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Nach der peinlichen 2:5-Pleite vom Freitag gegen Schlusslicht Geretsried zog der EC Pfaffenhofen die Konsequenzen – es folgte gestern eine 1:5-Niederlage gegen Buchloe

(oex) Topias Dollhofer ist nicht mehr Trainer des Eishockey-Bayernligisten EC Pfaffenhofen. Einen Tag nach der peinlichen 2:5 (1:2; 1:2; 0:1)-Heimniederlage der IceHogs am Freitag gegen Tabellenschlusslicht ESC Geretsried gab der Verein die Trennung vom bisherigen Coach bekannt und reagierte damit auf die schwachen und blutleeren Auftritte der Mannschaft in letzter Zeit. Aber auch im ersten Spiel nach Dollhofer gab es kein Erfolgserlebnis den ECP. Am Sonntag unterlagen die IceHogs beim Kellerkind ESV Buchloe mit 1:5 (0:1; 0:2; 1:2) und bleiben damit weiterhin ohne Punkte auf fremdem Eis. Alles in allem also ein rabenschwarzes Wochenende für die Pfaffenhofener, die nun auf den vorletzten Rang abgerutscht sind. 

Schon seit Saisonbeginn klappte bei den Pfaffenhofenern auswärts so gut wie gar nichts. Regelmäßig lieferte man brav die Punkte ab, dafür konnte die Mannschaft anfangs zumindest vor eigenem Publikum durch einigermaßen ansprechende Leistungen einige Erfolge – wie die Siege über Höchstadt oder Miesbach – vorweisen. Doch seit einigen Matches ist es auch damit vorbei. Vor allem die Niederlagen gegen Landsberg und nun gegen den Tabellenletzten aus Geretsried kamen fast schon einem Offenbarungseid gleich, so dass sich bereits etliche, ansonsten treue ECP-Fans, das emotionslose Spiel ihrer Mannschaft schon gar nicht mehr antun wollten.

"Eishockey ohne Körperspiel geht nicht"

Auch ECP-Idol Roman Mucha, mit 49 Jahren immer noch aktiv und einer der Leistungsträger beim Landesliga-Tabellenführer Königsbrunn, schüttelte bei seinem Besuch am Freitag nur verständnislos den Kopf angesichts der Darbietung seiner Nachfolger auf dem Eis. „Eishockey ohne Körperspiel geht nicht“, kommentierte er kurz und knapp das nahezu körperlose Spiel der IceHogs an diesem Abend. Schon am vergangenen Sonntag beim Auftritt in Memmingen hatten die dortigen Fans die Vorstellung der Pfaffenhofener als „schon übertrieben fair“ und „anti-aggressiv“ bezeichnet. Daran knüpften die IceHogs nun gegen Geretsried vor 200 Zuschauern nahtlos an.

Ohne die Langzeitverletzten Franz Birk und Patrick Landstorfer, der allerdings das Training schon wieder aufgenommen hat, sowie ohne die angeschlagenen Mario Dörfler, Fabian Eder und Tobias Berger und die beim 10:0-Sieg der U23 in Moosburg mitwirkenden Dominik Thebing, Rick Gebhardt und Quirin Oexler fanden die Gastgeber zu Beginn überhaupt nicht in die Partie und mussten bereits früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Denn mit einem Doppelschlag brachten Andreas Dornbach (7.) und Ondrej Horvath (9.) den Aufsteiger schnell in Front. 

Überlegenheit nicht umgemünzt

Erst danach fingen sich die IceHogs etwas, übernahmen mehr und mehr das Kommando und drängten die Gäste in die Defensive. In der 17. Minute gelang Martin Kuritko mit seinem zweiten Saisontreffer der Anschlusstreffer. Wenn an diesem Abend etwas positiv anzumerken war, dann die Tatsache, dass sich Neuzugang Kuritko inzwischen von Spiel zu Spiel besser zurechtfindet – denn auch beim Ausgleich war er beteiligt. In der 26. Minute nutzte Thomas Bauer eine Überzahl nach Vorarbeit des Tschechen und Andreas Tahedl zum 2:2.

Danach schnürten die Hausherren die Gäste regelrecht in deren Verteidigungsdrittel eine, doch die deutliche Überlegenheit konnte nicht in weitere ECP-Torerfolge umgemünzt werden. Ganz im Gegenteil. Nach einem verheerenden Fehler im Spielaufbau bedankte sich Florian Lechner mit dem 2:3 und gegen sichtlich angeschlagene IceHogs ließ Dominik Meierl nur 30 Sekunden später gar das 2:4 folgen. Damit war die Aufholjagd bereits wieder Makulatur. 

In den verbleibenden 25 Minuten mühten sich die Gastgeber mehr schlecht als recht, doch noch eine Wende zu erzwingen. Vor allzu große Probleme stellten sie die Gäste allerdings nicht mehr. So wunderte es niemanden mehr im Stadion, dass auch die letzte Maßnahme, Torhüter Banzer durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen,  lediglich die endgültige Entscheidung durch Michael Helfrichs Schuss ins verwaiste Tor zur Folge hatte.  

