Verpackungs-Unternehmen Thimm errichtet bis 2017 ein Wellpappe-Werk und will mittelfristig 150 Leute beschäftigen
(ty) Gemeinsam mit dem Wolnzacher Landtagsabgeordneten Karl Straub (CSU) und Vertretern des Landkreises Pfaffenhofen sowie der Kommunen Rohrbach und Wolnzach hat das Familienunternehmen Thimm-Verpackung mit Hauptsitz im niedersächsischen Northeim gestern den symbolischen Spatenstich für den Bau eines neuen Wellpappenwerks im Gewerbegebiet Bruckbach gefeiert. Thimm investiert nach eigenen Angaben hier 50 Millionen Euro und will mittelfristig zirka 150 Mitarbeiter am neuen Standort beschäftigen.
Das neue Werk „Holledau“ des Verpackungs-Spezialisten entsteht im interkommunalen Gewerbegebiet Bruckbach auf einem zirka 90 000 Quadratmeter großen Areal. Das Projekt umfasst in der ersten Baustufe 26 000 Quadratmeter inklusive Verwaltungsgebäude. In dem mit Wellpappen-Anlage und Weiterverarbeitungs-Maschinen komplett ausgestatteten Werk wird das Unternehmen nach eigenen Angaben ab dem Jahr 2017 Verkaufs- und Transportverpackungen aus Wellpappe produzieren.
Der neue Standort werde bereits mit guter Auslastung starten, wie erklärt wurde. Denn er soll die bestehenden Fabrikationen, insbesondere im rheinland-pfälzischen Alzey und im tschechischen Všetaty, entlasten. Darüber hinaus sollen die bestehenden Kapazitäten aus dem Standort Lohhof/Unterschleißheim hierher überführt werden. „Entsprechend der Marktanforderungen ist weiteres organisches Wachstum möglich“, heißt es aus dem Unternehmen. Das Investitionsvolumen in Bruckbach wird mit 50 Millionen Euro angegeben. Am neuen Standort sollen mittelfristig zirka 150 Mitarbeiter beschäftigt werden.
„Entscheidend für unsere Standortwahl waren die gute Verkehrsanbindung zur Versorgung unserer bayrischen Kunden sowie die räumliche Nähe zu unserem Standort in Lohhof/Unterschleißheim, der durch das neue Werk Holledau mittelfristig ersetzt werden wird“, sagt Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thimm-Gruppe. „Aber auch die engagierte Wirtschaftspolitik vor Ort und starke lokale Gewerbe- und Industriebetriebe geben uns das Gefühl, im Gewerbegebiet Bruckbach gut aufgehoben zu sein.“ Anlässlich des Spatenstichs dankte Schliep allen Beteiligten „für die sehr gute bisherige Zusammenarbeit“.
Das Projekt von Thimm in Bruckbach stimme ihn äußerst optimistisch, sagte Johannes Hofner, der Chef des Kommunalunternehmens für Strukturentwicklung im Landkreis (KUS). „Wir gewinnen einen hochmodernen Produktionsbetrieb, der vielen Menschen Beschäftigung bietet – außerhalb des Automobil-Sektors.“ Der Kreis Pfaffenhofen sei in seiner Branchenvielfalt gut aufgestellt, aber darauf wolle man sich nicht ausruhen. „Es ist unser ständiges Bestreben, die Diversität der Betriebe zu fördern. Mit dieser Ansiedlung wird hierzu ein weiterer Meilenstein gesetzt.“ Sie ist für Hofner zugleich „ein Paradebeispiel dafür, dass solche Projekte nicht von heute auf morgen und nicht von selbst entstehen“. Vieles könne gelingen, „wenn alle Beteiligten optimistisch an einem Strang ziehen und gemeinsam an einer Sache dranbleiben“.
Da es sich um ein Hanggrundstück handelt, wird in einem ersten Schritt die Oberfläche geebnet. Anschließend soll die Baustelle für einige Monate ruhen, damit sich der Erdboden setzen kann. Im Laufe des kommenden Jahres werden die Produktionshallen sowie das Verwaltungsgebäude errichtet. Ab Anfang 2017 sollen dann vom neuen Standort aus Kunden in Süddeutschland und den angrenzenden Exportmärkten beliefert werden.
Thimm-Verpackung ist der größte Geschäftsbereich der Northeimer Thimm-Gruppe. Das 1949 gegründete Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von Transport- und Verkaufsverpackungen aus Wellpappe, hochwertigen Verkaufsaufstellern, Verpackungssystemen aus unterschiedlichen Materialkombinationen sowie verpackungsrelevanten Dienstleistungen im europäischen Markt. Mehr als 2800 Mitarbeiter an 18 Standorten in Deutschland, Tschechien, Rumänien, Polen und Mexiko erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 530 Millionen Euro.
