Logo
Anzeige
Anzeige

Mobile Kameras, die von ausgewählten Beamten am Körper getragen werden, sollen Gewalttäter abschrecken – Testphase dauert ein Jahr 

(ty) Die Bundespolizei erprobt ab dem morgigen Freitag am Münchner Hauptbahnhof den Einsatz von mobilen Bodycams. Dabei handelt es sich um kleine Videokameras, die an einer Weste angebracht sind und nur bei bestimmten Einsatzsituationen eingeschaltet werden. Diese Bodycams sollen Gewalttäter abschrecken und somit Polizisten vor Übergriffen schützen 

"Die zunehmende Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber der Polizei verlangt nach einem zusätzlichen Schutz für unsere Beamtinnen und Beamten“, erklärt der Leiter der Bundespolizeiinspektion München, Jürgen Vanselow. „Ich verspreche mir durch die Videokameras eine präventiv-abschreckende Wirkung gegen Gewalttäter. Zudem erhoffe ich mir mit Blick auf den zusätzlichen Videobeweis eine qualifizierende Beweisführung in Strafverfahren."

 

Zwei Kamerasysteme (Brust- und Schulterkamera) gehören den Angaben zufolge in den nächsten zwölf Monaten zur Ausstattung von ausgewählten Bundespolizisten am Münchner Hauptbahnhof. Speziell geschult und mit einer zusätzlichen Funktionsweste ausgestattet, nehmen diese Beamten freiwillig an der Erprobungsphase teil. 

„Die Kameras werden nur bei konkreten Einsatzsituationen, beispielsweise im Zusammenhang mit der Kontrolle von konfliktbereiten Personen, eingeschaltet“, erläutert ein Sprecher der Bundespolizei. „Sie kommen nur in öffentlich zugänglichen Orten zum Einsatz, vorwiegend am Münchner Hauptbahnhof.“ Die Bodycams könnten aber anlassbezogen auch an allen anderen Bahnhöfen und Haltepunkten sowie in S-Bahnen und Zügen eingesetzt werden.

 

An den Funktionswesten ist deutlich sichtbar die Aufschrift "Videoüberwachung" angebracht. Eine rot blinkende LED-Leuchte zeigt die Videoaufnahme an. Der aufnehmende Beamte könne die Videoaufnahme selbst starten und beenden, er könne eine aufgenommene Sequenz aber nicht löschen. Nach einem Einsatz oder nach Dienstende entscheide ein Vorgesetzter über die Löschung oder die Speicherung von Aufnahmen. „Aufzeichnungen werden nur in den Fällen gespeichert, wo diese zur Beweissicherung in einem etwaigen Strafverfahren von Bedeutung sein können“, heißt es dazu.

Im Zuge der Erprobung soll die Akzeptanz der Bodycams bei den Bundespolizeibeamten aber auch der Öffentlichkeit festgestellt werden, so ein Sprecher der Bundespolizei. Die Testphase ist auf ein Jahr angelegt, wie heute mitgeteilt wurde. Die Bodycams kommen in den Bahnhöfen in Köln, Düsseldorf, Berlin, Hamburg und München zum Einsatz.


Anzeige
RSS feed