Niederlage auch gegen Buchloe 

Wie es nun bei den IceHogs weitergeht, vor allem wer die Verantwortung an der Bande übernehmen wird, werden die nächsten Tage zeigen. Auch im ersten Match nach der Trennung von Cheftrainer Topias Dollhofer gab es jedenfalls kein Erfolgserlebnis für den EC Pfaffenhofen. Gestern unterlagen die IceHogs beim ESV Buchloe mit 1:5 und bleiben damit weiterhin ohne Punkte auf fremden Eis.

Dabei war die gestrige Begegnung ausgeglichener, als es das am Ende doch deutliche Ergebnis vermuten lässt. „Wir haben zwei Drittel sehr gut dagegengehalten, aber unsere Chancen einfach nicht genutzt. Das hat Buchloe besser gemacht“, stellte Marco Löwenberger nach der Partie fest. Der unter Dollhofer als Co-Trainer tätige ehemalige IceHogs-Kapitän war erstmals allein für die Mannschaft verantwortlich und wurde dabei vom verletzten Franz Birk unterstützt.

Löwenberger mutig

Und Löwenberger bewies gleich einmal Mut, als er mit Manuel Hanisch den nominell dritten Torhüter zwischen die Pfosten beorderte. Der hatte zuvor mit starken Leistungen in der 1b-Mannschaft und in der U 23 auf sich aufmerksam gemacht und bekam auch gleich die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Nach einer zerfahrenen Anfangsphase, in der David Vokaty nach wenigen Minuten die Führung auf dem Schläger hatte, wurde Buchloes Michael Strobel bei einem Break unfair zu Fall gebracht. Mit dem fälligen Penalty scheiterte er aber am gut reagierenden Hanisch.

In der 13. Minute war der ECP-Keeper aber machtlos, als Tobias Kastenmeier nach einem abgewehrten Schuss abstaubte. Die knappe Führung hatte auch noch zur Pause Bestand, weil die Pfaffenhofener kurz vor der Sirene mit einer Riesenmöglichkeit an Buchloes Torhüter Bernthaler scheiterten und Christian Birk buchstäblich in letzter Sekunde die Scheibe noch an den Pfosten setzte.

Gleich nach Wiederbeginn hatten die IceHogs einige bange Momente zu überstehen, doch nach wenigen Minuten übernahmen sie mehr und mehr das Kommando und drängten auf den Ausgleich. Allerdings hatte da Michael Bernthaler etwas dagegen, der die knappe Führung der Gastgeber festhielt. Wie eine kalte Dusche wirkte da das 0:2 durch einen Konter in der 38. Minute mitten in der Drangphase der Gäste: Daniel Huhn traf auf Zuspiel von Marc Weigant.

"Wir müssen jetzt die Köpfe frei bekommen"

Dieser Treffer zeigte sichtlich Wirkung bei den IceHogs, die kurz vor der zweiten Pause sogar noch das 0:3 in Unterzahl durch Kastenmeier hinnehmen mussten. Trotz des klaren Rückstands gaben sich die Pfaffenhofener aber noch nicht geschlagen und schafften durch Marco Deublers Überzahltreffer in der 52. Minute den Anschluss. Die Hoffnung, vielleicht doch nochmal rankommen zu können, wurden jedoch durch Marc Weigants 4:1 nur wenig später zerstört. Das 5:1 in der Schlussminute war nur mehr für die Statistik interessant.

„Kämpferisch war das in Ordnung“, sagte Löwenberger. „Auf der Leistung können wir auf jeden Fall aufbauen. Wir müssen jetzt einfach die Köpfe frei bekommen.“ Am Freitagabend (19.30 Uhr) tritt der ECP beim EV Pegnitz an, am Sonntag (17.30 Uhr) gastiert dann der EV Lindau in Pfaffenhofen.

Erfolgreicher als die 1. Mannschaft waren die anderen ECP-Teams, die am Wochenende im Einsatz waren. Das 1b-Team feierte gegen den ERV Schweinfurt beim 4:2 den dritten Sieg im dritten Spiel; die Tore schossen Florian Stöckert (2) und Niki Schünemann (2). Die U 23 ließ beim klaren 10:0 in Moosburg beim EV Aich überhaupt nichts anbrennen und rückte auf Platz drei der Tabelle vor. Tore: Dominik Thebing (3), Sven Glück (2), Stefan Binder (2), Rick Gebhardt, Tom Treml und Quirin Oexler. Die Schüler kamen zu einem klaren 8:2-Sieg gegen den ERC Regen und die Kleinschüler fegten den EV Fürstenfeldbruck mit 18:5 vom Eis. Lediglich die Jugend musste beim 1:7 die Überlegenheit des EHC München anerkennen.


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