Der fünfjährige Bub irrte nach bisherigen Erkenntnissen die ganze Nacht durch den Wald – Keine Hinweise auf eine Straftat – Angler entdeckte das vermisste Kind
(ty) Wie berichtet, hat der Fall des vermissten fünfjährigen Alexander ein gutes Ende genommen. Das sorgte nicht nur bei seiner Familie für Erleichterung, auch den Hunderten von Einsatzkräften, die an der Suche beteiligt waren, fiel ein Stein vom Herzen. Der Bub war gestern Abend bei einem Spaziergang mit seiner Mutter im Dürnbucher Forst südlich von Vohburg verschwunden – heute Vormittag entdeckte ihn ein Angler in dem großen Waldgebiet. Glücklicherweise ist das Kind wohlauf, wie ein Polizeisprecher am Nachmittag noch einmal bestätigte.
Es muss eine schlimme Nacht für den kleinen Buben gewesen sein. Inzwischen konnte das Kind auch von der Polizei befragt werden. Nach den bislang gewonnenen Erkenntnissen gehe man davon aus, dass der Fünfjährige wohl die ganze Nacht über in dem Wald verbracht hat. Das sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung.
Die Stelle, an der der Angler den Buben heute gegen 10.20 Uhr entdeckt hatte, liegt nach Angaben der Polizei mindestens zwei Kilometer Luftlinie von dem Bereich entfernt, in dem das Kind verschwunden war. Man müsse deshalb davon ausgehen, dass der Bub im Laufe der Nacht mehrere Kilometer durch den Forst geirrt war, möglicherweise kreuz und quer.
Sehr müde und natürlich erschöpft sei das Kind gewesen, angeblich auch leicht unterkühlt. Aber den Umständen entsprechend gehe es dem Buben gut, so ein Polizeisprecher. Es gebe bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Buben eine Straftat vorliege. Unklar ist indes noch, warum sich das Kind so weit vom Weg entfernt hatte, dass es von der Mutter nicht mehr zu finden war.
Die Mutter des Buben war gestern in den Nachmittagsstunden zusammen mit dem Fünfjährigen und einem weiteren Kind bei einem Waldspaziergang im Dürnbucher Forst südlich von Vohburg unterwegs. Der Junge fuhr dabei auf einem Forstweg mit seinem Laufrad der Mutter voraus und geriet dabei aus dem Sicht- und Einwirkungsbereich der Mutter. Die Frau entdeckte wenig später das Laufrad, konnte jedoch den Buben, der offenbar zu Fuß weitergelaufen war, nicht mehr finden.
Nachdem gegen 18 Uhr die Polizei verständigt worden war, begann unter Federführung der Inspektion Geisenfeld eine intensive und groß angelegte Such-Aktion. In die waren gestern und heute insgesamt rund 350 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehren, THW, Wasserwacht und Rettungsdienst eingebunden. Auch etwa 25 Such- und Spürhunde sowie mehrere Polizeihubschrauber und Wärmebildkameras waren im Einsatz.
Im Zuge der Suchmaßnahmen war die naheliegende B 16 für den Verkehr gesperrt, auch auf der vorbeiführenden Bahnstrecke kam es zu Einschränkung des Fahrbetriebs.
Heute Vormittag dann die erlösende Nachricht: Gegen 10.20 Uhr erreichte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord die Mitteilung eines Anglers, der im Bereich des weitläufigen Waldgebiets ein Kind aufgegriffen hatte. „Der Mann, der über die Suche nach dem vermissten Buben informiert war, erkannte das umherirrende Kind als den gesuchten Fünfjährigen“, berichtet ein Polizeisprecher.
Bereits eine erste medizinische Untersuchung vor Ort habe ergeben, dass der Bub „in einem den Umständen entsprechenden guten Gesundheitszustand“ war. Trotzdem wurde das Kind in ein Krankenhaus gebracht. Die Umstände sowie die inzwischen durch eine erste Befragung des Kindes gewonnenen Erkenntnisse deuten laut Polizei darauf hin, dass der Bub sich wohl die ganze Nacht über in dem großen Waldgebiet aufgehalten hatte.
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Der vermisste Bub ist gefunden – und wohlauf!