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Bischof Konrad Zdarsa betont bei der Jahresschluss-Andach: Die voranschreitende Zeit nimmt mit ihren zahlreichen Herausforderungen – wie Demographie und Flüchtlingsströme – keine Rücksicht auf innerkirchliche Debatten

(pba) Bischof Konrad Zdarsa hat heute Abend bei der Jahresschluss-Andacht im Augsburger Dom auf die vergangenen zwölf Monate zurückgeblickt und dafür gedankt. Es sei zwar nicht möglich, „alles das ausreichend zu würdigen, was uns im Laufe des zu Ende gehenden Jahres geschenkt wurde und was uns gelungen ist, was uns aufgebaut und im Glauben vorangebracht hat“, so der Bischof. Aber es gehe ihm bei seinem Rückblick auch nicht ausschließlich darum, allein das Vergangene sorgfältig zu analysieren, sondern vielmehr um einen mutigen Ausblick auf das Künftige. 

Und trotzdem erinnerte der Bischof an einige Höhepunkte der vergangenen Monate: Zum einen an den 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zum anderen an die zwei großen Wallfahrten, die aller bayerischen Diözesen zu Maria, der Knotenlöserin in St. Peter am Perlach, und die Feier der Ulrichswoche in Augsburg und Ottobeuren. Aber auch den Beginn der Pastoralvisitationen in den Dekanaten des Bistums und den Ad-limina-Besuch in Rom erwähnte Bischof Konrad.  

Der Besuch der deutschen Bischöfe beim Papst und den Dikasterien der Römischen Kurie sei für Bischof Konrad – bei aller berechtigten Kritik an der Situation der katholischen Kirche in Deutschland – vor allem eines gewesen: Bestätigung und Ermutigung, „den einmal in unserer Diözese beschrittenen Weg mutig weiter zu verfolgen“. Schon lange vor der Einberufung der Bischofssynode zu Ehe und Familie habe im Bistum Augsburg – zu dem auch die meisten katholischen Pfarreien im Landkreis Pfaffenhofen gehören – Einvernehmen darüber geherrscht, die Ehepastoral zu vertiefen und eine verbindlich vorgegebene Ehevorbereitung verstärkt anzugehen.

Mit Blick auf die statistischen Daten von Kirchenaustritten und Teilnahme an der sonntäglichen Feier der Eucharistie in den vergangenen zehn Jahren verwies Bischof Konrad darauf, dass es nicht vorrangig darum gehen dürfe, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln krampfhaft gegen manche längst vorprogrammierten Trends zu stemmen. „Es muss vielmehr für uns gelten, unseren Glauben noch überzeugender und treuer zu leben und unsere Fähigkeit und Bereitschaft, Auskunft über unsere Hoffnung geben zu können, noch mehr zu verbessern und zu vertiefen“, sagte er. Das soeben begonnene Heilige Jahr der Barmherzigkeit sei für jeden dazu angetan, den Weg der Besinnung und Umkehr zu beschreiten und das Sakrament der Buße und der Versöhnung neu zu entdecken, so der Bischof. 

Die voranschreitende Zeit – dies sei ihm bei den Pastoralvisitationen in diesem Jahr deutlich geworden – nehme mit ihren zahlreichen Herausforderungen wie Demographie und Flüchtlingsströmen keine Rücksicht auf innerkirchliche Debatten und manche noch so viel beschworene Tradition. „Unter dieser Voraussetzung erscheint mir die pastorale Raumplanung nicht nur als eine notwendige Maßnahme aufgrund Priester- und Gläubigenmangels, sondern geradezu als ein Gebot der Stunde und ein pastorales und missionarisches Erfordernis“, bekräftigte der Bischof. 

Ein besonders positives Beispiel des Zusammenwachsens zu größerer Einheit sieht der Bischof in den Kirchenchören und -musikern im Bistum, durch deren ehrenamtliches Engagement es möglich werde, an Lebendigkeit und Glaubenskraft zu gewinnen. Die bloße Rede von der Kirche, die im Dorf bleiben müsse, erinnere ihn allzu schnell an die gute Stube aus der Weihnachtsgeschichte, in der wir den Herrn warten lassen, anstatt uns von ihm einladen zu lassen. 

Eine klare Absage erteilte der Bischof in seiner Predigt jenen, die behaupteten, Kirche könne heute nicht mehr begeistern. Denen sei – so Bischof Konrad – die Teilnahme an einem Weltjugendtag, einem Taizétreffen, einem Nightfever oder einem Prayer-Festival empfohlen. „Dabei maßen wir uns selber nichts an und sind uns auch sehr wohl bewusst, dass wir nicht die Macher sein können. Aber wir erinnern uns gern und dankbar an all die Stärkungen im Glauben, die wir im vergangenen Jahr empfangen haben und die uns der himmlische Vater auch in Zukunft schenken wird, wenn wir ihn demütig darum bitten. Denn die Freude an Gott ist unsere Kraft“, blickte Bischof Konrad zuversichtlich nach vorne.

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