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Seit einem Jahr gibt es eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung im gesamten Landkreis Pfaffenhofen – die Nachfrage steigt

(ty) Das Angebot für eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) steht seit mittlerweile einem Jahr im gesamten Landkreis Pfaffenhofen zur Verfügung. Franz Hartinger, der Geschäftsführer der „SAPV Region 10 GmbH“, Landrat Martin Wolf (CSU) und der zuständige Abteilungsleiter am Landratsamt, Reinhard Repper, blickten heute auf die Entstehungsgeschichte und ein erfolgreiches erstes Jahr zurück. 

„Der Landkreis Pfaffenhofen hat sich bereits im Jahr 2014 um ein besonderes Leistungsangebot für die medizinische Versorgung in Extremsituationen gesorgt. Uns war es ein Anliegen, dass Bürger, die als schwerstkranke und sterbende Menschen einen besonderen Hilfebedarf haben, qualifizierte palliative Hilfe erhalten“, erläuterte der Landrat. Der häufig von sterbenden Menschen geäußerte Wunsch nach einem Abschied in der eigenen Wohnung beziehungsweise im eigenen Haus sei verständlich.

„Leider ist dies nicht immer möglich“, weiß Repper: Oft seien die Voraussetzungen dafür nicht gegeben. „Trotz einer guten ambulanten pflegerischen und einer medizinischen Versorgung durch ambulante Pflegedienste sowie Haus- und Fachärzte werden Menschen in der letzten Lebensphase deshalb häufig in stationäre Gesundheitseinrichtungen zur weiteren Versorgung verlegt.“

Der Gesetzgeber hat dies erkannt und mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung neue Möglichkeiten geschaffen. Eine umfassende Prüfung durch das Landratsamt habe damals ergeben, dass sich ein eigenes SAPV-Team für den Landkreis Pfaffenhofen wirtschaftlich nicht darstellen lasse, erinnerte Wolf – deshalb wurde damals eine Kooperation mit der „SAPV Region 10 GmbH“ geschlossen.

Dabei sei großer Wert auf die vielfältige Struktur des Landkreises und der Kreisstadt gelegt worden. Seit Januar vergangenen Jahres wird diese besondere Versorgung nun bereits im gesamten Landkreis-Gebiet angeboten.  Zur regionalen Unterstützung habe GmbH zusätzliche Mitarbeiter aus dem Landkreis Pfaffenhofen ins Team aufgenommen, berichtete Hartinger. „Damit ist vor allem eine rasche Unterstützung rund um die Uhr gewährleistet.“

Reinhard Repper, Leiter der Gesundheitsabteilung am Landratsamt, und Franz Hartinger, Geschäftsführer der „SAPV Region 10 GmbH“.

Zwei niedergelassene Ärzte, Eva Kell-Grunwald aus Schweitenkirchen und Wolfgang Moll aus Pfaffenhofen (beide ausgebildete Palliativmediziner), sowie zwei Pflegekräfte mit Palliative-Care-Ausbildung aus dem Landkreis haben sich der „SAPV Region 10“ angeschlossen und sind vorrangig für die Patientenversorgen zuständig, wie heute erläutert wurde. „Sie sind Teil eines achtköpfigen Ärzteteams und weiteren acht Pflegekräften mit Palliative-Care-Weiterbildung“, so Hartinger.

Die Einführung der Palliativversorgung für Stadt und Landkreis wurde vorangetrieben durch die beiden Ärzte, den ärztlichen Kreisverband und den Pfaffenhofener Hospizverein, mit dem ebenfalls ein Kooperationsvertrag vereinbart wurde, sowie durch die politische Unterstützung des Kreistags. 

„SAPV-Leistungen können so genannte Teil- und Vollversorgungen, Koordinations- und Beratungsleistungen sein“, erklärte Hartinger. Die Leistungen der „SAPV Region 10 GmbH“ seien bereits im ersten Jahr zunehmend angenommen worden. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 84 Personen aus dem Landkreis versorgt. Dies entspreche rund 23 Prozent der Gesamtleistung der SAPV-GmbH, die ihre Leistungen – wie der Name schon sagt – in der gesamten Region 10 anbietet. 

Mit zunehmender Bekanntheit steige die Nachfrage. Das Palliativ-Team sei auf eine weiter steigende Inanspruchnahme vorbereitet, so Hartinger. Repper ließ aber auch wissen: „Die Palliativversorgung verdrängt keinesfalls die bisher am Versorgungsprozess beteiligten ambulanten Pflegedienste und die Haus- und Fachärzte, sondern ergänzt bei Bedarf deren Leistungen.“ 

SAPV ist, wie heute betont wurde, nicht nur daheim beim Patienten möglich, sondern auch für Bewohner in Pflege-Einrichtungen. Die Kosten für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung trage grundsätzlich die jeweilige Krankenkasse des Versicherten, teilt das Landratsamt mit. Voraussetzung sei das Vorliegen einer weit fortgeschrittenen lebensbedrohlichen Erkrankung. Nähere Informationen gibt es unter www.SAPV-Region10.de oder telefonisch unter (08 41) 88 57 68 0.


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