Die DTM-Werksfahrer von Audi unterziehen sich vor dem Saisonstart einem Fitness- und Gesundheitscheck an der Technischen Universität München
(ty) Am 7. und 8. Mai startet in Hockenheim die DTM in ihre neue Saison. Audi Sport hat den aktuellen Audi RS 5 DTM für seine letzte Rennsaison noch einmal in vielen Details optimiert. Auch die Audi-Fahrer sind fit für den harten Wettbewerb mit BMW und Mercedes-Benz – das ergab der jüngste Fitnesscheck an der Technischen Universität München.
Nicht nur bei den Rennautos setzt Audi auf „Vorsprung durch Technik“. Audi hat als einer der ersten Automobilhersteller schon früh erkannt, wie wichtig die Fitness und Gesundheit der Piloten für den Erfolg ist. Schon zu Zeiten des legendären Ur-Quattro in der Rallye-Weltmeisterschaft begleitete ein Teamarzt alle Werkseinsätze der Ingolstädter. Das gemeinsame Wintercamp mit allen Fahrern, das Audi Sport jedes Jahr vor Saisonbeginn organisiert, entstand in den 1990er-Jahren.
Inzwischen hat Audi Sport in Sachen Fitness noch einen Gang hochgeschaltet. Alle Werksfahrer unterziehen sich vor dem Saisonstart in Hockenheim einem umfassenden Fitness- und Gesundheitscheck an der Technischen Universität München (TUM). Das Klinikum rechts der Isar ist das größte Zentrum für Prävention und Sportmedizin in Deutschland, das jedes Jahr mehr als 500 Athleten aus Nationalmannschaften betreut – darunter auch die Skisportler des Audi-Partners DSV. Über den Skiverband entstand der Kontakt zwischen Audi Sport und der TUM.
Das Programm, das die acht Audi-DTM-Piloten absolvieren, ist hart. Sie sind trotzdem jedes Jahr mit großem Elan dabei. „Ausstattung und Betreuung in der Klinik sind erstklassig, es gibt dort alles an einem Ort“, sagt Jamie Green, im vergangenen Jahr der punktbeste Audi-Pilot in der DTM. „Es ist toll, dass uns Audi Sport diese Möglichkeit bietet. Auch bei mir wurden dort schon Dinge gefunden, die kein anderer Arzt entdeckt hat. So konnte ich gemeinsam mit meinem Physiotherapeuten daran arbeiten.“
Am Anfang der rund vierstündigen und teils schweißtreibenden Untersuchung erfolgt eine Blutabnahme. Anschließend stehen isometrische Kraftmessungen auf dem Programm. Dabei werden Körperbau und Kopfhaltung, Kraft und Beweglichkeit sowie die Funktionen der Gelenke überprüft. Der Vergleich mit den Werten der vorangegangenen Untersuchungen ergibt ein Bild von der Entwicklung des Rennfahrers – so ist es möglich, das Trainingsprogramm individuell anzupassen.
„Typisch für einen Rennfahrer sind unterschiedlich ausgeprägte Beinmuskulaturen, weil das Bein, mit dem er bremst, stärker belastet wird als das, mit dem er Gas gibt“, sagt Oberarzt Johannes Scherr. „Wie bei jedem Menschen ist es wichtig, dass die Balance stimmt. Sonst kann es Probleme bis hinauf in den Nacken geben.“
Bis zu 30 verschiedene Tests umfassen die isometrischen Kraftmessungen, die dem Fahrer zeigen, ob sein Training Erfolg hat. So stellte Jamie Green beim Check mit großer Zufriedenheit fest, dass sich die Flexibilität im Schulterbereich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt hat.
Auch eine Sehprüfung, Checks des Lungenvolumens und der Reaktionszeiten gehören zum Programm von Scherrs Team. Ganz zum Schluss geht es zum EKG aufs Rad, bei dem die Belastung in regelmäßigen Intervallen bis zur Erschöpfung gesteigert wird. Youngster Nico Müller schaffte dieses Mal einen persönlichen Bestwert. „Die Werte sind insgesamt stark und liegen im Bereich von anderen Ausdauersportlern, zum Beispiel Triathleten“, sagt Scherr. „Natürlich gibt es Unterschiede. Und auch Routine spielt eine große Rolle: Ein Pilot, der mehr Erfahrung hat, sitzt entspannter im Cockpit und verbraucht deshalb weniger Kraft. Aber wer nicht grundsätzlich fit ist, der hat auch in der DTM keinen Erfolg.“