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Wie die Tierfreunde der Region Ingolstadt drei Stubentiger-Babys vor dem Tod auf den Bahngleisen bewahrt haben

(ty) Die Tierfreunde der Region Ingolstadt wurden von einer Passantin kontaktiert, die beim Ausreiten mit ihrem Pferd zwei Katzenbabys am Bahnübergang Probfeld in der Gemeinde Karlskron entdeckt hatte. Die Nachforschungen in der Nachbarschaft ergaben, dass die jungen Katzen dort schon seit Tagen zwischen den Gleisen umherirrten, weil dort Tage zuvor ihre Mutter vom Zug überrollt worden war. Eine Nachbarin hatte das tote Muttertier entdeckt und von den Schienen genommen. Sie konnte aber die verschreckten Katzenkinder nicht einfangen, weil diese sich immer unter den Platten des Fuß- und Fahrradübergangs am Gleis verkrochen.

Die Nachbarschaft wusste sich nicht zu helfen. Da es gängige Praxis im Landkreis ist, dass Fundkatzen durch die Finder ins Tierheim zu bringen sind – was bei verängstigten, scheuen und verletzten Tieren nicht machbar ist. Diese müssen durch erfahrene Helfer und teilweise unter Zuhilfenahme von Lebendfallen erst einmal erwischt werden.

Fünf ehrenamtliche Helfer von den Tierfreunden der Region Ingolstadt wechselten sich dann ab, um den Bahnübergang und das Versteck der drei Katzenkinder von den Schranken aus zu beobachten. Mit Hilfe von Futter und Katzenlauten, die über ein Handy abgespielt wurden, versuchten sie, die kleinen Stubentiger aus ihrem Versteck zu locken. Das Aufstellen einer Lebendfalle auf oder neben dem Bahngleis war nicht möglich, da zwei Mal pro Stunde ein Zug vorbeifährt und sich die Kleinen zum Glück beim Herannahen der Waggons sofort wieder in ihr Versteck zurückzogen. 

 

Ein Ehrenamtlicher hatte also immer die Tierbabys in deren Versteck im Auge, ein anderer den Zug. Und wieder ein anderer stand bereit, um ein Kätzchen, falls es herausschauen sollte, mit einem geübten Griff zu fassen. „Besorgte Autofahrer verständigten die Polizei, die auf unsere Sicherheit bedacht war und unser Tun genauestens beobachteten“, schildern die Tierfreunde die Aktion. „Nach fünf Stunden hatten wir die zwei Kleinen zum Glück gesichert, nachdem wir sie mit Futter aus ihrem Versteck locken konnten."

Doch die Aktion war noch nicht beendet. „Kurze Zeit später erhielten wir wieder einen Anruf, da eine Nachbarin beim Spazierengehen mit ihrem Hund noch ein drittes Katzenbaby entdeckt hatte", berichten die Tierfreunde weiter. Die Rettung dieses Katzenbabys erwies sich als schwierig und langwierig, "da die Kleine ohne ihre Geschwister noch ängstlicher und scheuer war“. Eine Lebendfalle mit Futter konnte das Kätzchen nicht herauslocken und auch andere Versuche blieben erfolglos. Das Kleine traute sich einfach nicht weit genug aus seinem Versteck heraus, um seiner habhaft zu werden. „Erst am vierten Tag, an dem wir vormittags und nachmittags unser Glück versucht hatten, konnten wir das letzte der drei Geschwisterchen in Sicherheit bringen", berichten die ehrenamtlichen Helfer.

Die drei geretteten Kleinen heißen nun Salt, Pepper und Chilli und befinden sich in einer Pflegestelle , wo sie sich schon gut eingelebt haben und neugierig die Umgebung erkunden.  „Wenn sich kein Besitzer meldet, suchen wir für die drei kleinen Wonneproppen ein schönes Zuhause als Zweitkatze mit Freigang.“  


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