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Im ausverkauften Audi-Sportpark vergaben schwache Hamburger beste Gelegenheiten und lange sah es nach einem 0:0 aus – doch dann gelang dem eingewechselten Michael Gregoritsch ein Traumtor, das die Ingolstädter Fans mitten ins Herz traf

(zel) Lange sah es danach aus, als könnte der FC Ingolstadt einen Punkt hierbehalten. Doch drei Minuten vor dem Schlusspfiff besiegelte ein Traumtor von Michael Gregoritsch die Heimniederlage der Schanzer. Der Hamburger SV darf sich über einen wegen des späten Treffers etwas glücklichen, aber angesichts der Verteilung der Großchancen nicht unverdienten Sieg an der Donau freuen. Aus zirka 24 Metern hatte Gregoritsch aus zentraler Position die Kugel unhaltbar für FC-Keeper Ramazan Özcan in die Maschen gezimmert. 

Bei Hamburger Regenwetter im ausverkauften Ingolstädter Audi-Sportpark sahen 15 000 Zuschauer eine durchschnittliche Bundesliga-Partie. Die Hamburger verbuchten die beiden größten Gelegenheiten und vergaben beide. Auf beiden Seiten gab Schiri Knut Kircher zu Recht einen Treffer nicht. Ansonsten war die Partie arm an Höhepunkten und man wird nicht sonderlich lange über dieses Spiel reden. Der FC steht nun nach sechs Spielen weiterhin mit zehn Punkten da – eine nach wie vor starke Bilanz für den Aufsteiger. Ebenso viele Punkte haben die Hamburger nach dem heutigen Erfolg auf dem Konto. 

Nach einem Fernschuss von FC-Mittelfeldregisseur Pascal Groß in der vierten Minute, der deutlich drüber ging, gab es eine Minute später die erste echte Aufregung: Stürmer Lukas Hinterseer war bei einem aussichtsreichen Konter zu Fall gebracht worden – ansonsten wäre er wohl durch gewesen. Doch zur Empörung der Schanzer Fans entschied Schiri Knut Kircher nicht einmal auf ein Foulspiel; dabei hatte Hinterseer sogar einen Schuh verloren.

Ingolstadt erwischte den besseren Start in die Partie, übernahm phasenweise sogar die Kontrolle und agierte ruhig aus einer sicheren Abwehr heraus. Zwar gingen die Schanzer diesmal vorne nicht so früh und aggressiv drauf wie in den Spielen zuvor, dafür stellten sie die Räume geschickt zu und ließen nur selten einen halbwegs wirksamen Aufbau der Hamburger zu. 

Die erste gute Offensiv-Szene eröffnete sich für die Ingolstädter in der elften Minute nach einem schnellen Gegenstoß, doch in dieser Szene spielten sie es nicht clever genug und der Schuss wurde letztlich abgeblockt. Wenig später erneut eine gute Gelegenheit, doch diesmal landete der Schuss nach schöner Kombination am Außennetz von HSV-Keeper Jaroslav Drobny. 

Die beste Chance aber erspielten sich die Hamburger, die ansonsten vieles schuldig bleiben: Matthias Ostrzolek war mit dem Ball am Fuß in den FC-Strafraum vorgedrungen und hatte freie Bahn. Doch Torwart Ramazan Özcan stürmte aus seinem Kasten heraus, schmiss sich hinein und nahm Ostrzolek das Leder vom Fuß. Das war eine Riesengelegenheit für den HSV. Ansonsten aber brachten die Gäste in der ersten Hälfte nicht viel zustande, wirkten ideenlos und fanden nicht wirklich in die Partie. Symptomatisch: Ein Fernschuss von Pierre-Michel Lasogga in der 22. Minute ging mindestens zehn Meter am Tor vorbei. 

Nach der Pause – das Spiel wurde nicht ansprechender – zappelte der Ball zwar in der 58. Minute im Hamburger Netz, doch es war Abseits. Zehn Minuten später erzielte Hamburger ein Kopfballtor, das wegen eines Foulspiels ebenfalls nicht anerkannt wurde. Eine gute Chance verbuchten die Schanzer in der 62. Minute, als Stefan Lex per Flachpass im HSV-Strafraum in Szene gesetzt wurde, sein Schuss aber zu zentral geriet und vom Keeper abgewehrt werden konnte. 

HSV-Trainer Bruno Labbadia brachte in der 65. Minute Marcelo Diaz für Nicolai Müller und den späteren Torschützen Michael Gregoritsch für Ivo Ilicevic; FC-Coach Ralph Hasenhüttl wechselte in der 71. Minute Elias Kachunga für Lukas Hintereseer ein. Diaz war es dann, der Özcan mit einem strammen Schuss von der Strafraum-Grenze aus eine Glanzparade abverlangte – denn der Ball hätte unter der Latte eingeschlagen. Doch Özcan hielt, allerdings fiel die Kugel Lasogga vor die Füße, der aber diese Riesengelegenheit vergab und das Tor nicht traf. 

Hamburg kam mit zunehmender Spieldauer stärker auf und Hasenhüttl brachte in der 81. Minute mit Robert Bauer einen defensiveren Mann für Stefan Lex.  Man merkte schon: Nun war vermutlich Zittern angesagt und für die Ingolstädter musste es in erster Linie darum gehen, hier keinen Treffer mehr zu kassieren. Doch der Freistoß von Gregoritsch machte die Hoffnungen vom Remis zunichte. Hasenhüttl wechselte nach dem Gegentor noch Romain Bregerie für Markus Suttner ein, Labbadia brachte kurz vor Schluss noch Cleber Reis für den unauffälligen Lewis Holtby. Und am Ende bejubelten die Hamburger den Auswärtssieg.

HSV-Trainer Labbadia zeigte sich "happy" über den Sieg und lobte, dass seine Mannen so gefightet hätten. Man sei mit Respekt nach Ingolstadt gefahren, räumte er ein und lobte die Leistung der Ingolstädter – nicht nur in dieser Saison als Aufsteiger, sondern auch in der vergangenen Zweitliga-Saison. Hasenhüttl gratulierte dem HSV und würdigte zugleich die Leistung seiner Truppe. Man wisse, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, sagte er – Ingolstadt müsse hart für die Punkte arbeiten. 


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