Logo
Anzeige
Anzeige

Lena Kramm (18), die beim MTV Pfaffenhofen zum Tischtennis gefunden hat, ist heuer vielleicht bei den Paralympics in Rio dabei – Beim jüngsten Weltranglisten-Turnier gewann sie Silber

(ty) Obwohl die Tischtennis-Saison im regulären Spielbetrieb in die entscheidende Phase geht und Lena Kramm sich auch dort im Oberliga-Team des TSV Schwabhausen fest etabliert hat, wollte sie sich den Start der ersten Weltranglisten-Turniere bei den Behinderten-Sportlern im neuen Jahr nicht entgehen lassen. Die 18-Jährige ist halbseitig gelähmt, macht heuer am Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium ihr Abitur, reist vielleicht zu den Paralympics nach Rio de Janeiro – und will auf jeden Fall 2020 in Tokyo dabeisein.

Der Auftakt der diesjährigen Weltranglisten-Turniere fand heuer traditionell im italienischen Lignano statt, einem seit vielen Jahren angesehenen und immer top-besetzten Wettbewerb der höchsten Stufe. So wartete auch diesmal von 17. bis 20. Februar das „Lignano Master Open 2016“ mit starker Besetzung auf. Die Gruppenauslosung versprach bereits in der Vorrunde spannende Begegnungen, vor allem mit der Türkin Neslihan Kavas stand für Lena eine nur schwer zu lösende Aufgabe bevor.

Dennoch schaffte es die 18-Jährige, die von Geburt an halbseitig gelähmt ist, als Gruppenzweite in die K.o.-Runde, wo im Halbfinale mit der Norwegerin Aida Dahlen die amtierende Europameisterin der Klasse 8 auf Lena wartete. Im Semifinale spielte die Pfaffenhofenerin, die beim hiesigen MTV zum Tischtennissport gefunden hat, groß auf und zog durch einen souveränen 3:0-Sieg ins Endspiel ein. Wenig überraschend wartete auf Lena im Finale erneut die Türkin Neslihan Kavas – gegen die Topfavoritin zog sie in drei Sätzen den Kürzeren.

Dennoch war Lena als Zweitplatzierte mit der Silbermedaille beim ersten Weltranglistenturnier des Jahres mehr als zufrieden. „Das Training mit Munir Jassem und auch in Schwabhausen machen mein Spiel viel variabler und ich bin nicht mehr so leicht für meinen Gegner auszurechnen“, kommentierte Lena diesen großen Erfolg.

Möglicherweise darf sie heuer sogar auf noch viel größerer Bühne ihr Können demonstrieren. Denn wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) kürzlich bekanntgab, ist Lena als erste Nachrückerin für die Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro nominiert – sollte es also eine Absage einer anderen Athletin geben, vertritt sie die deutschen Farben in Brasilien.

„Auch wenn es mit Rio nicht klappen sollte, ist die Nominierung für eine Wild-Card durch den DOSB eine Bestätigung für mich, weiter hart an meinem Spiel zu arbeiten“, betont Lena. „Ich will auf jeden Fall 2020 in Tokio dabei sein“, sagt die 18-Jährige, die neben den vielen Sport-Terminen auch noch mitten im Abitur-Stress am Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium steckt.


Anzeige
RSS feed