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Die Staatsanwaltschaft will die Angeklagten zwischen gut fünf und sechseinhalb Jahren in Haft sehen 

(ty) Haftstrafen zwischen etwas mehr als fünf und sechseinhalb Jahren hat der Staatsanwalt getsern in seinem Plädoyer im so genannten Samuraischwert-Prozess vor dem Landgericht Ingolstadt wegen versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung gefordert. Die Verteidiger hingegen sehen mit Haftstrafen zwischen drei und vier Jahren die Tat von Februar 2015 als hinreichend bestraft. An diesem Freitag soll das Urteil fallen.

Der Fall aus der Drogenszene hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, als drei Männer den mittlerweile im Gefängnis sitzenden Drogendealer aus Manching, Andreas S., mit Elektroschocker und Baseballschlägern überfallen wollten, von diesem aber mit einem Samuraischwert übel zugerichtet worden waren.

Für den 33-jährigen Angeklagten aus Westfalen hat Staatsanwalt Jürgen Staud eine Haftstrafe von sechs Jahre und zwei Monate gefordert, weil er in ihm die treibende Kraft des Überfalls sieht. Fünf Jahre und zwei Monate soll der 35-jährige kosovarische Mittäter in Haft.

Der dritte im Bunde, ein 27-jähriger Geisenfelder, der sich zum Zeitpunkt des Überfalls bereits in der Wohnung des Opfers aufgehalten hatte um die Lage auszuspionieren und seinen Kumpels das Signal zu geben, wann es soweit ist, hat die höchste Strafe zu erwarten, wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht: sechseinhalb Jahre. Der Fahrer, der die drei anderen zum Tatort gefahren hatte, ist bereits zu zwei Jahre Haft auf Bewährung wegen Beihilfe verurteilt worden.

Es war ein höchst ominöser Fall, als Ende Februar vergangenen Jahres zwei Männer am Abend im Ingolstädter Klinikum mit schwersten Hieb- und Stichverletzungen auftauchten und behaupteten, von dunkelhäutigen Männern beim Joggen überfallen und verletzt worden zu sein. Schnell war damals klar: Die Geschichte war frei erfunden. In Wahrheit hatten die beiden Schwerverletzten, die von einem Komplizen ins Krankenhaus gebracht worden waren, kurz zuvor versucht, Andreas S. in Manching in dessen Wohnung zu überfallen, um ihm Wertgegenstände und Drogen zu rauben. Der indes hatte sich mit einem Samuraischwert verteidigt und die beiden Räuber massiv verletzt.


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