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Achim Weinberg zeigt bis 18. Oktober ungewöhnliche Bilder in der Pfaffenhofener Kulturhalle 

(ty) Hülle und Kern, so heißt das zentrale Motiv bei Achim Weinberg. Auch in seiner Ausstellung „Sonne, Mond und Kerne“, die der Neue Pfaffenhofener Kunstverein ab heute und bis 18. Oktober im Kino der hiesigen Kulturhalle zeigt, sind Arbeiten des Nürnberger Künstlers zu sehen, die ein „Sehgenuss an Schönheit und Ausgewogenheit sind und gleichsam grundmenschliche Themen berühren“, wie die Kunsthistorikerin Ulrike Rathjen schreibt.

Weintrauben, Honig, Milch und Blütenblätter – es sind organische Substanzen, die in farblicher Brillanz, außerordentlicher Tiefenräumlichkeit und sinnlich wahrnehmbar präsentiert werden. Ob es sich bei den Bildern um Aquarelle, Fotografien oder Druckgrafik handelt, ist mit dem bloßen Auge kaum auszumachen. Bei der Reihe der so genannten Portraits handelt es sich um Fotografien von Weintrauben, ganz oder halbiert, in Honig schwimmend oder pur.

„Um den ,Portraitierten’ maximale Präsenz zu verleihen, werden die Fotografien mit einem neuen Verfahren gedruckt, einem Fine-Art-Print, der elf, statt der herkömmlichen vier Farben einsetzt. Auch hier, in der Fotografie, arbeitet Weinberg mit dem Gegen- oder besser mit dem Durchlicht und erzeugt mittels eines von ihm entwickelten Verfahrens jene so plastisch anmutenden Tiefe“, schreibt die ehemalige Leiterin des Museum Lothar Fischer, Christiane Lischka-Seitz. 

Weinbergs strahlenden Honigobjekte sind sinnlich wahrnehmbar, die leuchtende Masse verströmt einen verführerischen Duft, der sich nach und nach im ganzen Raum ausbreitet. Der dritte Bereich ist die Reihe der Blütenblätter-Bilder, deren explodierende Farbenpracht genauso eindrucksvoll ist wie deren haarfeine, mäandernde Linienstruktur, deren lichte Durchlässigkeit ebenso stark ist wie der Zusammenhalt der Form.

„Manchmal denke ich, ich würde nun etwas ganz anderes machen als vorher … und im Rückblick stelle ich fest, dass bestimmte Dinge immer wiederkehren. Egal, ob ich Objekte gebaut habe, oder gebaute Objekte fotografierte oder Dinge aus meinem Alltag heute zu meinem Material geworden sind – bestimmte Themen sind immer da“, sagt Weinberg selbst. „Ein Motiv zieht sich nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten wie ein Faden durch meine Arbeit: Hülle und Kern.“ Damit verbunden seien Grenzen und Begrenzung, „dann die Auflösung der Grenze, zum Beispiel durch Unschärfe“ – das Gegenlicht, in der Fotografie ebenso wie in den Objekten und so fort. „Mittlerweile finde ich es gut, dass es so ist. Mehr noch, ich würde sagen, das sind die spannenden Dinge, die wirklich etwas mit einem selbst zu tun haben.“

 

Achim Weinberg, 1969 in Roth geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, ab 1995 als Meisterschüler von Christine Colditz, anschließend bei J.P. Hölzinger. Er lebt in Nürnberg freischaffend als Künstler und Grafiker. Seine Werke wurden unter anderem von der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München und der Städtischen Sammlung Schweinfurt angekauft und waren zum Beispiel in Ausstellungen in Nürnberg, Stuttgart, Schloss Pommersfelden, München, Erlangen, Schweinfurt, Leipzig und Krakau.

Zur Reihe der „Portraits“ ist ein Bildband erschienen, der in seiner Aufmachung eher als Kunstbuch zu bezeichnen ist und in der Ausstellung zu erwerben sein wird. Die Schau ist ab heute und bis 18. Oktober in der Kulturhalle am Amberger Weg zu sehen; Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag von 16 bis 19 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 15 bis 18 Uhr.


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