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Die Verhandlung gegen den suspendierten Ingolstädter Landgerichtsarzt geht in die Verlängerung

(ty) „Es gibt noch ein paar Baustellen“, meinte er vorsitzende Richter Rupert Heindl gestern am Landgericht München im Fall Hubert Haderthauers. In der Praxis bedeutet das, die Verhandlung um den suspendierten Landgerichtsarzt und die strafrechtlichen Folgen des Modellauto-Geschäftes geht in die Verlängerung. Ursprünglich war für kommenden Montag das Urteil vorgesehen gewesen. Doch jetzt hängt das Landegericht ein paar Tage dran.

Heindl hatte noch vor zwei Tagen angeregt, die Vorwürfe des Betruges fallen zu lassen und sich ganz auf die Haderthauer vorgeworfene Steuerhinterziehung zu konzentrieren. Damit aber zeigte sich der Staatsanwalt Achim von Engel gestern nicht einverstanden. "Die Staatsanwaltschaft kann sich dem nicht anschließen“, meinte der.

Die Ermittler beschuldigen Haderthauer, Steuern in einer Höhe von 44 000 Euro hinterzogen zu haben und seinen ehemaligen Geschäftspartner Roger Ponton um rund 84 000 Euro betrogen zu haben, als er 2008 die Modellautofirma Sapor Modelltechnik verkauft hatte. Ohne dessen Wissen übrigens. Erst später sei Ponton mit 20 000 Euro abgefunden worden und dafür sozusagen posthum aus der Firma ausgeschieden. Diese Abfindung, meint Ponton heute, habe aber nicht dem tatsächlichen Wert seiner Anteile an der Firma entsprochen.

Die Sachlage rund um die von psychisch kranken Straftätern gefertigten und offenbar teuer verkaufen Modellautos ist überaus komplex und undurchsichtig. Deswegen sollen jetzt noch etliche Zeugen vernommen werden. Die indes haben mitunter wenig Lust zu einer Aussage.

Wie Haderthauers früherer Ingolstädter Anwalt Michael R., der plötzlich keine Aussage mehr machen will. Michael R. hatte die fragwürdige Vereinbarung mit Roger Ponton ausgearbeitet, die im Zentrum der Betrugsvorwürfe steht. Auch Michael R. steht ja unter Betrugsverdacht, hatte die Verhandlung gegen ihn selbst aber wegen einer Erkrankung von dem Fall Haderthauer abkoppeln lassen.

Obschon er nichts sagen wollte, bestand Richter Heindl am Freitag darauf, dass er vor Gericht erscheinen muss. So kam er dann  . . . und sagte nichts. Am 5. Februar wird das Verfahren fortgesetzt. 


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