Bei Bürger-Foren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans standen zuletzt die Zukunft der Ortsteile sowie Mobilitätsfragen im Fokus
(ty) Im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans fanden bekanntlich zuletzt in Pfaffenhofen mehrere Veranstaltung zur Beteiligung der Bürger statt. Die Einheimischen sollten dabei die Möglichkeit haben, die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitzugestalten. Nach der Auftaktveranstaltung „Zukunftswerkstatt“ im Februar und dem Zukunftsforum „Landschaft“ am 13. April, konnten die interessierten Bürger auch ihre Vorstellungen zu den Themenfeldern „Mobilität“ (19. April) und „Ortsteile“ (25. April) formulieren.
Im Forum „Mobilität“ hatten die Bürger die Gelegenheit, die vom Stadtrat festgelegten Ziele und Leitlinien zur Verkehrsentwicklung gemeinsam mit dem beauftragten Planungsteam „USP-BBP-Gevas“ sowie Vertretern der Politik zu diskutieren, zu bewerten und mit eigenen Ideen zu ergänzen. „So ergab sich eine konstruktive Runde, die viele Lösungsvorschläge erarbeiten konnte“, lautet das Fazit aus dem Rathaus.
Einig waren sich die Bürger demnach beispielsweise beim Ziel, die Radverkehrs-Infrastruktur durch mehr Radwege und Abstellmöglichkeiten weiter zu verbessern. „Ebenso einig war man sich bei der Forderung, den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt zu verbannen“, fasst eine Sprecherin der Stadtverwaltung zusammen. Stattdessen solle, wer eigentlich nur zum Bahnhof oder zur Autobahn möchte, künftig die Ortsumfahrung nutzen, die attraktiver gestaltet und besser beschildert werden soll.
Kontrovers hingegen sind die Meinungen zum Thema „Parken“ in der Innenstadt. Die einen möchte die Zahl der Stellplätze in der City weiter reduzieren, während sich andere den Erhalt der Parkplätze wünschen. Das Busangebot soll, so wurde geäußert, erweitert werden, damit auf die Fahrt mit dem Auto häufiger verzichtet werden kann.
Innovative Vorschläge – wie zum Beispiel ein Car- und ein E-Bike-Sharing-Angebot – könnten eine Veränderung hin zu nachhaltiger Mobilität begünstigen. „Eine Idee, mit der Pfaffenhofen einmal mehr beispielgebend werden könnte, ist die Erprobung eines intelligenten Elektro-Taxi-Projekts, in dem selbstständig fahrende, elektrisch betriebene Kleinstbusse als Mischsystem aus Taxi und Rufbus durch die Stadt zirkulieren“, heißt es aus der Stadtverwaltung.
Die Teilnehmer des Zukunftsforums „Ortsteile“ schätzen an den Dörfern die Beständigkeit sowie dass Landwirtschaft, Tradition, Dorfgemeinschaft und Baukultur eine ganz besondere Bedeutung haben. Dementsprechend soll das Siedlungswachstum in Pfaffenhofen, wie mehrfach von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) & Co. betont, nur moderat sowie am Bedarf der Eigenentwicklung orientiert erfolgen. Auf diese Art könne gewährleistet werden, dass die Jugend vor Ort bleiben kann, die Ortsgemeinden nicht überaltern und der Charakter der Gemeinden samt örtlicher Tradition gewahrt werde.
Im Zukunftsforum entstand unter anderem die Idee der Bildung von Entwicklungs-Gemeinschaften, die die Verfügbarkeit der Flächen und zugleich die Umsetzung des Einheimischen-Modells für Ortsgemeindebürger garantieren können. Die bisherige Entwicklung der Ortsteile wurde durchaus gelobt, einige Kritikpunkte gab es aber dennoch – etwa die nicht regelmäßige Busanbindung. Oder die noch ausbaufähige Breitbandversorgung, die aber ja bekanntlich heuer verbessert wird. Fazit: „Etwas größer und jung“ – so sollen die Pfaffenhofener Ortsteile in 20 Jahren sein, ihren Charakter dabei allerdings bewahren.
Die Ergebnisse der Zukunftsforen „Ortsteile“ und „Mobilität“ werden nun im Planungsteam aufbereitet und in das Steuerungsteam beziehungsweise die Arbeitsgemeinschaft Mobilität eingebracht. „Auf Basis der anhand der Bürgeranregungen angepassten Ziele und Leitlinien wird das Planungsteam dann in die konkrete Planung einsteigen“, so eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Ein erster Entwurf solle im Herbst wiederum mit den Bürgern diskutiert werden.
Am Dienstag, 14. Juni, findet das nächste Forum statt. Dann soll es um die Kernstadt gehen. Auch dazu sind wieder alle Bürger eingeladen.