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Die Polizei fahndete seit heute Vormittag mit Fotos nach einem Mann, der verdächtigt worden war, in Erding einen Geldautomaten geplündert zu haben. Der Gesuchte hat sich wenig später von sich aus gemeldet. Er wurde inzwischen von der Kripo befragt. Demnach liegen keine Erkenntnisse vor, dass er etwas mit der Straftat zu tun hat. Sein auffälliges Verhalten in der Bank hatte ihn ins Visier der Ermittler gebracht. 

(ty) Es ist die Geschichte eines Kriminellen, der keiner ist. Heute Vormittag hatte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord eine Fahndung nach einem unbekannten Mann veröffentlicht. Er war in den Verdacht geraten, derjenige zu sein, der am 29. März gegen 2.40 Uhr in einer Bankfiliale im Erdinger Gewerbegebiet Altenerding einen Geldautomaten aufgebrochen und geplündert hat. Denn Aufnahmen aus einer Überwachungskamera vom Abend des 27. März hatten ihn in der Bank gezeigt. Und nach Einschätzung der Ermittler hatte er sich dabei so auffällig verhalten, dass er ins Visier der Kripo geraten war und als Tatverdächtiger galt.

Heute Vormittag wurde deshalb eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Unbekannten gestartet, in diesem Zusammenhang wurden auch – ziemlich gute – Fotos des vermeintlichen Verdächtigen veröffentlicht. In Zeiten von Internet und sozialen Netzwerken verbreiten sich solche Meldungen inklusive Fotos freilich rasend schnell. Und so bekam auch der Gesuchte selbst rasch mit, dass nach ihm gefahndet wird. 

Der Gesuchte meldete sich

Wie das Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am frühen Nachmittag mitteilte, meldete sich der Gesuchte kurz vor Mittag bei einer Online-Redaktion in Erding. Der Mann, der laut Polizei aus dem Kreis Erding stammt, gab an, die auf dem Fahndungsfoto gezeigte Person zu sein, aber mit dem Einbruch nichts zu tun zu haben. Nun war die Kripo am Zug.

„Inzwischen erfolgte die Befragung des Mannes durch Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Erding“, teilte ein Polizeisprecher mit. Ergebnis: „Aufgrund seiner Angaben liegen keine Erkenntnisse für eine Tatbeteiligung vor.“ Die Fahndung nach diesem Mann sich damit erledigt. Deshalb auch die Fotos nicht weiter gezeigt.

Auffälliges Verhalten in der Bank

Warum war der Mann ins Visier der Ermittler geraten? Am 27. März hielt er sich gegen 18.20 Uhr im Foyer der Bank für kurze Zeit auf und wurde dabei von der Überwachungskamera gefilmt. Er machte, so hieß es, keine Anstalten, zu einem Bankautomaten zu gehen, sondern blieb in der Mitte des Raumes stehen. „Von hier aus verschaffte er sich einen Überblick über die Geräte im Raum“, vermutete die Polizei. Nach 15 Sekunden habe der Mann die Bank wieder verlassen.   

Die Kripo ging davon aus, dass der Mann den Tatort für die spätere Tat ausgespäht hatte. Er hatte sich so auffällig verhalten, dass er zum Tatverdächtigen wurde. Und dieser Verdacht musste auch durchaus stichhaltig gewesen sein, sonst hätten die Ermittler wohl nicht den richterlichen Beschluss zur Veröffentlichung der Bilder aus der Überwachungskamera erhalten. Jetzt heißt es: Kommando zurück. Der Mann aus dem Kreis Erding steht damit nicht mehr im Visier der Ermittler. Die müssen ihre Recherchen wohl in andere Richtungen fortsetzen. Für sie ist eine vermeintlich heiße Spur im Sande verlaufen. 

Worum geht es?

Der Fall, den es zu lösen gilt, ist durchaus spannend. Auf seinem nächtlichen Rundgang hatte am 29. März gegen 3.30 Uhr ein Wachmann im Gewerbegebiet in Erding-Altenerding entdeckt, dass ein in der Bankfiliale an der Berghamer Straße aufgestellter Geldautomat offenstand, und die Polizei verständigt. Nach Angaben der Kripo brach ein bislang unbekannter Täter gegen 2.40 Uhr vermutlich mit einem Brecheisen den Automaten auf und entwendete das Bargeld. Zuvor riss er die in der Bank angebrachten Videokameras aus ihren Halterungen – deshalb gibt es von der Tat keine Aufnahmen. Allein der angerichtete Sachschaden belief sich auf rund 15 000 Euro. Zur Höhe der Beute wurden keine Angaben gemacht. 

Am Samstag, 9. April, fanden dann Taucher im Rahmen einer Aufräum-Aktion an einem Badeweiher am Poinger Bergfeld (Kreis Ebersberg) in Ufernähe aufgebrochene Geldkassetten aus einem Geldautomaten. Diese konnten inzwischen dem Geldautomaten zugeordnet werden, der in den frühen Morgenstunden des 29. März an der Berghamer Straße in Erding-Altenerding aufgebrochen worden war. Der Fund wurde der Spurensicherung zur kriminalistischen Auswertung übergeben. 

Bisherige Beiträge zum Thema:

Taucher finden Überreste einer Straftat

Geldautomat geplündert


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