanalytisches Gutachten verzichtet, berichtet der Münchner Merkur unter Berufung auf die Polizei. Demnach soll der 23-Jährige sehr langsam auf die Gegenfahrbahn geraten sein, es habe keine abrupte Lenkbewegung gegeben. Zu schnell gefahren soll der junge Mann auch nicht sein. Die Fahrzeuge seien vorerst sichergestellt worden – falls im Nachhinein doch noch ein Gutachten in Auftrag gegeben werde, heißt es.

Den vollständigen Bericht des Münchner Merkur lesen Sie hier.


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