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Es gibt Antworten im Ingolstädter Stadtrat, die versetzen einen in der Tat in maßloses Erstaunen

(ty) Fragestunden im Ingolstädter Stadtrat sind ja meist nicht wirklich erhellend. In der jüngsten Sitzung indes war das anders. Weil Peter Springl von den Freien Wählern doch tatsächlich wissen wollte, wann die Scheiben an der Glacisbrücke das nächste Mal gereinigt werden.

Das erinnerte natürlich sofort an die legendäre Nacht- und Nebelaktion, als Michael Krüpers Innenstadtfreunde im Mai 2014 gezeigt hatten, wie einfach diese bis zur Undurchsichtigkeit verdreckten Scheiben mit einem Schwamm und etwas Donauwasser zu reinigen sind. Danach hatte die Stadt sie dann auch tatsächlich komplett reinigen lassen.

Die Scheiben sind natürlich längst wieder dreckig. Aber gereinigt werden sie so schnell nicht, wie der Oberbürgermeister in der Stadtratssitzung verlauten ließ. Vielleicht in drei Jahren. Und einen Zyklus von fünf Jahren, den hält er nach Rücksprache mit dem Tiefbauamt für angemessen.

Da war aber noch etwas, was man sich angesichts der verdreckten Scheiben auf der Zunge zergehen lassen muss. OB Lösel meinte nämlich  – auch wieder in Rücksprache mit dem Tiefbauamt –, dass es gar nicht gut sei, wenn man die Scheiben reinigen würde, weil das die Selbstreinigungseigenschaft der Scheiben zerstöre. Und die Aktion der Innenstadtfreunde damals habe die Scheiben nicht verbessert, meinte er.

Das ist also ungefähr so, als würde ein völlig verdreckter Penner auf die Frage, warum er sich nicht mal wasche, antwortet: „Würde ich ja gerne, aber das zerstört die Selbstreinigungskräfte meiner Haut.“ 


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