Rupert Maier übergab nach acht Jahren das Amt des Ortsbeauftragten an Alexander Müller – Rückblick auf ereignis- und erfolgreiches Jahr mit über 20 000 ehrenamtlichen Stunden
(ty) Über 100 Ehrengäste von Hilfsorganisationen, aus Politik und Wirtschaft waren in den Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses zur THW-Jahrestagung gekommen. Dass die Veranstaltung heuer etwas Besonderes ist, war bereits beim Blick auf den Veranstaltungsort zu erkennen: die Rathausfassade dezent in Blau erleuchtet, auf dem oberen Hauptplatz eine Menge blauer Einsatzfahrzeuge. Rupert Maier übergab nach acht Jahren an der Spitze das Amt des THW-Ortsbeauftragten an diesem Abend an Alexander Müller.
Das Jahr 2015 war ein sehr ereignisreiches und erfolgreiches Jahr für die Aktiven des THW in Pfaffenhofen. Den Beweis lieferte gleich zu Beginn ein beeindruckender Intro-Film, der die Geschehnisse im Zeitraffer zusammenfasste. Warum das Jahr so erfolgreich war, zeigte Andreas Englbrecht dann im ersten Teil der Veranstaltung auf. Den Erfolg einer Hilfsorganisation sehe man letztendlich im „Helfen“ – also an den Einsätzen, so Englbrecht. Aber um überhaupt helfen zu können müssen verschiedene Zahnräder – um im Bild des THW zu sprechen – ineinandergreifen. Ausbildung, Ausstattung, die Zusammenarbeit mit den Partnern. Das Wichtigste aber sind die Ehrenamtlichen selbst.
Die Zahl der Aktiven ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Und auch deren Leistung ist beeindruckend. Durchschnittlich leistete jeder 250 Stunden im vergangenen Jahr, das entspricht elf Arbeitstagen. Manche waren deutlich mehr im Einsatz. In der Summe waren die Helferinnen und Helfer im vergangenen Jahr über 20 000 Stunden ehrenamtlich engagiert, das entspricht der Arbeitszeit eines elfköpfigen Unternehmen. Um den hervorragenden Ausbildungsstand zu halten, fand auch im vergangenen Jahr die Standortausbildung für alle Aktiven im zweiwöchigen Turnus statt. Dazu kamen zahlreiche Ausbildungen an den Bundesschulen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 43 alarmierte Einsätze geleistet; verteilt auf fast alle Kommunen des Landkreises. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Unterstützung bei Brand-Einsätzen. Konsequenterweise war deshalb die Feuerwehr auch THW-Anforderer Nummer eins. Neben der Bewältigung von zahlreichen Großbränden konnte das THW auch bei Technischen Hilfeleistungen tätig werden – wie zum Beispiel bei der Stromeinspeisung am Funkturm Wolfsberg, bei der Absicherung von Verkehrsunfällen oder bei der Eigentumssicherung nach Sturmschäden. Die Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei und BRK funktionierte dabei vorbildlich, wie von Seiten des THW betont wurde.
Rupert Maier (rechts) bekam für sein jahrelanges Engagement eine Auszeichnung.
Daneben galt es im vergangenen Jahr Großereignisse wie den G7-Gipfel oder die Flüchtlingshilfe zu bewerkstelligen. Beides waren große Herausforderungen mit jeweils mehreren Tausend eingesetzten Ehrenamtlichen des gesamten THW – auch die Pfaffenhofener waren dabei im Einsatz.
Dass auch die Ausstattung – als weiteres Zahnrad im Getriebe – im vergangenen Jahr sinnvoll weiter verbessert wurde, zeigten die zahlreichen Einsatzbilder. So leistete die Zusatzausstattung für den Teleskoplader bereits wenige Tage nach Inbetriebnahme bei mehreren Einsätzen wertvolle Dienste. Auch die Liegenschaft wurde weiter verbessert. Im Obergeschoss wurden neue Büros und Lagerräume geschaffen, die Einsatzzentrale wird gerade neu aufgebaut. Alle diese Arbeiten fanden auch in Eigenleistung statt.
Alexander Müller wurde zum neuen THW-Ortsbeauftragten von Pfaffenhofen ernannt.
Mit dieser Erfolgsbilanz im Rücken, konnte der scheidende Ortsbeauftragte Rupert Maier positiv auf die acht Jahre an der Spitze des Pfaffenhofener THW zurückblicken. Er ließ in seiner Rede die wichtigsten Einsätze im In- und Ausland sowie sonstige Erlebnisse Revue passieren. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Neubeschaffungen von Fahrzeugen oder der Neustart der Jugendgruppe. Mit über 35 Jugendlichen ist sie zur absoluten Erfolgsgeschichte geworden.
Maier bedankte sich vor allem bei den Aktiven des Ortsverbands für die hervorragende Zusammenarbeit – aber auch bei den Partnern in der örtlichen Gefahrenabwehr. Nur durch das vertrauensvolle Miteinander könne der Ortsverband so viel leisten, unterstrich er. Der besondere Dank galt seiner Frau, ohne deren Unterstützung die Ausübung eines solchen Amtes nicht möglich wäre, so Maier. Er wird auch weiterhin aktiv im Ortsverband tätig sein.
In den Grußworten von Landrat Martin Wolf (CSU), Kreisbrandrat Armin Wiesbeck, Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und THW-Bezirksjugendleiter Martin Hög standen die persönliche Leistung von Rupert Maier, die professionelle Organisation des THW-Ortsverbands sowie das außergewöhnlich gute Zusammenspiel der Hilfsorganisationen im Landkreis Pfaffenhofen im Vordergrund.
Klaus Labitzke vom THW-Landesverband Bayern nahm den formalen Wechsel an der Spitze des Ortsverbands vor. Nicht, ohne vorher auch noch eimal die Leistung von Maier zu würdigen. Er unterstrich dies mit der Verleihung des Ehrenzeichens in Bronze. Als langjähriger Kenner des Pfaffenhofener THWs freue es ihn, wie konstant sich der Ortsverband seit Jahren weiterentwickle, so Labitzke. Mit den besten Wünschen übergab er die Ernennungsurkunde an Alexander Müller. Er tue dies sehr gerne, weil er wisse, dass mit ihm ein absolut würdiger und hervorragender Nachfolger antrete. Der 34-Jährige ist selbstständiger Installations- Heizungsbaumeister und Kaminkehrermeister; er ist seit 17 Jahren im THW aktiv, zuletzt war er als Schirrmeister, sprich: Gerätewart, tätig.
In seiner Antrittsrede sprach der neue Ortsbeauftragte von zwei Gefühlen in seiner Brust: großem Respekt vor dem neuen Amt und den Fußstapfen, in die er trete. Aber auch große Freude und Stolz, dieses Amt ausüben zu dürfen. Stolz, einen gesunden Ortsverband zu repräsentieren, und stolz auf das Vertrauen der Mannschaft. Müller wünschte sich, dass das THW Pfaffenhofen auch weiterhin ein leistungsstarkes Zahnrad im Getriebe des Zivilschutzes sein kann.