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Die Pfaffenhofener Gruppe hat die oberbayerische Hallenmeisterschaft der Fußball-Schiris gewonnen – Nachwuchs dringend gesucht: 16 der 28 hiesigen Vereine stellen zu wenig Unparteiische, vier gar keinen

(ind) Die Schiedsrichtergruppe Schongau richtete im Rahmen ihres 70-jährigen Bestehens die 32. Oberbayerische Hallenmeisterschaft der Fußball-Schiedsrichter, den so genannten Max-Klauser-Cup aus. Dabei konnte der Rekordmeister Pfaffenhofen an längst vergangene Erfolge anknüpfen und sich überraschend, jedoch verdient, nach 2008 zum insgesamt siebten Mal den Meistertitel holen. Im Endspiel besiegten die Pfaffenhofener ihren „großen Bruder“, die Schiedsrichtergruppe Ingolstadt, mit 2:0. Gespielt wurde übrigens nach den Futsal-Regeln.

Etwas ersatzgeschwächt und mit nicht allzu hohen Erwartungen fuhr das Team der zweitkleinsten Schiedsrichtergruppe Oberbayerns in die Lechsporthalle Schongau: Zuvor konnte man nur einmal gemeinsam trainieren, und die beiden Mannschaftsstützen Albert Breitsameter und Stefan Muck waren obendrein ausgefallen. Die nachträgliche Nominierung des über 40-jährigen Markus Schreiner sollte sich jedoch als Glücksgriff erweisen, der „Oldie“ präsentierte sich blendender Form und verlieh dem Team im Laufe des Turniers ein wesentliches Maß an Stabilität.

Die Pfaffenhofener waren den anderen Mannschaften insgesamt in der Raumaufteilung und durch ihre sehr schnellen Konter überlegen, mit denen sie ihren Goalgetter Tom Färber (neun Treffer) immer wieder in Position brachten. Er glänzte mit seiner Schusstechnik und war zumeist selbst von zwei Gegenspielern nicht zu kontrollieren. Zudem waren die Pfaffenhofener das Team, das nur zu sehr wenigen Fouls greifen musste, zumal es ja beim Futsal nach vier Fouls einen Zehn-Meter-Freistoß gibt und dann für jedes weitere Foul jeweils einen.

Es fiel allerdings auf, dass trotz dieser Regel – wegen der zahlreichen Einstöße von der Seitenlinie – dem Risikofußball und dem Zufall nicht so viel Möglichkeiten geboten wurden. Die häufigeren Unterbrechungen führen außerdem dazu, dass insgesamt weniger Tore fielen als beim traditionellen Hallenfußball mit dem Spiel an der Bande. 

Der Auftakt für die Pfaffenhofener gegen die SRG München-Ost/Ebersberg war – wie grundsätzlich in den vergangenen Jahren – wenig selbstbewusst und verkrampft. Aber man startete diesmal nicht mit einer Niederlage, sondern gegen einen sehr starken Gegner, der auch die Endrunde erreichen sollte, mit einem mühsam erkämpften 3:2-Sieg, bei dem Thomas Färber alle drei Tore erzielte.

Das gab der Mannschaft so viel Auftrieb, dass sie gegen den letztjährigen Dritten SRG Ruperti ein 0:0 erkämpfte sowie durch die anschließenden Siege über den letztjährigen Finalisten SRG Inn (2:0), SRG Chiem (1:0) und den starken Gastgeber SRG Schongau (1:0) vorzeitig Gruppensieger war. 

Im letzten Gruppenspiel schonten sich die Pfaffenhofener ein wenig für das Semifinale und überließen der Gruppe Dachau/München-Nord mit 0:2 die Punkte. In der Endrunde trumpfte dann die Mannschaft um Trainer Max Weiher so richtig auf: Sie fegte zunächst mit 5:0 die Gruppe vom Ammersee vom Parkett – das höchste Ergebnis des Turniers – und besiegte dann im Endspiel die Ingolstädter Schiedsrichter überlegen mit 2:0.  Hans Kroll, Coach der Schanzer, würdigte dies unumwunden: „Da wollen wir gar nicht viel herumreden, das war ein verdienter Sieg der besseren Mannschaft.“ Diesem Fazit schloss sich bei der Siegerehrung auch Michael Kögel, Obmann der Gastgeber-Schiedsrichtergruppe Schongau, an.

Die Treffer der Pfaffenhofener erzielten neben Thomas Färber seine „Altersgenossen“ Markus Schreiner (3), Max Weiher (1) sowie Fabian Fankhauser (1). Hinzu kam ein überragender Torwart Florian Drexler, der in acht Begegnungen nur vier Treffer kassierte, in den beiden Endrundenspielen seine Bude sogar gänzlich sauber hielt. Der Meister des Vorjahrs, Bad Tölz, landete zusammen mit seinem Endspielgegner Inn bei 14 Teilnehmern punkt- und torgleich auf Rang elf. 

Höhepunkt der Siegerehrung in der Schlossberghalle in Peiting war neben dem Auftritt der ortsansässigen Faschingsgarde die Rede von Ehren-Bezirksschiedsrichterobmann Max Klauser: „Ich bin wie ein treues Kavalleriepferd, das sich nach der Kameradschaft an der Front sehnt.“ Die beiden treuen Begleiter der Pfaffenhofener, Dieter Fuchs und Josef Mayr, konnten am späten Abend eine glückliche Mannschaft zurück nach Pfaffenhofen bringen.

Hoffen auf Schiri-Nachwuchs

Gruppenschiedsrichterobmann Albert Schnell hofft, dass dieser fußballerische Erfolg den Pfaffenhofenern insgesamt ein wenig Auftrieb gibt, musste doch der für Januar geplante Schiedsrichter-Neulingskurs mangels Interessenten abgesagt werden. Für Ende März ist nun ein neuer Anlauf geplant. Schnell appelliert an alle Vereine, geeignete Mitglieder zu entsenden: „16 der 28 Fußballvereine in unserem Einzugsgebiet unterschreiten ihr pflichtgemäßes Schiedsrichter-Soll, vier Vereine stellen gar keinen Unparteiischen.“ Klagen über schlechte Schiedsrichterleistungen seien gerade von solchen Vereinen völlig fehl am Platz. Für weitere Infos ist Albert Schnell unter Telefon (0 84 41) 54 85 erreichbar.


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