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Die Betriebe in der Region haben weiterhin große Mühe, genügend Lehrlinge zu finden – Auch im Handel fehlen junge Leute

(ty) Die Betriebe im Landkreis Pfaffenhofen haben weiterhin große Mühe, genügend Azubis zu finden. Bereits zwei Monate vor Beginn des Ausbildungsjahrs ist nach Angaben der IHK absehbar, dass in den Unternehmen des Landkreises über 120 Lehrstellen unbesetzt bleiben werden. Momentan sind noch 297 Lehrstellen frei. Gleichzeitig gibt es aber nur 171 unversorgte Bewerber, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht.

„Die Chancen, mit einer Lehre ins Berufsleben durchzustarten, sind so gut wie noch nie“, wirbt Eduard Kastner, der Vorsitzende des neuen IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen, für die betriebliche Ausbildung. Angesichts der guten Wirtschaftslage und des drohenden Fachkräftemangels sei die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ungebrochen hoch – doch es fehlten immer häufiger die Bewerber, sagt Kastner.

Grund dafür sind nach Angaben der IHK vor allem die sinkenden Schulabgänger-Zahlen und der Trend zum Studium. Zusätzlich verhinderten nach wie vor Rechtsunsicherheit, bürokratische Hürden und Sprachprobleme die Besetzung von freien Lehrstellen mit Flüchtlingen.

Deutlich zeige sich der Azubi-Mangel auch im Handel. Für angehende Einzelhandelskaufleute, Verkäufer und Fachverkäufer sind im Landkreis noch 69 Stellen frei, aber nur 26 unversorgte Bewerber äußern einen entsprechenden Berufswunsch. Kastner unterstreicht, dass der Bewerbermangel quer durch alle Branchen geht: „Es werden auch noch angehende Elektroniker, Industriemechaniker oder Friseure gesucht.“

Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses appelliert deshalb an die Politik, den Fachkräfte-Aderlass in der Berufsausbildung zu stoppen und die zunehmende Akademisierung auf den Prüfstand zu stellen. Außerdem fordert Kastner die verlässliche und schnelle Umsetzung des „3+2“-Modells für junge Flüchtlinge, wie es auf Vorschlag des BIHK im neuen Integrationsgesetz festgelegt wurde. Danach dürfen Asylbewerber, die eine Lehre aufnehmen, in den drei Jahren der Berufsausbildung sowie in den folgenden zwei Jahren zum Sammeln von Berufserfahrung nicht abgeschoben werden.

Derzeit bereiten sich in fünf Berufsintegrationsklassen mehr als 80 jugendliche Asylbewerber auf das Berufsleben vor. „Viele Unternehmen sehen in diesem Personenkreis Potenzial für ihre freien Ausbildungsplätze, aber Einstellungen scheitern häufig an der mangelnden Planungssicherheit und den vielen bürokratischen Auflagen“, so Kastner.

Insgesamt sind zurzeit 209 IHK-zugehörige Unternehmen im Landkreis Pfaffenhofen in der Ausbildung aktiv; sie stehen für fast 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. 


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