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Über die neue Homepage der Stadt Pfaffenhofen wird im Netz heiß diskutiert – es gibt wenig Lob und viel Kritik

(ty) Das hatte sich Bürgermeister Thomas Herker (SPD) vermutlich etwas anders vorgestellt. „Endlich ist die neue Website online!“, schrieb er am Freitagnachmittag auf Facebook und ließ wissen: „Freue mich auf Rückmeldungen.“ Letztere kamen ebenso reichlich wie kritisch. Und wer sich die Kommentare durchliest, der mag den Eindruck gewinnen, als sei der Stadt Pfaffenhofen mit ihrer neuen Homepage (www.pfaffenhofen.de) noch nicht der große Wurf gelungen.

„Layout sitzt noch nicht richtig und die separate Datenschutzerklärung fehlt“, schreibt einer. „Wenn ich sie mir genauer ansehe, finde ich noch mehr Fehler.“ Da müsse die Agentur, die die Webseite gemacht hat, nochmal ran. „Das Layout ist eine Katastrophe. Selten so was Unübersichtliches gesehen. Da war die alte Seite besser“, findet er gar. „Der Macher hat anscheinend zu viele Seiten überbewerteter US-Startups angekuckt...“ 

Ein anderer, der sich offenbar auskennt, meint: „Technisch schlecht implementiert. Performance schlecht: GZIP Compression auf dem Server, Spriting, Future HTTP Header, noch nichts gehört, uiui...“ Die Homepage lade glatte zehn Megabyte Bilder nach, wird kritisiert. Da würden sich die Nutzer aus den Außenbereichen Pfaffenhofens freuen, „die eine schnarchlahme DSL Anbindung haben...“ 

"Von der Informationsflut fast erschlagen", "unübersichtlich"

„Lustig ist, dass man, wenn man nach Veranstaltungen sucht, nur die Veranstaltungen der letzten Monate anschauen kann, aber nicht das, was in den nächsten Wochen passiert“, schreibt einer. „Ich finde, man wird mit der Informationsflut fast erschlagen“, kommentiert eine Userin. Wieder eine andere kommt zu dem Fazit: „Sieht zwar auf den ersten Blick ganz nett aus, aber bei genauerer Betrachtung unübersichtlich, die einzelnen Seiten beziehungsweise Bilder brauchen lange, bis sie geladen sind. Beim Tablet sind die Bilder nicht komplett einsehbar (abgeschnitten).“

„Vom Design her meines Erachtens eine zeitgemäße sachliche und moderne Darstellung“, lobt einer. Aber zehn Megabyte Bilder „gehen gar nicht“. Die Suche würde sich dieser Nutzer, hinsichtlich der vielen Infos, mehr als Freitext-Suche wünschen. Bei der Suche nach "Förderung von Familien" komme nix, obwohl im Einheimischen-Modell dazu etwas stehe. 

Gefällt nicht jedem: Das neue Design bzw. die Aufteilung der neuen Pfaffenhofen-Homepage.

„Im Vorher-Nachher-Vergleich kann man sagen, die neue Site ist deutlich moderner gestaltet und repräsentiert Pfaffenhofen sehr gut“, schreibt ein anderer User. Die Suche findet er klasse, bei ein paar schnellen Tests sei jedes Mal das passende Ergebnis in der Auswahl gewesen. „Die genannten Themen bezüglich Benutzbarkeit und technischer Details sollte man allerdings tatsächlich nochmal nacharbeiten lassen“, findet aber auch er, der aber am Ende zumindest ein versöhnliches Fazit zieht: „Alles in allem finde ich diese erste Live-Version der Site aber wirklich gut gelungen.“

"Nicht besonders durchdacht"

„Super, dass die alte Seite ersetzt wurde, das war echt überfällig“, lautet der Kommentar eines weiteren Users. So richtig begeistert ist er aber von der neuen Version nicht. „Dieser ,Flickenteppich’ weiter unten auf der Startseite ist ziemlich verwirrend, weil er zwischen links- und rechtsbündig, zwei- und dreispaltig wechselt und übersät ist mit Pfeilen, die in verschiedene Richtungen deuten.“ Die Aufteilung von "Aktuelles" auf zwei Spalten wundere ihn auch, denn das wirke „nicht besonders durchdacht“. Und die Veranstaltungen seien „seltsam sortiert“, schreibt er. „Da sollte man sich vielleicht bei Facebook inspirieren lassen“, lautet sein Rat – denn am Wichtigsten sei doch: Was ist heute los? Die Stichwort-Suche findet er immerhin klasse. Aber: „Die Unterseiten sind teilweise schon arge Textwüsten.“

„Wenn ich auf die Seite einer Stadt gehe, dann weil ich die klassischen Behördengänge vor mir habe – und die findet man auf der Seite nur sehr schwer beziehungsweise sie sind wenig Präsent“, moniert einer, der nach eigenen Worten nicht aus Pfaffenhofen kommt. Man wolle doch auf einer Stadtseite zuerst den klassischen Bürgerservice, wie „Ausweis verlängern“ oder „ummelden“ schnell finden, und dann den zusätzlichen Luxus...

"Teilweise sehr kurioses, schlampiges Layout" 

Ein anderer attestiert den Machern ein „teilweise sehr kurioses und schlampig entworfenes Layout“. An den Ladezeiten der Bilder sollte noch gearbeitet werden, denn: „Mit DSL 25 000 erlebt man den Seitenaufbau wie 1998.“ 

„Über die Optik kann man streiten – aber hier versagt die Technik“, schrieb uns ein Leser über die neue Homepage der Kreisstadt. Sobald die DSL-Verbindung nicht optimal sei, komme es am Rechner zu Ladezeiten wie anno dazumal. Am iPad seien die Bilder abgeschnitten, am Handy gequetscht.

"Immerhin bunt"

Wenig erbauend liest sich auch das Fazit eines weiteren Facebook-Users: Bei niedriger Bandbreite können man die Seite nur schwerlich aufrufen, für Smartphone-User sei sie ein Graus – „und sauber programmiert oder gar barrierefrei geht auch anders ... aber immerhin ist sie ,bunt’.“

Bürgermeister Herker hat die kritischen Stimmen offensichtlich registriert. „Vielen Dank, wird alles weiter gereicht!“, kommentierte er knapp. Bis die zuständigen Macher nachgebessert haben, kann er sich an den 28 "Gefällt mir" (Stand, Montag, 8.35 Uhr) freuen, die er auf seiner Facebook-Seite für die Nachricht bekommen hat, dass die neue Homepage der Stadt nun online ist.


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