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Einstimmiger Beschluss im Kreisausschuss – Rund 700 Ehrenamtliche sollen geschützt werden – Kosten bis zu 126 000 Euro

(ty/zel) Der Landkreis Pfaffenhofen übernimmt die Kosten für Impfungen der ehrenamtlichen Asyl-Helfer gegen Hepatitis A und B. Das hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am heutigen Nachmittag einhellig beschlossen. Nach Angaben aus dem Landratsamt schlägt eine Impfung mit 180 Euro zu Buche. Im gesamten Landkreis seien derzeit etwa 700 Personen ehrenamtlich in der Betreuung von Flüchtlingen tätig. Sollten sich sämtliche Helfer für eine Impfung entscheiden – was freilich ihre Entscheidung ist –, kämen auf den Landkreis Kosten in Höhe von etwa 126 000 Euro zu.

Den Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts zufolge sollten Mitarbeiter in Einrichtungen für Asylsuchende – einschließlich ehrenamtliche Helfer – die Standard-Impfungen gegen Tetanus, Diphterie, Kinderlähmung, Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln und Influenza erhalten haben. Daneben werde eine Impfung gegen Hepatitis A und B empfohlen, wie heute im Kreisausschuss ausgeführt wurde.

Einige Infektionskrankheiten könnten bedingt durch die räumliche Nähe der in den Unterkünften untergebrachten Asylbewerber und wegen fehlender Impfungen in deren Heimatland verstärkt auftreten, wurde erklärt. Hierzu zählten insbesondere Masern, Windpocken und Keuchhusten. Impfungen hiergegen würden von den gesetzlichen Krankenkassen sowie privaten Krankenversicherungen grundsätzlich übernommen. Impfungen gegen Hepatitis A und B würden von den gesetzlichen Krankenkassen dagegen in der Regel nicht übernommen.

Vize-Landrat Anton Westner (CSU), der die Sitzung in Vertretung von Landrat Martin Wolf (CSU) leitete, warb für die Zustimmung des Gremiums zur Kostenübernahme des Landkreises für die Hepatitis-Impfungen. Man möge – möglichst durch einen einstimmigen Beschluss – zeigen, welche Wertschätzung man den ehrenamtlichen Asylhelfern entgegenbringe. Kreisrat Christian Staudter (AUL), auch Bürgermeister von Geisenfeld, hob die Bedeutung der Ehrenamtlichen hervor und unterstrich das.

Der Dritte Landrat Josef Finkenzeller (FW) wandte sich zwar nicht gegen die Übernahme der Kosten, wies aber darauf hin, dass es sich hier um eine weitere freiwillige Leistung handle – da der Landkreis hier ja im Grunde hier gar nicht zuständig sei. Er wollte wissen, wie es denn mit Zuschüssen von Bund oder Land aussehe. Eine Vertreterin der Kreisbehörde führte aus, dass der Freistaat „wenig Bereitschaft gezeigt“ habe, die Impfkosten zu übernehmen. Die Begründung habe, vereinfacht gesagt, gelautet: Wenn man aufpasse, dann passiere auch nichts.

Auch die Antwort auf eine Nachfrage bei der kassenärztlichen Vereinigung zerstreute die Hoffnung auf eine grundsätzliche Übernahme der Kosten. Teilweise würden von Krankenkassen aber auch Impfungen gegen Hepatitis A und B übernommen. Für alle anderen will nun der Landkreis die Maßnahme bezahlen. SPD-Fraktionschef Martin Schmid, auch Bürgermeister von Vohburg, sprach von einem „sinnvollen und richtigen“ Schritt. Der Beschluss fiel einstimmig. 


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