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SPD-Kreischef Markus Käser kritisiert den Dritten Landrat Josef Finkenzeller (FW), lobt Landrat Martin Wolf (CSU) und preist die eigene Fraktion als "Sauerstoff-Tablette" im Kreistag

(zel) Mit Ausnahme des Dauerbrenners Ilmtalklinik war nicht viel von kommunalpolitischen Themen zu hören bei der Mitglieder- und Delegiertenversammlung der Kreis-SPD am Montagabend in Vohburg. Doch so ganz ohne ein bisschen Gepolter mag eine solche Veranstaltung auch nicht über die Bühne gehen. Und so schoss Markus Käser, der Vorsitzende der Sozialdemokraten im Landkreis, dann doch noch ein paar verbale Giftpfeile ab. 

Eines der Opfer: Der Dritte Landrat Josef Finkenzeller von den Freien Wählern. Von dem höre man immer wieder „Wenn ich das gewusst hätte...“, so Käser. Und wenn man Josef „Wenn ich das gewusst hätte“ Finkenzeller in manchen Sitzungen erlebe, dann müsse man sich angesichts der Fragen, die er stelle, schon fragen: „Reden die nicht miteinander oder kapiert er es bloß nicht?“

 

Vom Kooperationspartner der CSU im Kreistag, den Freien Wählern, kommt aus Sicht von Käser offenbar zu wenig. Die „Sauerstoff-Tablette im Kreistag“ seien jedenfalls die Sozialdemokraten – das ist zumindest die selbstbewusste Meinung von SPD-Chef Käser. Als Beispiele nannte er die Verhandlungen zur Kreisumlage, die Einrichtung des Bildungsmanagements sowie das Engagement gegen die Gründung einer Wirtschaftsschule zur Stärkung und zum Erhalt der bestehenden Schulen. 

Käser hat nach eigenen Worten gar das Gefühl, dass Landrat Martin Wolf (CSU) manchmal froh sei, dass von der SPD die Initiativen kämen, die er dann aufgreifen könne. Für Wolf selbst gab es von Käser aber, durchaus überraschend, nur Lob – konkret für dessen Umgang mit der Flüchtlings-Situation. Kritisches war an die Adresse von Wolf nicht zu hören. Damit wolle man bis zum nächsten Jahr warten, ließ Käser wissen und verwies auf die dann anstehende Landratswahl und den damit verbundenen Wahlkampf.

"Als Adler gestartet und als Suppenhuhn gelandet" 

Eine Warnung von Käser galt der Kreispolitik und ihren Akteuren im Allgemeinen. Er vernehme eine Tendenz, wonach immer mehr regionale Themen kommunalpolitisch behandelt werden müssten, sagte er und mahnte, man müsse aufpassen, dass der Pfaffenhofener Kreistag „nicht zum Bezirksausschuss der Stadt Ingolstadt wird“. Als Beispiele nannte er Entwicklungen beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und das digitale Gründerzentrum, das mit finanzieller Unterstützung des Kreises Pfaffenhofen in Ingolstadt entstehen soll, sowie die „Initiative Regionalmanagement“ (Irma). 

Von der Irma war gerade Käser bekanntlich noch nie überzeugt. Schon früh reimte er seinerzeit zu deren Slogan „IngolStadtLandPlus“ recht unmissverständlich: „Schluss mit dem Stuss!“ Und heute fühlt er sich bestätigt. Inzwischen sei die Irma „fast pleite“, nachdem sich große Geldgeber zurückgezogen hätten. Das so groß angekündigte Projekt Irma sei „als Adler gestartet und als Suppenhuhn gelandet“. Man müsse in der Region sehr wohl zusammenarbeiten, so Käser, dürfe aber auch sich selbst und seine Stärken und Gemeinden nicht vergessen.

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