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Zu der schrecklichen Bluttat von München liegen inzwischen weitere Erkenntnisse vor – Zehn Tote und zahlreiche Verletzte

(ty) Wie berichtet, kam es gestern Abend gegen 17.50 Uhr zu einem schrecklichen Amoklauf im Bereich der Hanauer Straße in der Umgebung des Olympia-Einkaufszentrums in München-Moosach. Zehn tote Personen sind momentan bekannt. Darunter befindet sich ein 18-jähriger deutsch-iraner Schüler aus München, der im Rahmen der Fahndung im Olympiapark gegen 20.30 Uhr tot aufgefunden wurde. Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich dabei um den Täter. Laut inzwischen vorliegenden Erkenntnissen der Polizei schoss sich der Mann etwa 2,5 Stunden nach dem Amoklauf vor den Augen von Polizisten in den Kopf.

Der 18-Jährige hatte am gestrigen Abend in der Nähe des Olympia-Einkaufszentrums und eines Fast-Food-Restaurants neun Menschen sowie schließlich sich selbst getötet. In seinem Rucksack fand die Polizei laut Medienberichten noch Munition für weitere 300 Schuss.

Es gibt keine Hinweise auf weitere Tatbeteiligte, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen zum Hintergrund und zum Motiv der Tat laufen. Im Rahmen der Ermittlungen wurde die Wohnung des Täters, der noch bei seinen Eltern in Neuhausen wohnte, noch in der Nacht durchsucht. Dabei haben sich keine Anhaltspunkte für einen Bezug zum "Islamischen Staat" (IS) ergeben, teilte die Polizei am Vormittag bei einer Pressekonferenz mit. Die Ermittler haben den Angaben zufolge aber Unterlagen zum Thema "Amoklauf" gefunden; offenbar hat sich der 18-Jährige mit diesem Thema befasst.

Bei den Toten handelt es sich um sechs Jugendliche und vier Erwachsene. Zehn Schwerverletzte – darunter eine 13-jährige Person – sowie 17 Leichtverletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt. Vier Personen wurden durch Schüsse verletzt. Die anderen verletzten sich den Angaben zufolge zum Teil bei Flucht- oder Paniksituationen, auch in anderen Teilen des Stadtgebiets.



Am Tatort fanden bis in die Morgenstunden umfangreiche Arbeiten der Spurensicherung statt. Teile der Tatorte sind noch gesperrt. Foto-, Video- oder Audio-Aufnahmen vom Ereignisort beziehungsweise aus der weiträumigen Umgebung des Olympiaeinkaufzentrums, die gestern ab 17.30 Uhr gemacht wurden, können auch weiterhin über ein Upload-Formular der Polizei für die Ermittlungen zur Verfügung gestellt werden: https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de/

Im Laufe der Ermittlungen zur Rekonstruktion des Tatablaufs wurden auch viele der eingesetzten Polizeibeamten am heutigen Tag zu weiteren Details ihrer individuellen Tätigkeiten während der Fahndungsmaßnahmen befragt. Dabei ergaben sich auch weitere Informationen zur Auffindesituation des Täters.



"Gegen 20.30 Uhr hatte demnach eine Streife der Münchner Polizei nördlich des Olympia-Einkaufszentrums Kontakt zum mutmaßlichen Täter", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Und weiter wird erklärt: "Als Reaktion auf die Ansprache der Beamten zog der Mann unvermittelt seine Schusswaffe, hielt sie sich an den Kopf und erschoss sich."

Die heutigen Vernehmungen der beteiligten Beamten "bestätigen unsere bisherigen Ermittlungsergebnisse", sagte ein Polizei-Sprecher. "Die Sicherheitshinweise an die Bevölkerung mussten gestern Abend jedoch auch nach diesem Täterkontakt aufrecht gehalten werden, da Zeugenhinweise zu weiteren möglichen Tätern sowie viele Anrufe beim Polizeinotruf zu zusätzlichen Ereignissen im Stadtgebiet erst genau überprüft und mit Sicherheit ausgeschlossen werden mussten."

Weiter Beitrag zum Thema: Amoklauf in München: Zehn Tote 


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