Die Pfaffenhofener Jugend-Feuerwehren haben heute Abend eine gemeinsame Großübung abgehalten – und ihre Sache gut gemacht.
Von Tobias Zell
Feuerwehr-Großeinsatz heute Abend im Pfaffenhofener Ortsteil Ehrenberg: Eine Hopfenhalle stand lichterloh in Flammen. Zwei Personen wurden in den Trümmern vermisst. Sie mussten gefunden, erstversorgt und gerettet werden. Zudem galt es natürlich, dem flammenden Inferno Herr zu werden. So sah es das anspruchsvolle Szenario vor, das im Rahmen einer Jugend-Übung bewältigt werden musste.
Dass die vier Jugend-Feuerwehren aus dem Stadtgebiet von Pfaffenhofen einmal im Jahr bei einer groß angelegten Übung gemeinsame Sache machen, ist ganz offensichtlich eine gute Idee. Das stärkt die Kameradschaft, öffnete den Blick und außerdem lassen sich so auch größere Einsätze simulieren. So wie heute, als ein Szenario angenommen wurde, das in der Realität wohl gut und gerne 100 Floriansjünger aus der Umgebung auf den Plan gerufen hätte.
Aus Pfaffenhofen waren sieben Nachwuchs-Feuerwehrler in Ehrenberg angerückt, ebenso viele kamen aus Uttenhofen, weitere zwölf aus Tegernbach – und vier von der hiesigen Feuerwehr aus Ehrenberg, die heuer an der Reihe war, die Großübung zu organisieren und auszurichten. Im Vorfeld hatten sich die Jugendwarte wieder abgestimmt, um ihre Schützlinge zu fordern, aber nicht zu überfordern. Martin Grabmair (Pfaffenhofen), Christoph Steins (Uttenhofen), Manfred Gassner (Tegernbach) und Tobias Weiher (Ehrenberg) konnten am Ende zufrieden sein mit dem Engagement ihrer Jungs und Mädels.
Christoph Papperger, der als örtlicher Feuerwehr-Kommandant, die Einsatzleitung innehatte, sprach stellvertretend für alle Verantwortlichen, als er nach der rund einstündigen Übung ein positives Fazit zog. Er betonte dabei, dass die Herausforderung für die Nachwuchs-Feuerwehrler durchaus anspruchsvoll gewesen sei. Die Schwerpunkte der Übung lagen in der Personen-Rettung, im Löschaufbau und in der Wasserversorgung.
Etwa 15 Minuten nach der Alarmierung war der erste Verletzte im Dachgeschoss der brennenden Hopfenhalle gefunden und gerettet. Das zweite Opfer bekam – nach dem es ausfindig gemacht worden war – noch an Ort und Stelle einen Druckverband und wurde dann ebenfalls in Sicherheit gebracht. Mission erfüllt.
Bei der heutigen Großübung waren auffallend viele ganz junge Nachwuchs-Feuerwehrler im Einsatz. Das lässt darauf hoffen, dass es um dieses wichtige, ja lebenswichtige Ehrenamt im Raum Pfaffenhofen auch weiterhin gut bestellt ist. Zumal sich der Nachwuchs alle Mühe gab. „Der Erfolg unserer Übungen war heute feststellbar“, hieß es zum Beispiel von der Pfaffenhofener Wehr.
Sicher, manches müsste im Ernstfall schneller und reibungsloser laufen – aber Übungen wie diese machen den Meister. Und außerdem waren ja „Azubis“ am Start. Die fachlichen Einzelheiten wurden nach dem Abschluss der Großübung im örtlichen Feuerwehrhaus detailliert analysiert und nachbesprochen. Obendrein gab es für alle eine ordentliche, wohlverdiente Brotzeit.
Am Ende bleibt die Hoffnung, dass möglichst viele von den Jugendlichen, die da heute mit Feuereifer bei der Sache waren, auch bei der Stange bleiben und später in den aktiven Dienst übertreten. Um dann, wenn sie dereinst Feuerwehrmänner oder -frauen sind, möglichst selten zu einem Ernstfall ausrücken zu müssen. Denn das Szenario, das da heute angenommen wurde, das will eigentlich keiner in der Realität sehen.