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Der bekannte Gastronom Siegfried Gallus hört aus gesundheitlichen Gründen auf und stellt sein renommiertes Hotel für Flüchtlinge zur Verfügung

(ty) Das renommierte Hotel Gallus in Beilngries stellt Mitte Dezember seinen Betrieb ein. Aus gesundheitlichen Gründen schließt der bekannte Gastronom und langjährige Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Siegfried Gallus das bekannte und beliebte Hotel in Beilngries, das im vergangenen Jahr 14  000 Übernachtungen verbuchte. Das ist aber erst die halbe Wahrheit. Gallus hat sein Hotel als Asylbewerberunterkunft angeboten. Der Vertrag mit der Regierung ist unterschriftsreif. Nach einer 60-jährigen gastronomischen Tradition wird das Hotel Gallus künftig also 120 Asylbewerbern als Unterkunft dienen. Nicht mehr, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger durchsetzen will.

Im Gegenzug wird das Container-Dorf für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge in Beilngries nicht mehr entstehen. Dazu hat sich Landrat Anton Knapp entschieden, nachdem Siegfried Gallus seinen betrieb der Regierung als Asylbewerberunterkunft zur Verfügung stellt.

Welche Auswirkungen die Entscheidung von Gallus auf den Tourismus in Beilngries hat, bleibt abzuwarten. Denn 14 000 Übernachtungen pro Jahr sind schon eine beachtliche Hausnummer. Und für Bürgermeister Anetsberger bedeutet dies einen „gewissen Aderlass“. Und ob der Entschluss von Siegfried Gallus, sein Hotel als Asylbewerberunterkunft zur Verfügung zu stellen Nachahmer in Beilngries finden wird, ist derzeit nicht absehbar.

„Anetsberger ist im Geiste bereits alle Betriebe durchgegangen. Es zeichne sich aber kein Nachahmer-Fall ab. Überdies ist er überzeugt davon, dass man auch mit Tourismus und Gastronomie gutes Geld verdienen könne“, wird der Bürgermeister in der Mittelbayerischen Zeitung zitiert.

Siegfried Gallus, der als Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes vor allem durch seine Rauchverbot-Kampagne bekannt geworden ist, hatte das Hotel, das seit 1956 in betrieb ist,  zusammen mit seiner Frau von seinen Eltern 1983 übernommen und zu einem renommierten Beherbergungsbetrieb mit 60 Zimmern und 110 Betten ausgebaut. Zum Betrieb gehört auch der alte Beilngrieser Bahnhof, den Gallus  in ein Bistro samt Biergarten verwandelt hat. 


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