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Unter dem Titel "Verstand/Gefühl" zeigt Gottfried Müller aktuelle Werke in der städtischen Galerie von Pfaffenhofen – am Freitagabend ist Vernissage

(ty) Im Rahmen der von der städtischen Kulturabteilung initiierten Reihe „Pfaffenhofen präsentiert“ zeigt der Illustrator und Künstler Gottfried Müller in der städtischen Galerie seine aktuellen Arbeiten. Zur Vernissage am Freitag, 30. Oktober, um 19.30 Uhr sind alle Interessierten eingeladen. Die Ausstellung ist dann von 31. Oktober bis 22. November zu den regulären Öffnungszeiten der Galerie im Haus der Begegnung bei freiem Eintritt zu sehen.

„Verstand / Gefühl“ – so lautet der Titel der Ausstellung, in der Gottfried Müller, der seit einiger Zeit in Hettenshausen lebt, die gesamte Bandbreite seines zeichnerischen Könnens präsentiert. Zuerst wird beim Anblick seiner Bilder das Gefühl der Vertrautheit erweckt: keine radikalen Neuerungen oder spektakulären Überwältigungen, kein Schein von Originalität. Die filigranen Aquarelle, handschriftlichen Texte und museal anmutenden Wandvitrinen voller winziger Kleinodien wirken eher altmodisch. Doch der Schein trügt. Und zwar gewaltig.

Der Künstler spielt ein Spiel mit dem Betrachter. Das merkt man, sobald man sich auf die Bilder einlässt. Nach dem ersten Eindruck wird offenbar, dass nichts von dem alt Wirkenden echt ist. Müller spielt ein lust- und humorvolles Spiel, indem er die Zeichnungen ebenso wie die Texte und auch die Fundstücke – wie alte Fotos und kleine Gegenstände – ihres ursprünglichen Kontextes beraubt und mit einer erfundenen Bedeutung auflädt, und selbst das fragmentarisch Unfertige bewusst so belässt.

Dabei werden sämtliche Ingredienzien mit größtmöglicher Selbstverständlichkeit vorgeführt, als sei es ein Leichtes, solch raffinierte Bildwerke zu erzeugen. Die dafür notwendige handwerkliche Meisterschaft feiert nie sich selbst, sondern ist immer nur Mittel zum Zweck. Ziel des Aufwands ist es, dass der Betrachter sich auf die virtuos eingesetzte stilistische Vielfalt einlässt. Die Ausstellungsstücke lassen viel Raum für Phantasie und die Kreation eigener Vorstellungen für den Betrachter. Bekehrung und Belehrung erfährt man nicht, sondern wird angeregt, das eigene Dasein zu reflektieren und Nachsicht walten zu lassen mit sich und dem Rest der Welt.

Im Ganzen ist jedoch ein Anliegen des Künstlers zu erkennen: Sein Spiel mit der „Authentizität“ reflektiert auf eigenwillige Weise ein Phänomen, das unsere Epoche in hohem Maße bestimmt: Die Überformung der individuellen Lebenserfahrung  durch medialen Überfluss. Hier zeigt sich, dass Müller ganz und gar nicht rückwärtsgewandt ist, sondern ein Künstler unserer Gegenwart.

Gottfried Müller ist Professor für Architekturdarstellung an der TU Dortmund und hat neben zahlreichen Publikationen in Architektur- und Kulturfachzeitschriften an einer Vielzahl von Ausstellungen teilgenommen. 2006 war der ehemalige Meisterschüler von Professor Pfüller bei der Ausstellung „Architektur wie sie im Buche steht“ in der Pinakothek der Moderne in München, 2010 an der 12. Architekturbiennale in Venedig und 2012 an der Ausstellung „Architectural Library“ in der Eremitage in St. Petersburg beteiligt. Als Grafiker arbeitete er für verschiedenste Auftraggeber. Die Pfaffenhofener kennen auch bereits mindestens eines seiner Werke, denn Müller gestaltete das diesjährige Volksfest-Plakat.

Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, 30. Oktober, um 19.30 Uhr statt, die Ausstellung ist anschließend bis Sonntag, 22. November zu sehen. Die städtische Galerie im Haus der Begegnung ist von montags bis freitags von 9 bis 12 und von 13.30 bis 16.30 geöffnet, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


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